Eigentlich sollte die Sitzung des Heßdorfer Gemeinderates am Dienstagabend nur etwa eineinhalb Stunden dauern, daraus wurde aber nichts. Denn bei einigen Themen bestand erheblicher Diskussionsbedarf, so zum Antrag der SPD-Fraktion zur Einberufung einer Sitzung des Ausschusses Umwelt und Verkehr.
Mit den Ausführungen von Bürgermeister Horst Rehder (BB) zur Verkehrssituation im Gewerbepark zeigten sich die beiden SPD-Räte Stefan Stiegler und Roland Sekatzek am Ende nicht zufrieden. Seit Jahren befassen sich Verwaltung, Gemeinderat und Bürgermeister mit dem Gewerbepark, bislang sei aber noch keine zufriedenstellende Regelung gefunden worden. Es wurden bereits mehrere Varianten der Verkehrsregelung, auch unter Einbeziehung baulicher Maßnahmen, untersucht.
Der Bürgermeister verwies dabei auf die gutachterlichen Ausarbeitungen zur Anlegung eines Kreisverkehrs in Höhe der Zufahrt zu den beiden Verkaufsgebieten und zur Errichtung einer Bushaltestelle an der Staatsstraße. Probleme bereiten vor allem die Lastwagen, aber nicht der Anlieferverkehr, sondern die Fernfahrer, die den Gewerbepark ansteuern, um ihre vorgeschriebenen Pausen zu verbringen. Dabei kommt es immer wieder zu Behinderungen und Schäden an Gehsteigen, Beschilderung und Straßenleuchten.
Nun will die Gemeinde einen neuen Versuch unternehmen, um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen. Die geplanten Veränderungen stehen dabei im unmittelbaren Zusammenhang mit der geplanten Bushaltestelle und im weitesten Sinne auch mit der Autobahnausfahrt, die beim sechsspurigen Ausbau der A 3 neu gebaut wird.
Nach einem Gutachten sollen im Gewerbegebiet die Ein- und Ausfahrten der beiden Verkaufsgebiete entschärft werden. Eine wesentliche Änderung werde erreicht, wenn die Zu- und Abfahrt der westlichen Gewerbefläche nur zu Zufahrt umfunktioniert wird und die abfahrenden Fahrzeuge durch Fahrbahnmarkierungen und eine entsprechenden Beschilderung zur westlichen Zu- und Abfahrt geleitet werden. Die nördliche Seite der Zufahrtsstraße müsse dazu zwingend Lkw-frei bleiben.
"Dies wurde bereits durch eine örtliche Überwachung des ruhenden Verkehrs versucht, ist aber kläglich gescheitert", erklärte der Bürgermeister. Zwischenzeitlich habe aber der Eigentümer des Aldi-Grundstückes signalisiert, den Bau einer Abbiegespur in Richtung Erlangen zu unterstützen. Außerdem haben sich auch die Gewerbetreibenden getroffen, um Änderungen der Verkehrsführung zu unterstützen.


Busbucht für Stellplätze nutzen

Der Bürgermeister würde gerne Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen anlegen, um davor und dahinter das Parken für Lkws unmöglich zu machen. "Den Fahrern wird das egal sein, die stellen ihre Fahrzeuge hin, wo sie wollen", hieß es aus dem Gremium. Außerdem sollen weitere Markierungen angebracht und die durchgezogene Mittelinie entfernt werden sowie in der Busbucht zwei zeitlich begrenzte Lkw-Stellplätze geschaffen werden. So richtig überzeugen konnte der Bürgermeister das Gremium damit aber nicht. In einer Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses soll die Verkehrs- und Lkw-Thematik erneut behandelt werden.