„Wir wollten den Menschen etwas in die Hand geben, damit sie unsere wunderschöne Fränkische Schweiz als Bio-Genussregion erleben können, denn es gibt hier viele Landwirte und Unternehmen, die auf Bio setzen“, sagt Thomas Lang , der frühere Projektleiter der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz. Mit seinem Team hat er den Bio-Einkaufsführer erarbeitet, der jetzt digital im Internet und gedruckt bei den Gemeinden zu finden ist.

Herausgegeben wurde das Werk von der ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) „Fränkische Schweiz Aktiv“ und der ILE „Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz“. Das sind insgesamt 29 Mitgliedsgemeinden, die in den Landkreisen Bayreuth und Forchheim liegen. „Es muss bei den Verbrauchern mehr bekannt werden, dass man hier Bio-Qualität einkaufen kann“, fügt Lang hinzu. Deshalb wurde dieser Einkaufsführer erstellt, damit Menschen in einem Heft alle Produzenten und ihre Bio-Produkte aufgelistet finden. „Die verkaufen vielleicht noch mehr, aber wir haben hier tatsächlich nur zertifizierte Bio-Produkte aufgenommen“, ergänzt Lang.

Weiter erzählt er, dass es die Idee einer wissenschaftlichen Praktikantin bei der ILE „Wirtschaftsband A 9“ war, einen solchen Einkaufsführer zu entwickeln. Realisiert wurde er dann am Feuerstein, da hier für zwei Jahre die Projektleitung der Ökomodellregion Fränkische Schweiz lag, die von den beiden ILE getragen wird. In diesem Rahmen sollen Projekte gefördert werden, die die Ernährungswende vor Ort vorantreiben und regionale Wertschöpfungsketten stärken soll. „Da die Menschen während der Pandemie mehr aufs Häusliche bezogen waren, haben sich viele gefragt, wie kann man selbst einen kleinen Beitrag dazu beitragen, um unsere Welt zu retten. Viele kauften deshalb mehr Bio“, meint der ehemalige Projektleiter und erzählt weiter, dass sich seine Mitarbeiter mit Begeisterung und Herzblut des Themas angenommen hätten. Sie recherchierten und nahmen Gespräche mit Bio-Produzenten auf. Vor der Fertigstellung wurde die Broschüre noch der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zur Kontrolle vorgelegt. „Es soll ja weitere Auflagen geben, sodass sich noch mehr Betriebe melden können, um in den Einkaufsführer aufgenommen zu werden“, so Lang. Er verrät, dass alle Beteiligten sehr stolz sind, dass das Werk nun den Menschen zur Verfügung gestellt wird.

Im Bio-Einkaufsführer sind Höfe, Läden und Betriebe zu finden, die Fleisch, Eier, Gemüse, Mehlprodukte, Obst oder Getränke in Bio-Qualität anbieten. Die Broschüre ist nach Gemeinden aufgeteilt. Zuerst erhält der Leser vor jedem Kapitel einen Überblick, welche Produkte er in dieser Gemeinde einkaufen kann, dann werden die Produzenten und deren Bio-Produkte aufgezählt. Zum Beispiel bieten in Ebermannstadt die Demeter-zertifizierten „Beerenbauern“ viele leckere Fruchtaufstriche an. Kartoffeln, Holzofenbrot oder Eier in Bio-Qualität kann man am Danhof der Familie Deinhardt käuflich erwerben. Angegeben sind auch noch die Öffnungszeiten, Adressen und Kontaktdaten der Betriebe.

Am Hof von Bernd Brütting wird beispielsweise Bio-Rindfleisch angeboten. Zudem bietet er vor dem Haus einen Foodbox-Fleischautomat an. Der Biohof Schmidt in Mittelehrenbach verkauft Obstbrände, Cider, Apfelschaumwein, Fruchtessig und Liköre. Bio-Lammfleisch kann der Verbraucher bei der Schäferei Dorn in Hagenbach erwerben.

Brot, Geflügel, Fleischpakete

 

In Weilersbach gibt es Getreide und Mehl im Biolandhof von Georg Amon, das dieser auch gleich zu Brot und Kleingebäck verarbeitet und in seiner Brotmanufaktur anbietet. Geflügel verkauft dagegen Christian Gath in seinem Zebuhof. Wer nicht auf Burger oder Bratwurst verzichten möchte, kann Fleischpakete vom Jura-Wagyu-Rind am Wiesenthof der Familie Braun in Wiesenttal käuflich erwerben. Noch viel mehr an Bio-Produkten und Anbietern sind im Bio-Einkaufsführer zu finden.

„Wir haben aber nicht an den Grenzen der beiden ILE aufgehört, sondern auch noch Betriebe aufgenommen in einem Radius von zehn Kilometern, die auch tolle Arbeit leisten“, erklärt Thomas Lang und schwärmt von den Ölen des Biolandhofs Nagengast in Hallerndorf. Dieser bietet seine Produkte auch in einem Automaten vor dem Hof an. Hier sind dann auch der Gerstenhofladen Theresa Großmann in Speichersdorf oder der Bioland Schüllersenhof in Effeltrich zu finden.

„Man muss auf nichts verzichten. Vom Bio-Bier zum Beispiel aus Weissenohe über Nudeln vom Geflügelhof und Teigwaren Schubert in Igensdorf bis zur Bratwurst vom Wiesenthof in Wiesenttal ist wirklich alles in Bio-Qualität zu finden“, fasst Thomas Lang zusammen.