Anna Hack ist die letzte Trachtenträgerin Weilersbachs. Auch an ihrem 90. Geburtstag war ihr das Tragen ihrer Tracht wichtig. Dazu hatte sie sich ihre wunderschöne gestickte Hochzeitsschürze umgebunden, die sie trug, als sie 1951 "ihren Franz" aus Weilersbach heiratete.
Dass sie einmal 90 werde - "nein", sagt die "Hackn Anna", aber auch: "Oh ja, ich habe mich sehr gefreut, diesen Tag erleben zu dürfen." Und sie erlebte fürwahr einen festlichen Tag in familiärer Runde zuhause in der Weißenbacher Straße.
Ihre 90 sieht man Anna Hack beileibe nicht an, fast keine Falten im Gesicht. "Mein Gesicht hat, so alt wie ich bin, noch keine Creme gesehen", lacht die Seniorin, deren persönliches Rezept für ein hohes Alter lautet: "Eine glückliche Ehe, Arbeit und Zufriedenheit. Dazu einen geregelten Alltag, auch im Essen und Trinken, wozu freilich ein Glas Bier gehört."


Aus Oberehrenbach stammend

Anna Hack stammt aus der alteingesessenen Oberehrenbacher Landwirtsfamilie von Kunigunda und Johann Kern. Sie war das älteste von drei Kindern. Nach einer unbeschwerten Kinder- und Jugendzeit mit Schulbesuch in Weingarts und ihrer Mitarbeit auf dem elterlichen Bauernhof heiratete sie mit 23 Jahren den Weilersbacher Landwirt Franz Hack, mit dem sie eine Landwirtschaft im Nebenerwerb bewirtschaftete. Bald vergrößerte sich ihre Familie mit den drei Kindern Josef, Irmgard und Theo. Fünf Enkel und zwei Urenkel kamen dazu.
Fleißig zu sein, sich um alles zu kümmern galt für Anna Hack zeitlebens. Auch wenn es darum ging, den Sohn Josef zu unterstützen, der eine Autowerkstätte am Anwesen betreibt. Viele Jahre war sie die Brotlieferantin für sämtliche Veranstaltungen in der Pfarrei St. Anna. Noch heute schwärmen so manche von dem selbst gebackenen Holzofenbrot wie der ehemalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Willi Übelacker. Freilich würde sie noch gerne Gottesdienste besuchen. "Aber es geht halt nicht mehr", sagt die Jubilarin.
Zum Jubiläum kamen neben Nachbarn und Bekannten auch Landratsstellvertreter Otto Siebenhaar, Vizebürgermeister Marco Friepes, Pfarrer Oliver Schütz und die Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Anni Fibich.