Überfüllt, marode, von der Stasi durchsetzt: Eine Studie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ( FAU ) zeigt Missstände in der DDR-Psychiatrie aus. Die forensisch-psychiatrische Klinik „Haus 213“ in Berlin-Buch war bis zum Ende der DDR geprägt von katastrophalen Zuständen.
Der Medizinhistoriker und Arzt Rainer Erices von der Universität Erlangen-Nürnberg hat erforscht, wie der Staat bei der Unterbringung psychisch erkrankter Straftäter versagte. Anhand von Akten aus dem Landesarchiv Berlin, dem Bundesarchiv und dem Stasi-Unterlagen-Archiv hat Erices die Geschichte der Klinik „Haus 213“ nach 1968 aufgearbeitet.
In jenem Jahr trat das neue Strafgesetzbuch der DDR in Kraft, das den Maßregelvollzug abschaffte und grundlegende Reformen forderte. Trotz offizieller Reformen blieb der Alltag der Inhaftierten aber geprägt von Überbelegung, Ausbrüchen und fehlender Therapie.
Im Rahmen des Projekts findet am 18. und 19. September ein Abschlusssymposium statt. Dort werden die Ergebnisse des Projekts vorgestellt und diskutiert. Eine Anmeldung hierzu ist möglich per E-Mail an sisap@med.uni-jena.de. red