Building Information Modeling (BIM), die Digitalisierung des Bauens, ist die Revolution am Bau. Mit dieser Methode verschwinden die großen Papierpläne, die jeder von einer Wohnung oder einem Haus kennt. Gebäude werden nun vollständig digital nachgebaut – lange, bevor der erste Stein gesetzt wird. In Deutschland liegt die Verantwortung für die Einführung von BIM in der Elektrotechnik bei einem Normengremium der deutschen Kommission für Elektrotechnik (DKE) im DIN und VDE, dem Herausgeber der bekannten VDE-Normen. Vorsitzender dieses wegweisenden Gremiums ist der Forchheimer Unternehmer Peter Kaiser .

Spätestens seit den Skandalen am Berliner Flughafen und der Elbphilharmonie Hamburg haben die Verantwortlichen für den Bau in Deutschland verstanden, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Aus verschiedenen Gründen, vor allem aber nach der Verschärfung der Vorschriften nach dem Brand am Düsseldorfer Flughafen und der Energieeinsparverordnung, können Gebäude nicht mehr so geplant und gebaut werden, wie es in den letzten Jahrzehnten üblich war. Die Komplexität ist mittlerweile einfach zu hoch.

Die Lösung liegt auf der Hand: BIM. Alle Planungsbeteiligten arbeiten digital zusammen, Baubesprechungen finden online statt, BIM-Software prüft und findet Fehler, die dann in der Ausführung nicht mehr auftreten. So konnte man mit dieser Methode zum Beispiel bei einem großen Bauprojekt circa 12.000 Fehler im Voraus erkennen und somit verhindern. Im Ergebnis dieser Digitalisierung werden Ausführungszeiten verkürzt, Kosten eingehalten oder sogar reduziert, und vor allem wird die zukünftige Nutzung des Gebäudes , das Facility Management, berücksichtigt. Kaiser trägt in dieser Funktion Verantwortung für die Erstellung der Normen für BIM in der Elektrotechnik und für die Umsetzung der Digitalisierung am Bau.

Diese Normen regeln dann den virtuellen Nachbau des Gebäudes , die durchgängigen Datenflüsse zwischen den Planern und den ausführenden Firmen sowie dem späteren Facility Management. Kaiser ist in Deutschland damit maßgeblich verantwortlich für diese Revolution des Bauens in der Elektrotechnik.

Das vor einem Jahr gegründete Normengremien tagte nun zum ersten Mal noch Corona in Präsenz, und dies nicht wie üblich in Frankfurt am Main, sondern im Medical-Valley-Center in Forchheim . Wirtschaftsförderer Viktor Naumann von der Stadt Forchheim richtete Grußworte an die Gäste aus zentralen Institutionen wie VDE, VDI, DIN , Tüv, aber auch aus Industrieunternehmen wie Siemens und Wieland.

In der Sitzung wurden wesentliche Beschlüsse für die Einführung der neuen Methoden gefasst. So will vor allem der Bereich Elektrotechnik das erste Gewerk in Deutschland sein, das sich komplett auf diese neue Welt einstellt.

Viele große Unternehmen, Investoren, aber auch mehrere Bundesländer bauen ab sofort auf diesem Weg. Zum Beispiel hat der Freistaat Bayern alle seine staatlichen Bauämter angewiesen, in diesem Jahr drei Projekte mit BIM umzusetzen. Ab 2023 beginnt dann der Regelbetrieb, der 2025 abzuschließen ist. Danach gibt es kein Gebäude mehr, das noch auf Papier geplant wird. red