Ungewöhnliche Orgelklänge erfüllten die Laurentiuskirche am Sonntag, 28. Dezember. Dekanatskantor Wolfgang Schneider hatte ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Weihnachtsprogramm zusammengestellt, das er zusammen mit den Organisten Florian Mayer (Ebelsbach), Udo Schonath (Lauter), Robert Goldammer und Simon Schneider (beide Ebern ) vortrug.
Die Stücke stammten von deutschen und französischen Komponisten aus der Spätromantik beziehungsweise der frühen Moderne. Allen gemeinsam waren interessante und farbige Harmonien, was durch die Metapher des Kathedralenfensters verdeutlicht wurde – unter dem Titel „Cathedral Windows“ hat Sigfrid Karg-Elert sechs Stücke zusammengestellt, von denen zwei zum Vortrag gebracht wurden. Manche Werke erzählten Geschichten, so „La Nativité“ von Jean Langlais oder „Les Bergers“ von Olivier Messiaen.
Fast meditativ erklang eine Pastorale von Carl Sattler, während „Tochter Zion, freue dich“ von Alexandre Guilmant und der Sortie „Laissez paître vos bêtes“ von César Franck das Schiff der Kirche mit machtvollen Klängen durchfluteten.
Die Verschiedenartigkeit der Stücke wurde perfekt durch die bunten und klangreichen Register der Vleugels-Orgel unterstrichen, von denen manche, wie die Unda maris mit ihren zauberhaften Tremolos oder die Vox humana, sonst kaum zu Gehör kommen. Zu jedem Beitrag hatte Wolfgang Schneider ein paar spannende Informationen parat, die den Zugang zu dieser komplexen Musik erleichterten.
Beispielsweise ließen sich in „Weihnachten“ von Max Reger mehrere bekannte Weihnachtslieder entdecken. Im Zusammenspiel mit dem niveauvollen Vortrag der fünf Organisten des Pastoralen Raums Haßberge Ost eröffnete sich so ein Blick in eine arbenfrohe Klangwelt. red