"Ich denke, wir funktionieren alle besser, wenn wir mit dieser Welle surfen als dagegen. Es lässt sich gar nicht aufhalten. Facebook ist angeblich tot, aber das wird ersetzt werden. Die Zeit, dass wir alle in der U-Bahn sitzen und Zeitung lesen oder stricken, das wird nicht wieder kommen, höchstens als Anti-Bewegung. Aber auch das wird eine Minderheit bleiben. Irgendwie muss man da aufspringen. Ich hoffe, dass der Abend helfen kann, das zu verstehen oder eine gewisse Empathie dafür zu entwickeln. Vielleicht schaffen wir das."
Wenn Corinna Pohlmann mal in Fahrt kommt, beim Sprechen über ihr eigenes Stück, merkt man, wie viel Leidenschaft da drin steckt. "#Augenkontakt" heißt dieser Abend, der am morgigen Samstag Premiere feiert. Es ist der Monolog einer Frau, die gefangen ist in den sozialen Netzen, geschrieben von der Schauspielerin des E.T.A.-Hoffmann-Theaters selbst.
Im Keller des Theaters gibt es einen Raum, wo Experimente stattfinden können, das Gewölbe. Und wenn so etwas aus den eigenen Reihen kommt, ist das der richtige Ort dafür, es umzusetzen. Unkompliziert: "Corinna hat uns diesen Text geschickt", erinnert sich Chefdramaturg Remsi Al Khalisi, "und wir fanden den lustig." Regieassistentin Amelie Käßer übernimmt die Inszenierung. Die Zeit für die Arbeit am Text, das Proben müssen die beiden neben den eigentlichen Projekten für die große Bühne und das Studio finden.
"Wir haben uns beim Schreiben sehr gut verstanden, was auch nicht selbstverständlich ist, dass man das miteinander kann", sagt Käßer. Sie habe den Text von Anfang an interessant gefunden und gewusst: Das ist ein Ein-Personen-Stück, das man auch umsetzen kann, ohne dass daraus eine reine Lesung wird. Etwas, zum Dranarbeiten.
Und worum es geht? Eine junge Frau erzählt aus ihrem Leben, das vor allem digital stattfindet. Ein deutlich in der Gegenwart verortetes Stück, das aber die anscheinend ewig gültigen Fragen stellt: "Ob man jetzt in den digitalen Medien ist oder nicht - die Themen bleiben dieselben", sagt Pohlmann. Und meint: "Trennungen, Schmerz, Sehnsucht, Kränkungen ..."
Corinna Pohlmann selbst ist nämlich eigentlich gar nicht in den sozialen Netzwerken. Bei Facebook hat sich sie gerade erst angemeldet, um Werbung für ihre Premiere machen zu können. Und um sich das mal anzuschauen, wenn sie schon drüber schreibt. Deswegen sei die Figur, die auf der Bühne spricht, an ihr selbst auch gar nicht so nahe dran. Remsi al Khalisi hört das und muss zumindest teilweise widersprechen: "Der Text hat so einen Überschwang. Insofern hat es schon etwas mit dir zu tun. Dir reicht eine Ausdrucksmöglichkeit nicht. Das ist eine Energie, die in die Welt will."
Aus diesem Überschwang haben Pohlmann und Käßer gemeinsam eine Fassung geklopft, die als erzählendes Stück funktionieren soll. "Als die dann stand", sagt Käßer, "gab es einen Moment, wo wir beide beschlossen haben, dass wir jetzt unsere Rollen einnehmen." Sie trifft die inszenatorischen Entscheidungen, Pohlmann spielt. Und muss sich in Sachen Regie zurückhalten. Sie sei selbst ein bisschen überrascht, wie gut das funktioniere. Mittlerweile fühle sich sogar der Text so an, als hätte ihn jemand anders geschrieben.
