Andreas Dorsch
In Zeiten des Klimawandels ist für den Mühlhausener Mühlenbesitzer Bertram Peschke folgendes Szenario durchaus vorstellbar: Nach wolkenbruchartigen Regenfällen staut sich unterhalb seines Mühlrads das Wasser, tritt über die Ufer und überflutet Teile des Ortes. Am Ende könnte er als Verursacher sogar noch zur Verantwortung gezogen werden, fürchtet Peschke. Alles nur, weil aus seiner Sicht Behörden ihren Aufgaben nicht nachkommen.
Die Mühle, die heute Peschkes Familie gehört, gab dem Ort einst den Namen. Den unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex am Ortsrand von Mühlhausen zählen Experten zu den ältesten und schönsten Mühlen Nordbayerns. Allerdings sieht Bertram Peschke von dem Areal inzwischen eine wachsende Hochwassergefahr ausgehen. Der Grund: die zunehmende Verlandung des ehemaligen Mühlteichs unterhalb des Wehrs.
Hier müssten das Gewässer gereinigt, der über Jahre angeschwemmte Sand ausgebaggert, Büsche und Sträucher entfernt werden. Dann könnte das Wasser wieder schneller abfließen. "Im vergangenen Jahr hatten wir bereits zwölf Mal Hochwasser im Hof stehen, das teilweise auch schon in die Mühle gelaufen ist", sagt Peschke. In der Vergangenheit habe es das nicht gegeben.
Die Chancen, dass sich in Sachen Hochwasserschutz an der Mühle was tut, stehen allerdings schlecht. Für Peschke handelt es sich bei dem an seinem Anwesen vorbeilaufenden Gewässer eindeutig um die Reiche Ebrach. Für deren Reinigung wäre das Wasserwirtschaftsamt zuständig.
Bei der Behörde in Kronach - die Reiche Ebrach liegt in der Obhut von Oberfranken - sieht man sich jedoch "nicht verpflichtet, etwas zu tun", sagt auf Anfrage des FT der zuständige Abteilungsleiter Georg Seidl. Für das Wasserwirtschaftsamt handelt es sich bei dem Bach an der Mühle lediglich um den Triebwerkskanal, für den der Mühlenbesitzer zuständig ist. Das Flussbett der Reichen Ebrach sieht die Behörde woanders. Weil Peschke damit nicht einverstanden war, ließ er die Sache vor dem Verwaltungsgericht in Ansbach klären und unterlag.
Er kann nicht verstehen, dass der Bach, der seit über 1400 Jahren durch Mühlhausen fließt, nicht die Reiche Ebrach sein soll. Laut Gericht fließt die in einem Graben weit um die Mühle herum und mündet in einem Durchlass unter der Höchstadter Straße in den Triebwerkskanal. Dieser Graben ist über die Jahre weitgehend zugewachsen und nicht mehr als ein Rinnsaal.
Peschke sieht das Wasserwirtschaftsamt in der Pflicht. Dort winkt Abteilungsleiter Seidl allerdings ab und verweist auf das Gerichtsurteil. Die Unterhaltslast für das Gewässer an der Mühle loswerden könnte Peschke dadurch, dass er sein Wasserrecht aufgibt und den Aufstau zurückbaut, schlägt Seidl vor.
Das bringt den Mühlenbesitzer auf die Palme, hat er doch vor 30 Jahren über 320 000 D-Mark in Wehr und Mühlrad investiert. Vom Denkmalschutz sei er für die aufwendige Wiederherstellung der alten Mühle sogar ausgezeichnet worden.
Für das Reinigen und Ausbaggern des Mühlbachs kalkuliert Peschke mit einem fünfstelligen Betrag. Auf Unterstützung von der Gemeinde darf er dabei nicht hoffen. Auch der derzeit amtierende Zweite Bürgermeister Gerhard Kreß (FW) verweist auf das Gerichtsurteil, wonach Peschke für den Triebwerkskanal zuständig ist, schließlich nutze er den Bach zur Stromerzeugung. Kreß: "Wie soll ich den Bürgern erklären, dass wir mit ihren Steuergeldern den Mühlbach für die Familie Peschke ausbaggern?"
Kreß kann sich noch gut daran erinnern, wie Mühlbach und Mühlweiher früher gepflegt wurden. Da durften sich alle Landwirte Sand aus dem Bach holen, die mit dem Müller Geschäfte gemacht haben.
