Die Gesellschaft wird immer älter. Doch wer kümmert sich um die älteren Menschen? "Noch werden 70 Prozent der Senioren von ihren Angehörigen versorgt. Das bleibt aber nicht so. Ein neuer Impuls ist der Nachbar", sagt Jürgen Griesbeck von der Seniorenakademie Bayern, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Romy Eberlein, die am Landratsamt Forchheim für Senioren und Behinderte zuständig ist, hatte Griesbeck eingeladen, ein Grundlagenseminar für die Seniorenbeauftragten des Landkreises zu halten. Viele Seniorenvertreter waren gekommen, um sich zu informieren und auszutauschen.
Angelika Fuchs stellte den Verein "Seniorengemeinschaft Ehrenbürg" vor und hoffte, dass sich zukünftig noch mehr solcher Nachbarschaftshilfen in der Region etablieren. "Es geht hin zur sorgenden Gemeinschaft", erklärte Jürgen Griesbeck. Viele Paare oder Alleinlebende hätten keine Kinder und wenn, dann wohnten diese nicht selten weit weg. Auch könne es an Freunden fehlen. "Doch Nachbarn haben alle", trug Griesbeck vor.
Weiter erklärte er, dass alle Menschen ein Gefühl der Zugehörigkeit, Struktur und Erfolgserlebnisse brauchen. Während des Berufslebens sei man Teil eines Unternehmens, habe einen festen Tagesablauf und berufliche Erfolgserlebnisse. Als Familienangehöriger sei man Teil dieser Familie, der Tagesablauf werde oft durch die Kinder bestimmt, und "ein Erfolgserlebnis hat man zumindest an Muttertag", so der Referent.
Anders sehe das im Alter aus - ohne Arbeit, mit erwachsenen Kindern und vielleicht ohne Partner. "Senioren, die Geld haben, können dieses in den Konsum werfen. Aber das hinterlässt nur eine Leere", meinte Griesbeck. Eine Möglichkeit sei, ins Ehrenamt zu gehen. Hier müsse man aber auch auf sich selbst achten. "Man muss gesund und heiter bleiben, damit man Energie hat, um sich um die Themen anderer zu kümmern und um für sie in den Kampf zu ziehen", trug der Referent vor.
"Das ist aber verdammt schwer", warf eine Seniorenbeauftragte ein. Jürgen Kränzlein stimmte der Aussage des Referenten zu, dass man nach dem Berufsleben eine Aufgabe übernehmen sollte. Er selbst sieht sich als Vertreter der Einsamen und Vergessenen. Allerdings gab er zu bedenken, dass das System nicht mehr funktioniert, wenn das alle tun. "Wenn sich alle kümmern, ist keiner mehr zum Bekümmern da", so Kränzlein. Erika Schneider bestätigte, dass es ihr gut tue, für andere da zu sein. Sie erzählte, dass sie trotz Erkältung einen Seniorennachmittag geleitet und sich danach sehr wohl gefühlt habe. "Der Dank der Senioren ist für mich Energie", so die Beauftragte.
In Gruppen sollten die Kursteilnehmer zusammentragen, was bei ihnen aktuell an Seniorenarbeit läuft, wie ihre Erfahrungen hinsichtlich einer politischen Einflussnahme sind und ob sie genügend Mitstreiter haben. Bei der Präsentation der Ergebnisse stellte sich heraus, dass es im Landkreis ein umfangreiches Angebot für ältere Menschen gibt. Neben Beratungen zur Sturzprophylaxe werden Gedächtnistraining, Gymnastik, Tanz, gesellschaftliche Besucherkreise, Seniorentreffs, Ausflüge, Vorträge, Lesekreise oder Kochkurse für Senioren angeboten. Einige Gemeinden planen Tagespflegemöglichkeiten oder versuchen, Pflegestützpunkte zu errichten.
Die meisten Seniorenbeauftragten haben einen guten Kontakt zu "ihren" Bürgermeistern und bewerten ihre Einflussnahme auf die Lokalpolitik als gut. Außerdem gibt es aktuell genügend Mitstreiter. Doch hier sehen die Seniorenbeauftragten ein Problem, denn der Nachwuchs fehle im Ehrenamt.
