1107 Hektar Wald umfasst die Stadt Eltmann, betreut wird er von Stadtförster Christian Bartsch. Der präsentierte dem Stadtrat am Mittwoch mit dem forstlichen Gutachter Forstwirt Peter Rebhan und Forstdirektor Franz Eder vom Amt für Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt den neuen Forstwirtschaftsplan. Darin ist die Entwicklung des Stadtwaldes in den letzten Jahrzehnten festgehalten und die Planung für die kommenden 20 Jahre. Ziel sei vor allem die Klimarisikovorsorge, sagte Peter Rebhan, also die Baumarten so zu mischen, dass sie mit Dürre, mit nassen, aber auch kalten Wintern und mit Stürmen möglichst gut zurechtkommen.
Regelmäßig wird in Eltmann Wald-Inventur gemacht, so dass an Zahlen und Daten nachgewiesen werden kann, wie sich der Wald entwickelt. 638 Inventurpunkte gibt es, um die herum alle zehn Jahre Bestandsaufnahme gemacht wird.


Eine echte Daueraufgabe

Der Forstwirt beschrieb die Sicherung der Mischbaumarten als unverzichtbare Daueraufgabe. Genutzt wird die natürliche Dynamik, und da liegt das Augenmerk auf der Eiche. Sie sei bei vielen Schädlingen beliebt und eine sehr wichtige Baumart für die Artenvielfalt. Zudem sei sie im Aufwuchs aber der Buche und Hainbuche heillos unterlegen. Deshalb seien 2017 auf mehreren Hektar junge Buchen in der Nähe von aufwachsenden Eichen entfernt worden, damit diese genügend Licht bekommen. Der Grundstein für einen gesunden und stabilen Wald werde in der frühen Entwicklungsphase gelegt, erklärte Rebhan. Dabei geht es um verschiedene Arten ebenso wie um unterschiedliche Höhen. Ein gut gemischter Wald biete Stürmen viel weniger Angriffsfläche, erklärte der Fachmann. Das trocken-warme Klima in Maintalnähe bringe wachsende Gefährdungen und Einschränkungen bei der Baumartenwahl mit sich. Wärmeliebende Schadinsekten wie Schwammspinner oder Prozessionsspinner nähmen ebenso zu wie neue Baumkrankheiten, das Eschentriebsterben etwa.
Einige Besonderheiten bescheinigte er dem Eltmanner Stadtwald. So die Tatsache, dass es hier fast ausschließlich Laubwald gibt. Außerdem gebe es hier außergewöhnlich viele Waldfunktionen.
Nicht nur, dass der Wald Naherholungsgebiet ist, hier finden sich auch mehrere Naturschutzgebiete, Wasserschutzgebiete und Natura-2000-Flächen. Dazu kommen Bodenschutzwald, Landschaftsschutzgebiete und historisch wertvolle Waldbestände wie etwa am Burgstall. Dazu kommt die Holzernte - für das Hackschnitzelheizwerk ebenso wie für Brenn- oder Bauholz.
Rebhan betonte, dass die Holznutzung ökologisch sinnvoll sei. Neueste Untersuchungen zeigten, dass gerade dynamischer, genutzter Wald mehr Kohlendioxid speichert, während die Speicherkraft eines alternden, ungenutzten Waldes nachlasse. Zudem wurde der Eltmanner Stadtwald schon unter dem vorherigen Stadtförster auf nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung umgestellt, während in vielen holzexportierenden Ländern der Wald regelrecht ausgebeutet werde.
Der neue Forstbetriebsplan sieht pro Jahr einen Einschlag von 5,2 Festmetern je Hektar vor, das sind 5600 Festmeter. Der Zuwachs liegt zwischen 7000 und 8000 Festmetern.


Digitale Karten entstehen

"Unser Wald liegt uns am Herzen", betonte Bürgermeister Michael Ziegler. Er würdigte Peter Rebhan, Stadtförster Christian Bartsch und ihr Team, das fünf Monate lang den Wald untersuchte und das neue Werk erstellte. Bartsch freut sich auf die neuen digitalen Karten. Gerade wegen der hervorragenden Kartenqualität habe man sich gefreut, dass Rebhan, der zusätzlich Geo-Informatiker ist, den Zuschlag für die Forstplanung erhielt. Der Stadtrat stimmte dem Forstwirtschaftsplan zu.
Zufrieden sind die Stadtratsmitglieder mit dem Finanzbericht, den Stadtkämmerer Ernst Rippstein zu jedem Quartalsende vorlegt. Die Haushaltslage sei entspannt, und da wohl nicht alle geplanten Investitionen noch heuer verwirklicht werden können, gehe er davon aus, dass der Kreditrahmen nur teilweise ausgeschöpft werden muss.