Bei einem Unfall auf der A 3, an dem zwei Lastwagen beteiligt waren, ist ein Mann gestorben. Ein 51-jähriger Lkw-Fahrer verlor aus ungeklärter Ursache die Kontrolle über den Sattelzug, der Betonelemente geladen hatte, und kollidierte mit einem Tanklastzug, teilte die Polizei am gestrigen Freitag mit.
Wegen der Sperrung der Autobahn A 3 zwischen den Anschluss-Stellen Geiselwind und Schlüsselfeld waren die eingerichteten Umleitungen (U 9 und U 90) schnell überlastet und der Verkehr quälte sich am Freitag aus beiden Fahrtrichtungen durch Schlüsselfeld . Da die schweren Lkws das mittelalterliche Stadttor nicht passieren können, musste der Verkehr durch die Veit-Dennert-Straße geführt werden. Die Einmündung der Veit-Dennert-Straße in die Bamberger Straße war für die großen Fahrzeuge ein Nadelöhr. Zum Glück konnten die Laster aus der Gegenrichtung den freien Platz vor der Sparkasse zum Ausweichen nutzen.
Fahrer war noch ansprechbar
Zu dem schweren Lkw-Unfall mit einem Gefahrgut-Lastwagen auf der A 3 wurde die Feuerwehr Schlüsselfeld von den Kollegen aus Geiselwind zur Unterstützung angefordert. Mit dabei war Kreisbrandinspektor Friedrich Riemer. Wie er die Angaben der Polizei wiedergibt, hatte ein Lkw-Fahrer aus noch unbekannten Gründen beim Schlüsselfeder Gemeindeteil Heuchelheim die Leitplanke durchbrochen und war auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort stieß er zuerst mit einem Lkw zusammen und im Anschluss krachte er frontal in einen Tanklastzug. Dabei wurde das Fahrerhaus des Unfallverursachers vom Fahrgestell gerissen und geriet in Brand. Dadurch begann dann auch das Führerhaus des Gefahrgutlasters zu brennen.
Größere Katastrophe verhindert
Ersthelfer konnten den Unfallverursacher aus dessen Fahrerhaus befreien. Doch der Fahrer des Tanklasters war so eingeklemmt, dass ihn weder Ersthelfer noch Feuerwehrkräfte aus der Kabine holen konnten.
„Er war noch ansprechbar“, gibt Riemer die Berichte der Feuerwehrkameraden wieder. Als die Aktiven der Schüsselfelder Wehr am Unfallort eintrafen, war der 55-Jährige tot.
Die Wehren waren gefordert, eine größere Katastrophe zu verhindern, die hätte eintreten können, wenn der Tanklaster explodiert wäre. Die Unfallstelle zog sich über eine Gesamtlänge von etwa 200 Metern hin.
Was macht das mit einem?, fragt Riemer nach diesem Einsatz mit dem toten Fahrer eher rhetorisch. Für solche Fälle können die Einsatzkräfte die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) hinzuziehen. Was extrem wichtig sei für die Verarbeitung des Erlebten – „wenn man einfach nicht mehr helfen kann“. Eine nahezu unvorstellbar belastende Situation.
Nach dem Einsatz kamen die Feuerwehrleute zum Gespräch unter Leitung des PSNV-Team-Mitarbeiters zusammen. Seine Botschaft war: „Ihr habt euren Job gut gemacht, aber der Herrgott hatte was anderes vor.“
In den nächsten Tagen würden die Feuerwehrkameraden, die am Einsatz beteiligt waren, einander sehr gut beobachten, weiß Kreisbrandinspektor Riemer aus Erfahrung. Und es würden vermutlich weitere Gespräche zu diesem Unfall stattfinden. „Das ist ganz wichtig für die Aufarbeitung.“