"Vom Umbruch zur Krise - Russland zu Beginn des 21. Jahrhunderts", zu diesem Thema hatte sich Thomas Nagel von der Thomas-Dehler-Stiftung Kulmbach den Politologen Ingmar Niemann aus Wolfratshausen in die Akademie für Neue Medien eingeladen. Der neue "alte" Präsident Wladimir Putin stand dabei natürlich besonders im Fokus.
Niemann stellte zunächst fest, dass Russland seit vielen Jahren immer ein brennendes Thema ist: "Genau genommen ist Russland ein ganz vielfältiger Staat und es gibt dort verwaltungsrechtlich alles." Putin sieht sich selbst am liebsten, sportlich aktiv und vorneweg. Niemann: "Manche sage ja, Putin ist nach Katharina der Großen der Pro-Deutscheste Herrscher im Kreml. Ob sich das in der Außenpolitik widerspiegelt, ist eine andere Frage."
Was viele laut Niemann nicht beachten: "Putin herrscht nicht allein über Russland. Putin herrscht zusammen mit anderen, die in seinem Umfeld durchaus eine wichtige Rolle spielen." Der Politologe versuchte, das "System Putin" strategisch und skizzenhaft darzustellen: "Das sind einmal die Regionalführer, die braucht er, um das Land überhaupt regieren zu können. Dann hatte er die Familie Jelzin in den Anfangsjahren auf seiner Seite, die ihn erst an die Macht gebracht hatte." Hinzu komme laut Niemann der Sicherheitsapparat und Inlandsgeheimdienst "Silowiki" einschließlich des militärischen Apparats. Neben all diesen Gruppen dürfe man nicht die über 100 Oligarchen vergessen, die jeweils über eine Milliarde US-Dollar besitzen. Diese dürfen sich nicht in die Politik einmischen, dafür erfolgt keine Überprüfung der Privatisierungen durch den Präsidenten.
Niemann zeigt auch die Wirtschaftsprobleme Russlands mit den sozialen und gesellschaftlichen Folgen auf. So leben 25 Millionen Russen unter dem Existenzminimum. Es erfolgte eine Kostenexplosion bei Wohnungen, öffentlichem Transport und Gesundheit. Weiter nannte Niemann die eingeschränkte Pressefreiheit und die nicht ausreichende kostenlose medizinische Versorgung. Abschließend zeigte der Politologe die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen auf und machte deutlich, dass rund 300 000 Arbeitsplätze in Deutschland vom Handel mit Russland abhängen.
Niemann stellte zunächst fest, dass Russland seit vielen Jahren immer ein brennendes Thema ist: "Genau genommen ist Russland ein ganz vielfältiger Staat und es gibt dort verwaltungsrechtlich alles." Putin sieht sich selbst am liebsten, sportlich aktiv und vorneweg. Niemann: "Manche sage ja, Putin ist nach Katharina der Großen der Pro-Deutscheste Herrscher im Kreml. Ob sich das in der Außenpolitik widerspiegelt, ist eine andere Frage."
Was viele laut Niemann nicht beachten: "Putin herrscht nicht allein über Russland. Putin herrscht zusammen mit anderen, die in seinem Umfeld durchaus eine wichtige Rolle spielen." Der Politologe versuchte, das "System Putin" strategisch und skizzenhaft darzustellen: "Das sind einmal die Regionalführer, die braucht er, um das Land überhaupt regieren zu können. Dann hatte er die Familie Jelzin in den Anfangsjahren auf seiner Seite, die ihn erst an die Macht gebracht hatte." Hinzu komme laut Niemann der Sicherheitsapparat und Inlandsgeheimdienst "Silowiki" einschließlich des militärischen Apparats. Neben all diesen Gruppen dürfe man nicht die über 100 Oligarchen vergessen, die jeweils über eine Milliarde US-Dollar besitzen. Diese dürfen sich nicht in die Politik einmischen, dafür erfolgt keine Überprüfung der Privatisierungen durch den Präsidenten.
Niemann zeigt auch die Wirtschaftsprobleme Russlands mit den sozialen und gesellschaftlichen Folgen auf. So leben 25 Millionen Russen unter dem Existenzminimum. Es erfolgte eine Kostenexplosion bei Wohnungen, öffentlichem Transport und Gesundheit. Weiter nannte Niemann die eingeschränkte Pressefreiheit und die nicht ausreichende kostenlose medizinische Versorgung. Abschließend zeigte der Politologe die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen auf und machte deutlich, dass rund 300 000 Arbeitsplätze in Deutschland vom Handel mit Russland abhängen.