Josef Hofbauer

Der Pilatushof, ein Projekt der Familie Kupfer aus Hausen, verspricht eine Drehscheibe der regionalen (Land)Wirtschaft zu werden. Die Idee dahinter: Gemüse aus eigenem Anbau oder aus der Region sollen in Kombination mit einem Hofcafé und einem Restaurant frisch auf den Tisch. Im angegliederten Hofladen gibt es Obst und Gemüse für die heimische Küche.
Angeboten werden in dem 200 Quadratmeter großen Laden nicht nur Produkte aus eigener Erzeugung, sondern auch Fleisch und Wurst, Fisch und Geflügel, Nudeln, Eier, Gemüse oder veredeltes Obst in Form von Obstbränden. Auch Spitzenweine unterfränkischer Winzer wandern über die 15 Meter lange Ladentheke.
"Wir wollen ein Bewusstsein für die Qualität von heimischem Obst und Gemüse schaffen", erklärt Kathrin Güthlein, die Tochter von Spargelbauer Elmar Kupfer und seiner Frau Lydia. Damit die Kunden wissen, wann Spargel- oder Erdbeerzeit ist, wann es frische Kartoffeln gibt oder wann Meerrettich, Radieschen und Gurken, Sellerie oder Feldsalat Saison haben, wird ein Saisonkalender mit der Erntezeit der jeweiligen Obst und Gemüsesorten aufgehängt.


Herzstück ist die Küche

Auch den Kindern möchte Seniorchef Elmar Kupfer nahebringen, wie welches Gemüse angebaut und geerntet wird. Deshalb plant der Bauer Schaubeete, um diese Informationen zu verdeutlichen. Ein frisch restaurierter Deutz-Traktor, Baujahr 1958, der die letzten Jahrzehnte versteckt unter einer Plane in einer Scheune überdauert hat, dient als Blickfang in dem Hofladen und verdeutlicht, wie schnell der Strukturwandel auch in der Landwirtschaft vorangeschritten ist.
Schließlich sollen die Kunden auch erfahren, wie die heimischen Produkte schmecken. Dazu hat Elmar Kupfer eine 200 Quadratmeter große Küche eingeplant, in der sieben fest angestellte Mitarbeiter, darunter vier Spitzenköche, die heimischen Produkte täglich frisch zubereiten. Sie ist das Herzstück des Pilatushofes. Hier gibt es zur Eröffnung an Fronleichnam, 31. Mai (und auch später) frischen Spargel mit Kartoffeln und flüssiger Butter, dazu wahlweise Lachsfilet, Spargelschinken, Nackensteak oder Bratwürste. Serviert wird im Restaurant, das 200 Gäste fasst und auf der Terrasse, auf der doppelt so viele Besucher Platz finden. Zur Eröffnung hat Elmar Kupfer als besondere Spezialität sogar ein eigenes Bier brauen lassen.Das gibt es auch beim Spargelhof-fest am kommenden Sonntag, 3. Juni.
Auf der Speisekarte stehen neben Sauer- und Schweinebraten aber auch ein Salat von frischen Spargelspitzen oder als süßes Dessert ein Erdbeertiramisu. Zum Kaffee gibt's Kuchen mit heimischem Obst.
"Wir sind stolz, mit dem neuen Restaurant, einen Weg zu gehen, auf dem sich die Familie selbst treu bleibt,aber trotzdem etwas ganz Neues schafft", findet Kathrin Güthlein.


Zauberwort Erlebnisgastronomie

Das Zauberwort lautet Erlebnisgastronomie für die ganze Familie. "Mit Blick zum Walberla", ergänzt Elmar Kupfer, der mit seinem Projekt eine Anregung aus dem westdeutschen Raum und den Niederlanden aufgegriffen hat. Mit dem Pilatushof will er Gästen aus ganz Deutschland die fränkische Art zu genießen näher bringen. Und die fränkische Eigenart. Die zeigt sich in der Gestaltung der Theke und der Schiebewand, die den Gastronomie-Bereich von einem großen Nebenzimmer trennt.
Hier hat der Architekt auf Wunsch des Bauherrn schwarze Schiebetüren mit Milchglaseinsätzen und Scheunentor-Elemente aus Holz kombiniert. Eine Idee, die dem Pilatushof Identität verleiht. Einzigartig sind auch die Toilettentüren, die an die früheren Häuschen mit den ausgeschnittenen Herzen auf alten Bauernhöfen erinnern. Die Holz-Konstruktion der Türen und der Riegel, der das Örtchen verschließt, stellen in Kombination mit der modernen Einrichtung ein Alleinstellungsmerkmal dar.


Aus Massivholz

Als solches gelten sicher auch die massiven Holzbalken des Pilatushofes. Dafür hat Kupfer gleich mehrere seiner schönsten Bäume geopfert. Der Fußboden ist ebenso aus massiven Brettern, wie die Tische und Stühle oder die breite Treppe die ins Obergeschoß führt, wo die Familie unterschiedlich große Räumlichkeiten für Gruppen zwischen 35 und 150 Personen geschaffen hat. "Ideal für Tagungen, Hochzeitsfeiern, Geburtstags- und Betriebsfeiern sowie Feste aller Art."


Energetisch auf neuestem Stand

Dank einer eingebauten Fußbodenheizung und einer Wärmerückgewinnungsanlage ist der Pilatushof auch energetisch auf dem neuesten Stand. "Insgesamt haben wir in dem Bau 70 Kilometer Leitungen verlegt", informiert Kupfer. Damit alle Gäste die Besonderheiten des Pilatushofes genießen können, gibt es auch einen Personenaufzug, der Gäste mit Handicaps in den ersten Stock befördert. Eine Selbstverständlichkeit sind Behinderten Park-Plätze und Behinderten WC's.
Die Familie Kupfer hat aber auch daran gedacht, dass sich Kinder wohl fühlen. Dafür sorgt ein großer Spielplatz, der in den nächsten Wochen fertiggestellt wird. Unter anderem mit einem fünf mal fünf Meter großen Wasserkissen, ein acht mal zehn Meter großer Sprunghügel zum Trampolinspringen oder einer Bobbycar-Bahn für die Kleinen.