Die Proben "für #Augenkontakt" dauerten prinzipiell zwei Stunden, nicht länger. Damit es nicht zu viel wird. Die endgültige Version soll etwa eine Stunde in Anspruch nehmen. Eine Stunde, in der die Schauspielerin das Stück alleine schultern muss. "Für mich ist das eine ganz bereichernde Sache", sagt Pohlmann. "Denn ich bin natürlich auch eitel. Wenn ich so viel Stagetime am Stück bekomme, gehe ich immer glücklich raus."
Wenn Corinna Pohlmann mal in Fahrt kommt, beim Sprechen über ihr eigenes Stück, merkt man, wie viel Leidenschaft da drin steckt. "#Augenkontakt" heißt dieser Abend, der am morgigen Samstag Premiere feiert. Es ist der Monolog einer Frau, die gefangen ist in den sozialen Netzen, geschrieben von der Schauspielerin des E.T.A.-Hoffmann-Theaters selbst.
Im Keller des Theaters gibt es einen Raum, wo Experimente stattfinden können, das Gewölbe. Und wenn so etwas aus den eigenen Reihen kommt, ist das der richtige Ort dafür, es umzusetzen. Unkompliziert: "Corinna hat uns diesen Text geschickt", erinnert sich Chefdramaturg Remsi Al Khalisi, "und wir fanden den lustig." Regieassistentin Amelie Käßer übernimmt die Inszenierung. Die Zeit für die Arbeit am Text, das Proben müssen die beiden neben den eigentlichen Projekten für die große Bühne und das Studio finden.
"Wir haben uns beim Schreiben sehr gut verstanden, was auch nicht selbstverständlich ist, dass man das miteinander kann", sagt Käßer. Sie habe den Text von Anfang an interessant gefunden und gewusst: Das ist ein Ein-Personen-Stück, das man auch umsetzen kann, ohne dass daraus eine reine Lesung wird. Etwas, zum Dranarbeiten.
Und worum es geht? Eine junge Frau erzählt aus ihrem Leben, das vor allem digital stattfindet. Ein deutlich in der Gegenwart verortetes Stück, das aber die anscheinend ewig gültigen Fragen stellt: "Ob man jetzt in den digitalen Medien ist oder nicht - die Themen bleiben dieselben", sagt Pohlmann. Und meint: "Trennungen, Schmerz, Sehnsucht, Kränkungen ..."
Corinna Pohlmann selbst ist nämlich eigentlich gar nicht in den sozialen Netzwerken. Bei Facebook hat sich sie gerade erst angemeldet, um Werbung für ihre Premiere machen zu können. Und um sich das mal anzuschauen, wenn sie schon drüber schreibt. Deswegen sei die Figur, die auf der Bühne spricht, an ihr selbst auch gar nicht so nahe dran. Remsi al Khalisi hört das und muss zumindest teilweise widersprechen: "Der Text hat so einen Überschwang. Insofern hat es schon etwas mit dir zu tun. Dir reicht eine Ausdrucksmöglichkeit nicht. Das ist eine Energie, die in die Welt will."
Erzählendes Stück
Aus diesem Überschwang haben Pohlmann und Käßer gemeinsam eine Fassung geklopft, die als erzählendes Stück funktionieren soll. "Als die dann stand", sagt Käßer, "gab es einen Moment, wo wir beide beschlossen haben, dass wir jetzt unsere Rollen einnehmen." Sie trifft die inszenatorischen Entscheidungen, Pohlmann spielt. Und muss sich in Sachen Regie zurückhalten. Sie sei selbst ein bisschen überrascht, wie gut das funktioniere. Mittlerweile fühle sich sogar der Text so an, als hätte ihn jemand anders geschrieben.Die Proben "für #Augenkontakt" dauerten prinzipiell zwei Stunden, nicht länger. Damit es nicht zu viel wird. Die endgültige Version soll etwa eine Stunde in Anspruch nehmen. Eine Stunde, in der die Schauspielerin das Stück alleine schultern muss. "Für mich ist das eine ganz bereichernde Sache", sagt Pohlmann. "Denn ich bin natürlich auch eitel. Wenn ich so viel Stagetime am Stück bekomme, gehe ich immer glücklich raus."