In Zeiten des Klimawandels ist für den Mühlhausener Mühlenbesitzer Bertram Peschke folgendes Szenario durchaus vorstellbar: Nach wolkenbruchartigen Regenfällen staut sich unterhalb seines Mühlrads das Wasser, tritt über die Ufer und überflutet Teile des Ortes. Am Ende könnte er als Verursacher sogar noch zur Verantwortung gezogen werden, fürchtet Peschke. Alles nur, weil aus seiner Sicht Behörden ihren Aufgaben nicht nachkommen.
Die Mühle, die heute Peschkes Familie gehört, gab dem Ort einst den Namen. Den unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex am Ortsrand von Mühlhausen zählen Experten zu den ältesten und schönsten Mühlen Nordbayerns. Allerdings sieht Bertram Peschke von dem Areal inzwischen eine wachsende Hochwassergefahr ausgehen. Der Grund: die zunehmende Verlandung des ehemaligen Mühlteichs unterhalb des Wehrs.
Hier müssten das Gewässer gereinigt, der über Jahre angeschwemmte Sand ausgebaggert, Büsche und Sträucher entfernt werden. Dann könnte das Wasser wieder schneller abfließen. "Im vergangenen Jahr hatten wir bereits zwölf Mal Hochwasser im Hof stehen, das teilweise auch schon in die Mühle gelaufen ist", sagt Peschke. In der Vergangenheit habe es das nicht gegeben.
Die Chancen, dass sich in Sachen Hochwasserschutz an der Mühle was tut, stehen allerdings schlecht. Für Peschke handelt es sich bei dem an seinem Anwesen vorbeilaufenden Gewässer eindeutig um die Reiche Ebrach. Für deren Reinigung wäre das Wasserwirtschaftsamt zuständig.
Bei der Behörde in Kronach - die Reiche Ebrach liegt in der Obhut von Oberfranken - sieht man sich jedoch "nicht verpflichtet, etwas zu tun", sagt auf Anfrage des FT der zuständige Abteilungsleiter Georg Seidl. Für das Wasserwirtschaftsamt handelt es sich bei dem Bach an der Mühle lediglich um den Triebwerkskanal, für den der Mühlenbesitzer zuständig ist. Das Flussbett der Reichen Ebrach sieht die Behörde woanders. Weil Peschke damit nicht einverstanden war, ließ er die Sache vor dem Verwaltungsgericht in Ansbach klären und unterlag.
Er kann nicht verstehen, dass der Bach, der seit über 1400 Jahren durch Mühlhausen fließt, nicht die Reiche Ebrach sein soll. Laut Gericht fließt die in einem Graben weit um die Mühle herum und mündet in einem Durchlass unter der Höchstadter Straße in den Triebwerkskanal. Dieser Graben ist über die Jahre weitgehend zugewachsen und nicht mehr als ein Rinnsaal.
Peschke sieht das Wasserwirtschaftsamt in der Pflicht. Dort winkt Abteilungsleiter Seidl allerdings ab und verweist auf das Gerichtsurteil. Die Unterhaltslast für das Gewässer an der Mühle loswerden könnte Peschke dadurch, dass er sein Wasserrecht aufgibt und den Aufstau zurückbaut, schlägt Seidl vor.
Das bringt den Mühlenbesitzer auf die Palme, hat er doch vor 30 Jahren über 320 000 D-Mark in Wehr und Mühlrad investiert. Vom Denkmalschutz sei er für die aufwendige Wiederherstellung der alten Mühle sogar ausgezeichnet worden.
Für das Reinigen und Ausbaggern des Mühlbachs kalkuliert Peschke mit einem fünfstelligen Betrag. Auf Unterstützung von der Gemeinde darf er dabei nicht hoffen. Auch der derzeit amtierende Zweite Bürgermeister Gerhard Kreß (FW) verweist auf das Gerichtsurteil, wonach Peschke für den Triebwerkskanal zuständig ist, schließlich nutze er den Bach zur Stromerzeugung. Kreß: "Wie soll ich den Bürgern erklären, dass wir mit ihren Steuergeldern den Mühlbach für die Familie Peschke ausbaggern?"
Kreß kann sich noch gut daran erinnern, wie Mühlbach und Mühlweiher früher gepflegt wurden. Da durften sich alle Landwirte Sand aus dem Bach holen, die mit dem Müller Geschäfte gemacht haben.