Die Abschlussfeier der Hauswirtschafterinnen an den Schulen der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Coburg, Forchheim und Bamberg fand in Vierzehnheiligen statt. Von 41 Prüflingen erhielten 39 Urkunden und Zeugnisse. Nur zwei hatten nicht bestanden. Unter den Absolventen waren auch sieben Teilnehmer aus dem Landkreis Lichtenfels.
Vor der Feierstunde fand ein Dankgottesdienst in der Kapelle des Diözesanhauses mit dem Leiter der Bildungshäuser Elmar Koziel und der evangelischen Pfarrerin Sabine Schmid-Hagen statt. Die Organisatorin, Bildungsberaterin Elsbeth Sperlein, ging auf die wachsende Bedeutung der Hauswirtschaft in der Landwirtschaft und den großen Wirtschaftsbetrieben ein. Der Bedarf an Fachkräften steige stetig.


Backhandschuh und Putzlappen

"Den Begriff Hauswirtschafterin verbinden viele Menschen mit einem etwas verstaubten Bild von der strengen Haushälterin in Schürze mit Backhandschuh oder Putzlappen in der Hand", sagte Veronika Mend vom Fortbildungszentrum für Land- und Hauswirtschaft. Heute sei der Beruf Hauswirtschafterin mehr denn je eine anspruchsvolle Tätigkeit, die weit mehr fordere als die Fähigkeiten, einen Haushalt im herkömmlichen Sinne zu führen. Nicht zuletzt sichtbar werde dies auch dadurch, dass es inzwischen viele Studienmöglichkeiten gibt, in denen das hauswirtschaftliche Fachwissen in einem akademischen Rahmen vermittelt wird. Bei ihrem Referat "Hauswirtschaft heute - Freiheit für morgen" ging Veronika Mend auf den tieferen Sinn der hauswirtschaftlichen Tätigkeit ein. "Sie schenken anderen mehr Freiheit und Freizeit", wandte sie sich an die Absolventen. Wenn 40 Prozent der Deutschen nur täglich 45 Minuten für sich selbst haben, sei eine Entlastung von den täglichen Pflichten besonders wertvoll. Die gewonnene Freiheit brauche Wertschätzung. Professionelle Hauswirtschaft vermittele das Gefühl von Sorglosigkeit, Ordnung und Sicherheit. Die Technik könne eine Fachkraft nicht ersetzen. awe