Wie viele andere Kirchengemeinde der Erzdiözese Bamberg, so musste sich die Pfarrei Leutenbach auf Grund des Priestermangels den neuen Gegebenheiten anpassen. Gemeinsam haben sich die Verantwortlichen der Kirchengemeinden Kunreuth und Leutenbach, die beide von Pfarrer Alfred Beißer betreut werden, entschieden, dass der Weiße Sonntag in bisheriger Form acht Tage nach Ostern in Leutenbach gefeiert wird. Im Gegenzug durfte Weingarts am Fronleichnamstag seine Prozession behalten.
Leutenbach zieht seitdem am Sonntag nach Fronleichnam zu den vier mit Liebe geschmückten Altären im Dorf. Die zeitliche Verschiebung bedeutete für den Ort und seine Bewohner eine erste schmerzliche Zäsur. Es gehörte zum Brauchtum, diesen Tag besonders zu begehen. Noch immer prägen die bunten fränkischen Trachten der Frauen und Mädchen das farbenfrohe Bild, lockern die Brautkronen-Trägerinnen die Szene auf.
Nicht wegzudenken ist seit jeher die königlich bayerische Landwehr, die das Allerheiligste stolz begleitet und an jedem Altar zum Salut schießt. Rundfunk und Fernsehen gaben sich in früheren Tagen ein Stelldichein.
Zwar schätzt sich Leutenbach noch glücklich, zusammen mit Weingarts einen eigenen Seelsorger zu haben, doch es zeigen sich bereits dunkle Wolken. Die aktuelle Situation zwingt die Erzdiözese Bamberg, weitergehende Reformen anzugehen. Die Seelsorgebereiche müssen neu formiert werden.
Im Rahmen des Diözesanprozesses "Erzbistum mitgestalten" hatten die Verantwortlichen der Kirchengemeinden die Möglichkeit, ihre Präferenzen einzubringen. Laut einem Schreiben des Erzbischöflichen Ordinariats haben die Projektteams in den Seelsorgebereichen bis 8. Juli Gelegenheit, sich zum Entwurf der Stabsstelle zu äußern und begründete territoriale Änderungswünsche einzubringen. Die voraussichtlichen neuen Strukturen stehen. So werden Leutenbach, Kirchehrenbach und Weingarts-Regensberg zusammen mit Obertrubach, Gößweinstein und Unterleinleiter den Seelsorgebereich Fränkische Schweiz bilden. Sitz des leitenden Pfarrers soll Ebermannstadt werden.
Pinzberg und Wiesenthau wollen aus der bisherigen Gemeinschaft Ehrenbürg ausscheren und sich dem Raum Neunkirchen am Brand anschließen, dessen Bereich bis Langensendelbach, Dormitz, Eckenhaid und Weißenohe reicht. Bald erinnern sich nur noch die Älteren an Zeiten, als es die Hagelfeier mit einer Prozession nach Dietzhof und zurück begangen wurde. Sie ist längst gestrichen. Jetzt wird in Leutenbach die Frage laut, wie lange es die Fronleichnamsprozession an diesem katholischen Feiertag noch geben wird.