Der Gesangverein (GV) 1893 Ebersdorf feierte sein 125. Jubiläum. Ehrungen, Freundschaftssingen und eine wehmütige Verabschiedung standen im Mittelpunkt des Festabends. Schirmherr und Bürgermeister Timo Ehrhardt gratulierte im Namen der Stadt Ludwigsstadt dem Jubelverein und lobte dessen kulturelles Engagement.
Vorsitzender Rudolf Dressel hielt einen Rückblickauf die Vereinsgeschichte. 1893 seien es Heinrich Mathes, Georg Feuerpfeil, Nicol Löffler, Wilhelm Burghard, Christian Langheinrich, Heinrich Bergner, Heinrich Scheidig, Friedrich Heyder und Emil Tröbs gewesen, die den Gesangverein gründeten. Zwei Weltkriege hat der Verein überstanden. 1946 konnte unter Ehrendirigent Hermann Tröbs sogar ein Frauenchor ins Leben gerufen werden. Von nun an trat man mit drei Chören auf.
Zwei Familien prägten das Vereinsleben in unvergessener Weise. Die Familien Tröbs - allen voran die Ehrendirigenten Hermann, Albin und Siegbert - und die Familie des Ehrenvorsitzenden Fritz Franke. In jüngerer Vergangenheit prägte vor allem Ehrenvorsitzender Siegbert Tröbs den GV wie kein anderer. Er war unermüdlich für den Verein unterwegs wie sein Namensvetter, Ehrendirigent Siegbert Tröbs.
Dressel ließ Höhen und Tiefen des Jubelvereins Revue passieren. Eines liegt ihm besonders am Herzen: endlich wieder junge Sängerinnen und Sänger für den Gesang gewinnen.
Es wurde leise im Saal, als er verkündete, dass zum Jubiläumsabend beim Freundschaftssingen zum letzten Mal Ehrenvorsitzender Siegbert Tröbs und seine Frau Irene Tröbs als Sänger mit auf der Bühne standen. "Nach über 60 Jahren aktivem Singen im GV Ebersdorf respektieren wir natürlich ihre Entscheidung und verneigen uns voller Dankbarkeit für diese Lebensleistung, 60 Jahre einem Chor als Ehepaar die Treue gehalten zu haben", sagte Dressel.
Weitere Ehrungen nahm Friedrich Fricke vor. Sandra Reitz wurde für zehnjähriges Singen im Chor geehrt, und Gerhard Baier erhielt für 25-jähriges Singen im Chor die Ehrennadel und Ehrenurkunde vom Fränkischen Sängerbund (FSB).
Der GV Ebersdorf wurde vom FSB und vom Deutschen Chorverband mit Ehren- und Dankurkunden für sein verdienstvolles Wirken um die Erhaltung des deutschen Liedgutes ausgezeichnet. Fricke hob hervor, dass die Freude am Gesang und Geselligkeit geholfen haben, schwere Zeiten zu überwinden.
In diesem Sinne überbrachte er Glückwünsche der Sängergruppe, des FSB und des DCV. Ehrenvorsitzender Siegbert Tröbs wies darauf hin, dieses Jubiläum mit Stolz zu feiern. Es ist "Dank zu sagen an unsere Vorfahren und alle, die heute Verantwortung tragen und mitwirken an der Pflege heimatlichen Liedgutes und des gesellschaftlichen Zusammenhaltes".
Mit einem sehr unterhaltsamen Liedrepertoire trugen die Chöre von Lauenstein (Leitung Stephan Schmidt), GV Nurn, GV Rothenkirchen, GEV Ludwigsstadt und ein Teil des Chors von Steinbach an der Haide (alle unter Leitung von Karina Klaumünzner) zu einen gelungenen Ehrenabend teil. Ihre gut einstudierte Liedauswahl war gespickt mit Glanzpunkten, teils sehr fröhlich und stimmungsvoll, andererseits auch nachdenklich melancholisch. Sie endeten im Finale mit dem Appell "Überall soll Frieden sein" (Pasquale Thibaut) und der Aufforderung "Sing mit mir" (Milton Agnes).
Den Schlusspunkt setzte der Jubelchor mit "Als Freunde kamen wir, als Freunde gehen wir": wohl auch als Hommage an die Sängerbewegung zu verstehen. Den Abend ließ das "Rennsteig- Duo" mit Schlagern und Tanzmusik beim gemütlichen Beisammensein ausklingen. eh