Rund 45 Bürgerinnen und Bürger informierten sich im Kulturraum St. Gereon in Forchheim über die elektronische Patientenakte (Epa). Das Thema ist aktuell, denn ab dem 1. Oktober sind Ärzte, Psychotherapeuten und Krankenhäuser verpflichtet, die Epa zu nutzen und mit Daten zu befüllen.
Eingeladen hatte die Gesundheitsökonomin Franka Struve-Waasner, die moderierte. Die Referentin Laura Stahl, Projektmanagerin Bayern Innovativ GmbH, stellte die Grundfunktionen der Epa vor: welche Vorteile sie für gesetzlich Krankenversicherte bringt, welche Daten hinterlegt werden können und wie Versicherte selbst die Sichtbarkeit ihrer Daten steuern.
Die Vorteile der Epa liegen demnach auf der Hand: Alle Gesundheitsdaten an einem Ort, von Arztbriefen über Befunde und Untersuchungshefte bis hin zu Impfungen oder Medikationsplänen. Bessere Übersicht und Sicherheit: Patienten haben ihre Krankengeschichte immer parat und können Doppeluntersuchungen vermeiden. Vernetzte Versorgung: Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser erhalten Zugriff auf relevante Daten, eine Erleichterung für Diagnosen und Therapien und hilfreich für die Vermeidung von unerwünschten Wechselwirkungen von Medikamenten. Versicherte entscheiden selbst, wer welche Daten wie lange einsehen darf und können Dokumente auch wieder löschen.
Jonas Schubert, Epa-Beauftragter der AOK Bayern, Direktion Bamberg, demonstrierte anhand der „ AOK – Mein Leben“, wie sich Versicherte einloggen, Dokumente hochladen oder verwalten und welche hohen Sicherheitsanforderungen beim Zugriff auf sensible Gesundheitsdaten bestehen. So ist für die erstmalige Anmeldung eine Authentifizierung per elektronischem Personalausweis oder Gesundheitskarte samt Pin notwendig, für spätere Zugriffe können auch biometrische Verfahren wie Gesichtserkennung gewählt werden.
In der anschließenden lebhaften Fragerunde diskutierten die Teilnehmer unter anderem die 90-Tage-Frist für den Dateneinblick durch behandelnde Ärzte sowie die Möglichkeit, Dokumente zu löschen. Auch beim Wechsel der Krankenkasse müssen die Daten übertragen werden. Eine Besucherin äußerte Sorgen über die Digitalkompetenz älterer Menschen. Hier verwies Jonas Schubert auf die persönliche Unterstützung im Rahmen eines Termins in der AOK-Geschäftsstelle in Forchheim .
Die angeregten, sachlichen, vielen Fragen aus dem Publikum machten den Angaben zufolge deutlich, dass Informationsbedarf besteht. red