Jetzt beginnt die Zeit, in der die Biergärten langsam winterfest gemacht werden, in der es in den Brauerei-Wirtshäusern wieder gemütlich warm wird und in der die Braumeister nach alter Tradition ihre höherprozentigen saisonalen Stark- und Bockbierspezialitäten reifen lassen. Von Ende September bis in den Mai geht die Starkbierzeit, so hat der Verein Bierland Oberfranken recherchiert.
Höhepunkte sind laut Pressemitteilung dabei die vielen Stark- und Bockbieranstiche, die sich wie eine Perlenkette durch die sogenannte fünfte Jahreszeit ziehen. Ab 19. September geht es richtig los.
Bierland Oberfranken hat nach eigenen Angaben zusammen mit seinem Partner Guidemedia Bamberg auch für die Saison 2025/26 die Termine der Bockbieranstiche in Franken recherchiert und sie in eine Veranstaltungsdatenbank ins Internet gepackt.
Wissenswertes zum Bockbier (Quelle: Verband der privaten Brauereien, Bayerischer Brauerbund): Die Bock- oder Starkbiere haben eine über Jahrhunderte dauernde Tradition. Bereits im 15. Jahrhundert wussten es die Edelleute zu schätzen und begannen insbesondere das Starkbier aus der Brauerei in Einbeck zu importieren. Daraus wurde in den Jahren über „Ainpökisches Bier“ und „Ainpöck“ das „ Bockbier “.
Eher Sühne als Genuss?
Auch Klöster waren in der Starkbierherstellung schon immer sehr aktiv, denn die Mönche suchten in der Fastenzeit etwas Genussvolles, um trotz des Fastens Nahrhaftes zu sich nehmen zu können. Das war das Bockbier . Man erzählt sich, um hierfür die Freigabe vom Papst zu erhalten, schickten sie ihm ein Probefass. Die Hitze Italiens führte aber bis Rom dazu, dass das Bier sauer ankam. Das Ergebnis war, der Papst probierte, ihm graute fürchterlich und er sah das Bockbiertrinken eher als Sühne denn als Genuss, worauf er die Erlaubnis in der Fastenzeit erteilte.
Bockbiere gibt es dunkel oder hell, auch obergärige Weizenböcke. Grundsätzlich liegt der Stammwürzegehalt bei über 16 Prozent, Doppelbock über 18 Prozent. Wenn auch die Geschmacksausprägungen je nach Typ (hell oder dunkel) sehr unterschiedlich sind, haben Bockbiere doch alle eine hohe Vollmundigkeit. Süße, teilweise weinige oder sherryähnliche Eindrücke begleiten malzige und karamellartige Aromakomponenten.
Der Geschmack eines Bockbieres verändert sich während der Lager- oder Reifezeit. Dies nutzen einige Brauereien und lagern ihre Bockbiere sehr lange, zum Teil in Holzfässern.
Der Stammwürzegehalt
Nicht verwechselt werden darf der Stammwürzegehalt mit dem Alkoholgehalt. Die Stammwürze beschreibt den Anteil gelöster Stoffe, also vor allem Zucker, aber auch Eiweiß, Mineralien oder Vitamine in der Würze vor der Vergärung. Als Daumenregel für die Umrechnung von Stammwürze- auf Alkoholgehalt gilt: Der Alkoholgehalt beträgt etwa ein Drittel des Stammwürzegehaltes. So hat ein Bockbier in der Regel einen Alkoholgehalt von über sechs Prozent. red