Ende September soll das neue Landkreisbier angestochen werden. Zeit also, sich über sein Rezept Gedanken zu machen. Deshalb trafen sich jetzt die drei Braumeister aus dem östlichen Landkreis mit Landrat Johann Kalb (CSU) in der Brauerei-Gaststätte Ott in Oberleinleiter. Dazu gesellte sich auch Hans Göller (SPD), Zweiter Bürgermeister von Heiligenstadt. Neben Braumeister Stefan Ott und dem Seniorchef Manfred kam auch Roland Aichinger aus Heiligenstadt. Verhindert war der Dritte im Bunde, Thomas Will vom Hübnerbräu aus Steinfeld.
Einverstanden waren alle, dass das fünfte "36-Kreisla" ein hefetrübes Kellerbier sein sollte und bei Ott eingebräut wird. Da bei ihm ein Sud 80 Hektoliter beträgt, werden der erste und die nachfolgenden also dieses Volumen haben. Aus der Erfahrung der letzten Jahre weiß man, dass die "36 Landkreis-Seidla" so gut angenommen, das heißt getrunken werden, dass sicher ein oder mehrere weitere Sud-Maßnahmen erfolgen müssen.
Das neue bernsteinfarbene Bier soll 12,5 Prozent Stammwürze und 5,2 Prozent Alkohol aufweisen. Das Wasser wird aus einer Quelle bei Burggrub unterhalb des Rothenstein nahe der Burg Greifenstein entnommen. Ott Senior erzählt: "Damit wir ein weiches Wasser bekommen, habe ich 1981 auf eigene Kosten extra eine 1,8 Kilometer lange Leitung von der Quelle zu uns nach Oberleinleiter legen lassen."
Beim Hopfen einigten sich die Braumeister auf den Perle- und Aromahopfen aus Spalt. Das Rezept aus den verschiedenen Malzsorten von der Bamberger Mälzerei wollten sie nicht preisgeben - Betriebsgeheimnis muss sein. Landrat Kalb freute sich, dass fast alle Zutaten aus dem Bamberger Land kommen. Dass das Bier harmonisch im Geschmack sein soll, findet er eine feine Sache und fordert: "Es muss schon nach etwas schmecken."
Überhaupt war der Landrat beim Thema Bier kaum zu bremsen, so sehr lobte er das Bier als Kultur-, Traditions- und Wirtschaftsfaktor: "Wir haben die größte Brauereidichte der Welt und auch die Qualität und Vielfalt unserer Biere sind einmalig." Er dankte den Brauern daher für ihre Aufgeschlossenheit, bei der Landkreisaktion mitzumachen. Bürgermeister Göller regte an, doch auch eigene 36-Kreisla-Krüge anzubieten, denn damit könne man auch Werbung über den Landkreis hinaus machen.
Zum Sudansetzen werden sich alle Akteure am 17. Juli wieder in Oberleinleiter treffen. Das Anzapfen findet dann traditionell am 30. September im Bauernhofmuseum Frensdorf statt.