Michaela Mogath
Am Sonntag fand erstmals ein ökumenischer Gedenkgottesdienst für Sternenkinder und verwaiste Eltern in Ebern statt.
Die Organisatoren stellten im Altarraum der Sankt-Laurentius-Kirche Stühle auf, damit man sich dort zusammensetzen konnte. Platz für 20 Leute war dort oben. Aber als es kurz vor 15 Uhr war, wurde schnell klar, dass der Platz nicht reichen würde. Schön zu sehen, dass der Gottesdienst so angenommen wurde, denn damit hatte niemand gerechnet. Man war wirklich positiv überrascht.
Die Teilnehmer konnten die Namen ihrer verstorbenen Kinder auf einen Stern schreiben, die im Laufe des Gottesdienstes laut vorgelesen und dann ausgelegt wurden, damit die Eltern ein brennendes Teelicht dazustellen konnten.
Folgenden Text aus dem Buch „Und das Leben bekommt mich zurück“ von Gerd Laudert-Ruhm und Susanne Oberndörfer las Pfarrer Bernd Grosser: „Trauern ist wie ein großer Felsbrocken. Wegrollen kann man ihn nicht. Zuerst versucht man, nicht darunter zu ersticken. Dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner. Und den letzten Brocken steckt man in die Hosentasche und trägt ihn ein Leben lang mit sich herum.“
Symbolisch zerschlug Bernd Grosser einen „Felsbrocken“, und die Besucher durften sich, stellvertretend für den Trauer-Brocken, den sie in der Hosentasche mit sich herumschleppen, einen Muggelstein mit nach Hause nehmen. Eine Besucherin schrieb hinterher: „Danke, dass ihr Raum für die Sternenkinder geschaffen habt.“