Bayerns Kunstminister Markus Blume und Generalkonservator Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege , zeichneten in der Alten Münze in München 16 Persönlichkeiten und Gemeinden in Bayern, die sich in herausragender Weise für die Denkmalpflege engagiert haben, mit der Denkmalschutzmedaille aus.

Unter den Geehrten ist Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider . Er hatte sich dafür eingesetzt, dass der Landkreis das vom Verfall bedrohte alte Schloss in Gereuth (Gemeinde Untermerzbach ) zum symbolischen Preis von einem Euro erwarb. Das war 2021.

Der Landkreis sicherte anschließend die Gesamtfinanzierung des Denkmals in Höhe von über einer Million Euro für die Dachinstandsetzung: 865.000 Euro kommen aus dem Bayerischen Entschädigungsfonds, 60.000 Euro von der Gemeinde Untermerzbach , 75.000 Euro vom Landkreis Haßberge und 44.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz .

Auch der Landesverein für Heimatpflege hatte Schneiders Einsatz gewürdigt. Er verlieh im März erstmals den Erich-Schosser-Preis für vorbildliche Denkmalpflege in der Kommunalpolitik an den Landrat.

Das Alte Schloss, ein historisches Juwel in Unterfranken, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der langgestreckte Satteldachbau mit Ziergiebeln und Säulenarkaden stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. Mit seiner prächtigen Renaissance-Architektur und der idyllischen Lage war das Schloss einst ein bedeutendes kulturelles Zentrum der Region. Es wurde später als Schlossökonomie für das benachbarte vis à vis gelegene Neue Schloss genutzt.

Allmählicher Verfall

Doch mit dem Wandel der Zeit und dem Verlust seiner ursprünglichen Nutzung begann der allmähliche Verfall. Besonders im 20. Jahrhundert verschlechterte sich der Zustand des Schlosses rapide. Leerstand, Witterungseinflüsse und mangelnde Instandhaltung führten dazu, dass die Bausubstanz stark litt.

Kunstminister Blume betonte bei der Preisverleihung in München: „Sie sind die wahren Schatzhüter Bayerns – unsere Helden der Denkmalpflege ! In diesem Jahr verleihen wir unsere Goldmedaille des Denkmalschutzes an 16 Denkmaleigentümer, Ehrenamtliche und Gemeinden, die zeigen, wie viel Kraft und Herzblut in der Pflege unserer Kulturdenkmäler steckt. Von der detailverliebten Restaurierung eines frühneuzeitlichen Schlosses über den behutsamen Erhalt einer über 350 Jahre alten Schusterwerkstatt bis zur klimagerechten Sanierung eines historischen Hafens: Ihr Einsatz bewahrt unsere Denkmalschätze.“

Der Freistaat unterstütze dieses Engagement in den Jahren 2024 und 2025 mit Mitteln für die Denkmalpflege in Rekordhöhe von jeweils rund 66 Millionen Euro .

Auch Mathias Pfeil dankte: „Ob am Mainufer, im Allgäu oder im Herzen einer Altstadt: Überall zeigen die Preisträgerinnen und Preisträger der Denkmalschutzmedaille 2025, was Denkmalpflege bedeutet: „Sie bewahrt Identität, aktiviert Gemeinschaften, belebt Orte und gestaltet Zukunft. Die prämierten Denkmäler erzählen Geschichten von Menschen, die angepackt haben. Menschen, die Mut hatten. Die mit Sachverstand, mit Sorgfalt, mit Liebe zum Detail das Bestehende bewahrt und zugleich Neues möglich gemacht haben.“ red