Wolfgang Desombre
Kritische Töne schlug Stadtbrandrat Ingolf Stökl bei der Hauptversammlung des Feuerwehrvereins an: Die Stadt müsse reagieren, um die Feuerwehr bei der technischen Hilfeleistung zu entlasten. Türöffnungen zur Unterstützung von Rettungseinsätzen seien eine gern genommene Serviceleistung, sagte Stökl. Solche Einsätze müssten berechnet werden.
Zuvor hatte er anhand von Zahlen aufgelistet, wie die Feuerwehr belastet ist: Über 500 Wachdienste, 350 Sicherheitswachten, 200 Ausbildungsdienste und 300 Einsätze ergeben in der Summe 13 000 ehrenamtlich geleistete Dienststunden. Die Statistik nennt 70 Brandeinsätze, 69 technische Hilfeleistungen, 66 Türöffnungen, 67 Einsätze, weil Brandmeldeanlagen anschlugen.
Bei den Brandmeldeanlagen seien die Firmen interessiert, Alarme zu vermeiden, sagte Stökl. Allerdings würden mehr solche Anlagen eben auch mehr Einsätze bedeuten. Kritische Worte richtete Stökl ans bayerische Innenministerium: Es könne nicht sein, dass ein Feuerwehrmann erst nach einer dreijährigen Ausbildung zum Brandeinsatz fahren dürfe. Eine schnellere Ausbildung sei dringend notwendig.
Stökl verband seinen letzten Jahresbericht mit einem Rückblick auf seine sechsjährige Amtszeit, erinnerte an den Großbrand in der Herrngasse und den Flugzeugabsturz bei Niederfüllbach. "Die Einsätze haben mich geformt."
Coburgs Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) würdigte die mehr als 13 000 geleisteten ehrenamtlichen Stunden und die Jugendarbeit. Jugendwart Jens Beugnies berichtete über die Jugendgruppe mit 24 männlichen und zehn weiblichen Nachwuchsfeuerwehrleuten. Bei 41 Übungen seien ihnen das umfassende Aufgabengebiet der Feuerwehr vermittelt worden.
Vereinsvorsitzender Daniel Forkel äußerte sich zufrieden über die Zahl der Neuzugänge. Voriges Jahr hatte er noch darauf verwiesen, dass die Coburger Wehr im Ranking der Feuerwehren im Verhältnis der Einwohnerzahl zur Zahl der Dienstleistenden in Bayern ganz hinten steht.
Leider würden sich Bürger mit Migrationshintergrund auch nicht mehr für die Feuerwehr als etwa Coburger oder städtische Beschäftigte interessieren, sagte Forkel. "Wenn wir nicht noch auf Kameraden rechnen könnten, die zwar bei uns ihren Dienst verrichten, aber im Landkreis Coburg wohnen, wäre Coburg weit abgeschlagen auf dem letzten Platz zu finden."
Leider habe die Wehr keine "prominenten Aushängeschilde", sagte Forkel. Viele politische Mandatsträger würden es nicht einmal für notwendig erachten, auf eine persönliche Einladung zu antworten, während sie aber verlangen, "dass wir den Kopf für andere hinhalten. Dies ist nicht nur schade, sondern traurig."
Die Verlängerung der Lebensalters-Dienstzeit sei sinnvoll, betonte Daniel Forkel. Sie könne aber nicht das Problem der Nachwuchssicherung auffangen. Wenn er sich die Jugend anschaue, dann sei ihm um die Zukunft der Coburger Wehr nicht bange. Es würden aber die "Seiteneinsteiger" im Alter von 25, 30 oder 35 Jahren fehlen.
Forkel verwies auf die Teilnahmen einiger sportlicher Kameraden an Feuerwehrwettkämpfen und Sportwettbewerben. Als Koordinator betätigte sich hier Thomas Fritz. Der Austausch mit der Feuerwehr aus der Partnerstadt Oudenaarde sei inzwischen ein fester Bestandteil des Jahresplans geworden. So fuhren wieder zwei Kleinbusse zum 24-Stunden-Spendenlauf nach Belgien.
Rund 28 000 Internet-Nutzer informierten sich im abgelaufenen Jahr auf der Homepage der Feuerwehr, berichtete Forkel. Das sei der bisherige Jahreshöchststand. Außerdem habe die Feuerwehr die Hälfte des Erlöses des "Aktionstages Schwimmen" für Mitarbeiter der Stadt, der SÜC, der Wohnbau und der Sparkasse erhalten. Das seien 650 Euro gewesen.
Auch der Vorstand arbeite rein ehrenamtlich, betonte Forkel. Vorsitzender, Stellvertreter, Schatzmeister oder Schriftführer würden wichtige Arbeiten zu Hause leisten. So kämen im Jahr locker knapp 300 Stunden bei jedem zusammen.
Bei der Vorstandswahl hatte Daniel Forkel in Tommi Wittmann einen Gegenkandidaten. Die geheime Wahl hatte jedoch eindeutig Forkel als Gewinner. Sein Stellvertreter in den nächsten sechs Jahren ist Kai Neubauer, neuer Schatzmeister Patrik Hein, Schriftführerin bleibt Andrea Stoye.
