Eins kann man der Reihe "Klassik am See" sicher nicht absprechen: Professionalität. Die von einem Verein getragene Veranstaltungsreihe - 2003 gestartet, 2014 kam das konzeptionell sehr ähnliche "Jazz am See" dazu - braucht sich vor keinem ausschließlich kommerziell orientierten Impresario zu verstecken.
Das zeigte sich, wieder einmal und perfekt, bei der Auftaktveranstaltung zu den beiden Open-Air-Konzertabenden am Dechsendorfer Weiher. Veranstalter, Musiker, Sponsoren - alle vereint am Montagabend im Haus der Kirche am Erlanger Bohlenplatz für eine wie geschmiert abschnurrende Vorschau. Wobei die Anwesenheit der vielen Geldgeber signalisierte, dass auch der Verein ökonomischen Zwängen unterliegt, gewinnorientiert oder zumindest kostendeckend arbeiten muss. Geschickt haben Vorsitzender Frank Hofmann und Geschäftsführer Jan-Peter Dinger regionale Größen aus Politik und Wirtschaft eingebunden, einen unterstützenden Freundeskreis gegründet und somit die jedes Jahr stattfindenden Konzerte tief verankert. Spielen doch auch regionale Chöre und die Junge Philharmonie Erlangen tragende Rollen bei "Klassik am See". Und der in Erlangen aufgewachsene Gitarrist Torsten Goods leitet das Jazz-Pendant künstlerisch (was in der Klassik seit Jahren Ronald Scheuer leistet; diese Kontinuität trägt sicher erheblich zum Erfolg bei).
Kommerziell: Klar ist, dass bei Open-Air-Massenveranstaltungen nicht gerade Avantgardistisches zu hören sein wird. Das sagte Torsten Goods auch offen. Allerdings wird sich der Kenner an den großartigen Auftritt Brandon Marsalis' und seiner Band bei "Jazz am See" 2017 als musikalischen Gipfel erinnern - und keineswegs als Rückzug in einen nur für Insider zugänglichen Elfenbeinturm. Gleichwohl hat Goods mit der niederländischen Saxophonistin eine Soul- und (vor allem) Funk-Diva engagiert, die auch das eher konservative Publikum am Dechsendorfer Weiher zum Zucken und Tanzen bringen könnte. Wie überhaupt diesmal die Jazz-Ladys die Bühne dominieren - mit Begleitern versteht sich und solchen Stars wie dem Flötisten Magnus Lindgren und Randy Brecker, einem Jazzrock-Veteranen aus den Siebzigern, als dieses Genre blühte. Naturgemäß zählt auch Torsten Goods zur Riege der Stars. Besinnlicheres, kammermusikalischer Jazz ist von China Moses zu erwarten, der Tochter von Dee Dee Bridgewater. Klar wird auch bei "Klassik am See" keine Zwölftonmusik von der Bühne erschallen, die erstmals nicht durch Stromaggregate des THW versorgt wird. Orffs unverwüstliche "Carmina Burana" schmettern 200 Sängerinnen und Sänger, die Carmen-Suite No. 1 versammelt die populärsten Stücke aus der populären Oper Bizets, Robert Schumanns a-Moll-Violinkonzert op. 54 zählt, zu Recht oder nicht, zum hoch romantischen Repertoire.
Als Solist wurde ein veritabler Klassik- Star gewonnen: der 37-jährige Martin Stadtfeld, Bach-Spezialist mit einem Repertoire jedoch bis in die Moderne. Er spielte in dem akustisch nicht gerade vortrefflichen Kreuz-und-Quer-Saal "Kinderszenen" Robert Schumanns und eine Eigenkomposition, die den Flügel beben ließ - ein Meister. Vorher hatte das junge Ensemble "Pythagoras" ein Klaviertrio Mendelssohns interpretiert, danach überraschte der aus Kuba stammende Erlanger Alberto Diasz Castillo mit brillanten Ausflügen auf dem Klavier, solo und im Duett mit Torsten Goods. Castillo wird in der Pause und vermutlich nach dem offiziellen Teil von "Jazz am See" in einer Jam-Session auftreten - am Montag hätte man ihm stundenlang zuhören mögen.
Das zeigte sich, wieder einmal und perfekt, bei der Auftaktveranstaltung zu den beiden Open-Air-Konzertabenden am Dechsendorfer Weiher. Veranstalter, Musiker, Sponsoren - alle vereint am Montagabend im Haus der Kirche am Erlanger Bohlenplatz für eine wie geschmiert abschnurrende Vorschau. Wobei die Anwesenheit der vielen Geldgeber signalisierte, dass auch der Verein ökonomischen Zwängen unterliegt, gewinnorientiert oder zumindest kostendeckend arbeiten muss. Geschickt haben Vorsitzender Frank Hofmann und Geschäftsführer Jan-Peter Dinger regionale Größen aus Politik und Wirtschaft eingebunden, einen unterstützenden Freundeskreis gegründet und somit die jedes Jahr stattfindenden Konzerte tief verankert. Spielen doch auch regionale Chöre und die Junge Philharmonie Erlangen tragende Rollen bei "Klassik am See". Und der in Erlangen aufgewachsene Gitarrist Torsten Goods leitet das Jazz-Pendant künstlerisch (was in der Klassik seit Jahren Ronald Scheuer leistet; diese Kontinuität trägt sicher erheblich zum Erfolg bei).
Kommerziell: Klar ist, dass bei Open-Air-Massenveranstaltungen nicht gerade Avantgardistisches zu hören sein wird. Das sagte Torsten Goods auch offen. Allerdings wird sich der Kenner an den großartigen Auftritt Brandon Marsalis' und seiner Band bei "Jazz am See" 2017 als musikalischen Gipfel erinnern - und keineswegs als Rückzug in einen nur für Insider zugänglichen Elfenbeinturm. Gleichwohl hat Goods mit der niederländischen Saxophonistin eine Soul- und (vor allem) Funk-Diva engagiert, die auch das eher konservative Publikum am Dechsendorfer Weiher zum Zucken und Tanzen bringen könnte. Wie überhaupt diesmal die Jazz-Ladys die Bühne dominieren - mit Begleitern versteht sich und solchen Stars wie dem Flötisten Magnus Lindgren und Randy Brecker, einem Jazzrock-Veteranen aus den Siebzigern, als dieses Genre blühte. Naturgemäß zählt auch Torsten Goods zur Riege der Stars. Besinnlicheres, kammermusikalischer Jazz ist von China Moses zu erwarten, der Tochter von Dee Dee Bridgewater. Klar wird auch bei "Klassik am See" keine Zwölftonmusik von der Bühne erschallen, die erstmals nicht durch Stromaggregate des THW versorgt wird. Orffs unverwüstliche "Carmina Burana" schmettern 200 Sängerinnen und Sänger, die Carmen-Suite No. 1 versammelt die populärsten Stücke aus der populären Oper Bizets, Robert Schumanns a-Moll-Violinkonzert op. 54 zählt, zu Recht oder nicht, zum hoch romantischen Repertoire.