Jürgen Griesbeck lobte das Engagement in der Region.
Romy Eberlein, die am Landratsamt Forchheim für Senioren und Behinderte zuständig ist, hatte Griesbeck eingeladen, ein Grundlagenseminar für die Seniorenbeauftragten des Landkreises zu halten. Viele Seniorenvertreter waren gekommen, um sich zu informieren und auszutauschen.
Struktur ist wichtig
Angelika Fuchs stellte den Verein "Seniorengemeinschaft Ehrenbürg" vor und hoffte, dass sich zukünftig noch mehr solcher Nachbarschaftshilfen in der Region etablieren. "Es geht hin zur sorgenden Gemeinschaft", erklärte Jürgen Griesbeck. Viele Paare oder Alleinlebende hätten keine Kinder und wenn, dann wohnten diese nicht selten weit weg. Auch könne es an Freunden fehlen. "Doch Nachbarn haben alle", trug Griesbeck vor.Weiter erklärte er, dass alle Menschen ein Gefühl der Zugehörigkeit, Struktur und Erfolgserlebnisse brauchen. Während des Berufslebens sei man Teil eines Unternehmens, habe einen festen Tagesablauf und berufliche Erfolgserlebnisse. Als Familienangehöriger sei man Teil dieser Familie, der Tagesablauf werde oft durch die Kinder bestimmt, und "ein Erfolgserlebnis hat man zumindest an Muttertag", so der Referent.
Anders sehe das im Alter aus - ohne Arbeit, mit erwachsenen Kindern und vielleicht ohne Partner. "Senioren, die Geld haben, können dieses in den Konsum werfen. Aber das hinterlässt nur eine Leere", meinte Griesbeck. Eine Möglichkeit sei, ins Ehrenamt zu gehen. Hier müsse man aber auch auf sich selbst achten. "Man muss gesund und heiter bleiben, damit man Energie hat, um sich um die Themen anderer zu kümmern und um für sie in den Kampf zu ziehen", trug der Referent vor.
"Verdammt schwer"
"Das ist aber verdammt schwer", warf eine Seniorenbeauftragte ein. Jürgen Kränzlein stimmte der Aussage des Referenten zu, dass man nach dem Berufsleben eine Aufgabe übernehmen sollte. Er selbst sieht sich als Vertreter der Einsamen und Vergessenen. Allerdings gab er zu bedenken, dass das System nicht mehr funktioniert, wenn das alle tun. "Wenn sich alle kümmern, ist keiner mehr zum Bekümmern da", so Kränzlein. Erika Schneider bestätigte, dass es ihr gut tue, für andere da zu sein. Sie erzählte, dass sie trotz Erkältung einen Seniorennachmittag geleitet und sich danach sehr wohl gefühlt habe. "Der Dank der Senioren ist für mich Energie", so die Beauftragte.
Umfangreiches Angebot
In Gruppen sollten die Kursteilnehmer zusammentragen, was bei ihnen aktuell an Seniorenarbeit läuft, wie ihre Erfahrungen hinsichtlich einer politischen Einflussnahme sind und ob sie genügend Mitstreiter haben. Bei der Präsentation der Ergebnisse stellte sich heraus, dass es im Landkreis ein umfangreiches Angebot für ältere Menschen gibt. Neben Beratungen zur Sturzprophylaxe werden Gedächtnistraining, Gymnastik, Tanz, gesellschaftliche Besucherkreise, Seniorentreffs, Ausflüge, Vorträge, Lesekreise oder Kochkurse für Senioren angeboten. Einige Gemeinden planen Tagespflegemöglichkeiten oder versuchen, Pflegestützpunkte zu errichten.Die meisten Seniorenbeauftragten haben einen guten Kontakt zu "ihren" Bürgermeistern und bewerten ihre Einflussnahme auf die Lokalpolitik als gut. Außerdem gibt es aktuell genügend Mitstreiter. Doch hier sehen die Seniorenbeauftragten ein Problem, denn der Nachwuchs fehle im Ehrenamt.
Jürgen Griesbeck lobte das Engagement in der Region.