Zur Südumfahrung:
Es kommt ein Volksentscheid , ob die Südumfahrung von Niederndorf gebaut werden darf. 1750 Leute haben dafür unterschrieben. Vermutlich sind die meisten Unterzeichner von der Verkehrsbelastung nicht persönlich betroffen. Es wäre aber konsequent, nicht nur zu unterschreiben, sondern gleichzeitig seinen Führerschein abzugeben und das eigene Auto zu entsorgen. Das wäre ein starkes Signal.
Aber wir alle kennen diese Leute: Sie sitzen auf der Terrasse ihres Einfamilienhauses und kämpfen gegen Flächenfraß, jetten um die Welt, retten dabei das Klima und fahren mit dem Auto zur Demo gegen Straßenbau ! Scheinheilig fordern sie den Ausbau der Schiene, die Zulaufstrecken zum Brenner- und Gotthardtunnel verhindern sie jedoch mit allen Mitteln.
Der Pkw-Bestand in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren um über 5,3 Millionen gestiegen, besonders heftig im grünen Baden-Württemberg. Ministerpräsident Kretschmann regiert dort seit 2011, und der Kfz-Bestand hat sich dort um über 1,3 Millionen erhöht. Eine tolle Verkehrspolitik im Ländle! Die hatten ja auch einen vorbildlichen Umweltminister – wenn er nicht gerade beim Rasen geblitzt wurde.
Gegner der Südumfahrung behaupten gebetsmühlenartig, dass sich der Verkehr durch die Umfahrung nicht verändern werde. Schaut einfach nach Adelsdorf: Dort ist die Innenstadt durch die Umgehung wieder lebenswert und jedes Jahr fahren über vier Millionen Fahrzeuge vorbei anstatt mittendurch.
Es ist gut, dass Bürgermeister Hacker mit SPD , JU und CSU hier eine realitätsbezogene Politik macht. Klar geht dabei ein Stück Natur verloren – wie bei den Einfamilienhäusern der Grünen. Irgendwie verkommt unsere vorbildliche Demokratie immer mehr zu einer Diktatur lautstarker Minderheiten.
Rudolf Schüpferling
Höchstadt