Zehn weitere Palliativbetreuer hat der Kulmbacher Hospizverein ausgebildet. Fünf von ihnen wollen sich weiterhin dem Hospizverein zur Verfügung stellen, andere wollen zunächst eine Auszeit nehmen beziehungsweise haben den Kurs für sich oder für den privaten Familien- und Bekanntenkreis absolviert.
"Und das ist so völlig in Ordnung", sagte Vorsitzender Markus Ipta beim Abschlusstreffen mit den Kursteilnehmern. Der Kasendorfer Hausarzt und Palliativmediziner wandte sich bei dieser Gelegenheit abermals gegen "Überlegungen in der Politik", die Betreuung Sterbender zu professionalisieren. "Manche haben bemerkt, dass man damit Geld verdienen könnte. Doch das ist der falsche Weg. Eine ehrenamtliche Betreuung Schwerstkranker und Sterbender - und zwar ohne finanzielle Anreize - ist die beste Begleitung", konstatierte der Vorsitzende des Hospizvereins.
"Neben einem Sterbenden bis zum letzten Schnaufer auszuharren, weil man dafür Geld bekommt", laufe den Anforderungen der Hospizbegleitung zuwider.
Begleitung brauche innere Teilnahme und mentale Unterstützung, die der Begleitete tatsächlich empfinde. Der Begleiter brauche dafür die entsprechende Einstellung "zum Unvermeidbaren", aber auch Mut. Aber gleichzeitig bedeute das für den Begleiter auch ein Stück Selbsterfahrung. Das alles wolle man in den Kursen vermitteln und in zwei stationären Praktika üben bzw. erleben lassen.
Nach dem Grundkurs mit 28 Stunden, in dem es überwiegend um die Begleiter selbst geht, schließt sich ein Aufbaukurs über 62 Stunden an - in wöchentlichen Treffen über ein halbes Jahr. Fortbildungsveranstaltungen bietet der Verein regelmäßig an, wobei die Betreuer jederzeit professionelle Unterstützung bekommen. Nun hat der Kulmbacher Hospizverein fast 50 Betreuer, "eine Mannschaft, die wir in diesem Umfang auch brauchen", so Ipta. Der Verein hat 370 Mitglieder; betreut wurden im vergangenen Jahr 99 Menschen. klk