"Schienenersatzverkehr" steht auf dem Bus, der zum Bahnhof in Gräfenberg einbiegt. Die Züge fahren für einige Tage wieder nicht, denn die Bahnstrecke der Gräfenbergbahn wird gerade wieder ertüchtigt. Das ist der richtige Ort für das Treffen mit Markus Ganserer, dem Landtagsabgeordneten und Sprecher der Verkehrspolitik der Grünen.
Denn die Elektrifizierung der Bahn ist neben der Chancengleichheit für Menschen in der Stadt und auf dem Land das Thema, das Ganserer hier mit Parteikollegen und Interessierten diskutiert. Der Grünen-Stadtrat Matthias Striebich kennt Ganserer schon länger und Ganserer war sofort der Einladung der Grünen-Kreisrätin Barbara Poneleit gefolgt, das Thema Gräfenbergbahn zu forcieren.
Vorarbeit hat Matthias Striebich geleistet, als er das Thema bereits im Stadtrat eingebracht hat. Unterstützung der Gemeinden entlang der Strecke hat er erhalten. "Kurzfristig geht es darum, möglichst schnell die Mängel zu beheben", erklärt Striebich. Vor allem der Unterbau der Strecke bereitet Probleme, weshalb es immer wieder zu längeren Sperrungen kommt. Der Unterbau gehört grundlegend saniert.
Das größere Problem stellt das Stellwerk dar. Vor 20 Jahren sei das zwar saniert worden, aber eingebaut wurde eher eine Sparvariante. Das schaukle sich nun immer wieder hoch.
Das mittelfristige Ziel, also was in fünf Jahren passieren sollte, sei, einen Halb-Stunden-Takt bis Gräfenberg zu erreichen. Der wichtigste Ansatz jedoch ist die Elektrifizierung der Bahn. Umweltfreundliche Fahrzeuge sollten laut Grünen eingesetzt werden.
Markus Ganserer machte darauf aufmerksam, dass es im Freistaat ein Elektrifizierungsprogramm gebe. Die Gräfenbergbahn sei dort jedoch nicht vorgesehen, obwohl sie die Kriterien erfülle. Sie fährt jetzt schon häufiger als im Stunden-Takt. Zudem wolle man die Bahnverbindung über den Nordring in Nürnberg nach Fürth mit einigen zusätzlichen Haltestellen.
Markus Ganserer schlug vor, eine Petition an den Bayerischen Landtag einzureichen. Das nahmen die Orts-Grünen gleich auf und ließen sich die Richtlinien für eine Petition erklären. Für die Maßnahmen wäre jedenfalls genug Geld da, machte Ganserer deutlich. Das Fazit: Man müsse noch dicke Bretter bohren, sei aber nicht chancenlos.
Das andere Thema, das in der "Gräfenberg-Zone" im Bahnhof angesprochen wurde, war die Chancengleichheit der Menschen.
Auch dafür macht sich Markus Ganserer stark. Vor allem junge Menschen kehren dem ländlichen Raum den Rücken. Die Folge ist eine steigende Mobilität mit steigender Verkehrs- und Lärmbelastung. Weitere wichtige Voraussetzungen, um die Menschen im Ort zu halten, seien die Nahversorgung zu erhalten und ein guter Breitbandausbau.