Die Reihen jener Bergleute, die in den Stockheimer "Katharina-Schacht" eingefahren sind, um in mühevoller Arbeit unter Tage ihr tägliches Brot zu verdienen, lichten sich immer mehr. Zu den Verstorbenen zählt nun auch Georg Kohles, der 79 Jahre alt wurde.
Er zählte zu den letzten Beschäftigten der Stockheimer Steinkohlenzeche, die vor 50 Jahren ihre Förderung einstellte. Einmal Bergmann, immer Bergmann, dieser Satz trifft bei Georg Kohles, scherzhaft Direktor Strak (nach dem ehemaligen Betriebsleiter) genannt, besonders zu. Denn er war mit Leib und Seele Bergmann.


In den Vereinen engagiert

Nach dem Einsatz als Schlepper und Hauer arbeitete der Neukenrother unter Tage im Uranbergbau im Schwarzwald sowie in Forstau (Österreich). Die Mitgliedschaft und das aktive Mitwirken im Knappenverein Stockheim und Umgebung im Vorstand als Ausschussmitglied waren für den Neukenrother in den vergangenen 50 Jahren eine Selbstverständlichkeit. Sein letzter großer Einsatz war 2016 bei der Bergbauausstellung in der Neukenrother Zecherhalle der Ausbau eines bergmännischen Stollens. Sein unermüdlicher Einsatz ist mit der goldenen Ehrennadel 1995 sowie mit der Ehrenmitgliedschaft im Jahr 2010 belohnt worden.
Darüber hinaus hat sich Kohles enorme Verdienste um die Neukenrother Dorfgemeinschaft erworben. So zeigte er in allen örtlichen Vereinen Präsenz. Überall dort, wo Not am Mann war, war er zu Stelle. Geschätzt waren insbesondere seine Bescheidenheit und sein Humor. So führte Georg Kohles an die 20 Jahre mit Begeisterungsfähigkeit den Neukenrother Faschingsumzug als "Bremser" an. Die Neukenrother Dorfgemeinschaft sowie der Knappenverein werden ihn schmerzlich vermissen. gf