Der Bayerische Bauernverband veranstaltet den "Tag des offenen Bauernhofes" beim Landwirtschaftsbetrieb Schlembach in Kleinwenkheim. Nur zwei Prozent der Leute kaufen beim Direktvermarkter ein, 98 Prozent bei Lidl, Aldi und Co.", sagt Edgar Thomas Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Bad Kissingen. "Da ist noch viel Luft nach oben", findet auch Andreas Schlembach, der seit Ende letzten Jahres selbst Direktvermarkter ist. Aber: Die Anzahl der Kunden, die Produkte aus der Region kaufen wollen, nimmt zu. "Das ist ein Trend, den wir begleiten müssen", sagt Edgar Thomas. Und nicht nur das. "Wir wollen auch einmal zeigen, dass konventionell und biologisch arbeitende Betriebe gemeinsam erfolgreich sein können. Wir brauchen beide." Am Wochenende 9./10. Juni wird in ganz Deutschland wieder der "Tag des offenen Bauernhofes" stattfinden. Der Landwirtschaftsbetrieb Schlembach in Kleinwenkheim wird der Ausrichter für den Landkreis Bad Kissingen sein.
In der Regel alle zwei Jahre findet der "Tag des offenen Bauernhofes" statt. "Wir wollen den Kontakt zum Verbraucher halten, sagt Georg Scheuringe, Geschäftsführer des Kreisverbandes Bad Kissingen im Bayerischen Bauernverband. An diesem Tag sollen landwirtschaftliche Betriebe die Möglichkeit bekommen, sich vorzustellen. "Das ist mein Weg, so betreibe ich Landwirtschaft. Mit allen Vor- und Nachteilen", beschreibt das Georg Scheuring. Es werde viel geschrieben und gesprochen. "Aber manchmal fehlt die Information vor Ort."
Dabei ist es für die Verantwortlichen manchmal gar nicht so einfach, Teilnehmer zu finden. "Das ist auch viel Arbeit für den Betrieb", meint Georg Scheuring. "Wir brauchen keine Schlagzeilen, wir wollen Menschen ernähren", betont er. Und der "Tag des offenen Bauernhofes" soll zeigen, dass es auch hier sehr gute Produkte gibt.
Rund 1100 landwirtschaftliche Betriebe gibt es im Landkreis, allerdings seien rund 85 Prozent davon Nebenerwerbslandwirte, rechnet Georg Scheuring vor. Rechnet man die verbleibenden 15 Prozent auf die 115 Ortschaften im Landkreis um, so bleiben gerade einmal zwei pro Ort. In den Köpfen der Menschen gebe es so ein Bild einer Kuschellandwirtschaft, erklärt Edgar Thomas. "Die Wirklichkeit sieht anders aus. Das ist knallhartes Management. Der Landwirt muss Geld verdienen." Ein Direktvermarkter müsse ein wenig mehr Geld nehmen und die Gesellschaft sollte bereit sein, das auch zu zahlen. Sein Hof ist Naturlandbetrieb, Biobetrieb, er betreibt Ackerbau, Schaf und Hühnerhaltung, stellt Andreas Schlembach seinen Hof vor. Sein Ziel ist es, die Produkte größtenteils selbst zu vermarkten, weshalb er auch einen Hofladen eröffnet hat. Es gibt eine Selbstbedienungsstelle für Eier und Ähnliches, der kleine Aufenthaltsraum sei inzwischen der Treffpunkt im Dorf.
Das alles, dazu landwirtschaftliche Maschinen und mehr, können die Besucher am nächsten Wochenende an der Hauptstraße 3 in Kleinwenkheim (Ortsausgang Richtung Großwenkheim) erleben. Beginn ist am Samstag, 9. Juni, ab 18 Uhr mit einer Weinprobe mit Live-Musik im Festzelt. Dafür ist eine Anmeldung bis 5. Juni unter 09766/1029 erforderlich. Am Sonntag, 10. Juni, startet der "Tag des offenen Bauernhofes" um 9.30 Uhr mit einem Frühschoppen, um 11 Uhr folgen die Grußworte der Ehrengäste. Nach dem Mittagessen um 12 Uhr öffnet um 13 Uhr die Kaffeebar der Landfrauen, der Hofladen ist geöffnet, es gibt ein Kinderprogramm und vieles mehr.