Kritische Töne schlug Stadtbrandrat Ingolf Stökl bei der Hauptversammlung des Feuerwehrvereins an: Die Stadt müsse reagieren, um die Feuerwehr bei der technischen Hilfeleistung zu entlasten. Türöffnungen zur Unterstützung von Rettungseinsätzen seien eine gern genommene Serviceleistung, sagte Stökl. Solche Einsätze müssten berechnet werden.
Zuvor hatte er anhand von Zahlen aufgelistet, wie die Feuerwehr belastet ist: Über 500 Wachdienste, 350 Sicherheitswachten, 200 Ausbildungsdienste und 300 Einsätze ergeben in der Summe 13 000 ehrenamtlich geleistete Dienststunden. Die Statistik nennt 70 Brandeinsätze, 69 technische Hilfeleistungen, 66 Türöffnungen, 67 Einsätze, weil Brandmeldeanlagen anschlugen.
Bei den Brandmeldeanlagen seien die Firmen interessiert, Alarme zu vermeiden, sagte Stökl. Allerdings würden mehr solche Anlagen eben auch mehr Einsätze bedeuten. Kritische Worte richtete Stökl ans bayerische Innenministerium: Es könne nicht sein, dass ein Feuerwehrmann erst nach einer dreijährigen Ausbildung zum Brandeinsatz fahren dürfe. Eine schnellere Ausbildung sei dringend notwendig.
Stökl verband seinen letzten Jahresbericht mit einem Rückblick auf seine sechsjährige Amtszeit, erinnerte an den Großbrand in der Herrngasse und den Flugzeugabsturz bei Niederfüllbach. "Die Einsätze haben mich geformt."
Coburgs Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) würdigte die mehr als 13 000 geleisteten ehrenamtlichen Stunden und die Jugendarbeit. Jugendwart Jens Beugnies berichtete über die Jugendgruppe mit 24 männlichen und zehn weiblichen Nachwuchsfeuerwehrleuten. Bei 41 Übungen seien ihnen das umfassende Aufgabengebiet der Feuerwehr vermittelt worden.
Vereinsvorsitzender Daniel Forkel äußerte sich zufrieden über die Zahl der Neuzugänge. Voriges Jahr hatte er noch darauf verwiesen, dass die Coburger Wehr im Ranking der Feuerwehren im Verhältnis der Einwohnerzahl zur Zahl der Dienstleistenden in Bayern ganz hinten steht.
Leider würden sich Bürger mit Migrationshintergrund auch nicht mehr für die Feuerwehr als etwa Coburger oder städtische Beschäftigte interessieren, sagte Forkel. "Wenn wir nicht noch auf Kameraden rechnen könnten, die zwar bei uns ihren Dienst verrichten, aber im Landkreis Coburg wohnen, wäre Coburg weit abgeschlagen auf dem letzten Platz zu finden."
Leider habe die Wehr keine "prominenten Aushängeschilde", sagte Forkel. Viele politische Mandatsträger würden es nicht einmal für notwendig erachten, auf eine persönliche Einladung zu antworten, während sie aber verlangen, "dass wir den Kopf für andere hinhalten. Dies ist nicht nur schade, sondern traurig."
Sportlich und international
Die Verlängerung der Lebensalters-Dienstzeit sei sinnvoll, betonte Daniel Forkel. Sie könne aber nicht das Problem der Nachwuchssicherung auffangen. Wenn er sich die Jugend anschaue, dann sei ihm um die Zukunft der Coburger Wehr nicht bange. Es würden aber die "Seiteneinsteiger" im Alter von 25, 30 oder 35 Jahren fehlen. Forkel verwies auf die Teilnahmen einiger sportlicher Kameraden an Feuerwehrwettkämpfen und Sportwettbewerben. Als Koordinator betätigte sich hier Thomas Fritz. Der Austausch mit der Feuerwehr aus der Partnerstadt Oudenaarde sei inzwischen ein fester Bestandteil des Jahresplans geworden. So fuhren wieder zwei Kleinbusse zum 24-Stunden-Spendenlauf nach Belgien.
Rund 28 000 Internet-Nutzer informierten sich im abgelaufenen Jahr auf der Homepage der Feuerwehr, berichtete Forkel. Das sei der bisherige Jahreshöchststand. Außerdem habe die Feuerwehr die Hälfte des Erlöses des "Aktionstages Schwimmen" für Mitarbeiter der Stadt, der SÜC, der Wohnbau und der Sparkasse erhalten. Das seien 650 Euro gewesen.
Auch der Vorstand arbeite rein ehrenamtlich, betonte Forkel. Vorsitzender, Stellvertreter, Schatzmeister oder Schriftführer würden wichtige Arbeiten zu Hause leisten. So kämen im Jahr locker knapp 300 Stunden bei jedem zusammen.
Bei der Vorstandswahl hatte Daniel Forkel in Tommi Wittmann einen Gegenkandidaten. Die geheime Wahl hatte jedoch eindeutig Forkel als Gewinner. Sein Stellvertreter in den nächsten sechs Jahren ist Kai Neubauer, neuer Schatzmeister Patrik Hein, Schriftführerin bleibt Andrea Stoye.