In der Mitgliederversammlung des Diakonievereins Lonnerstadt bezog sich Pfarrer Andreas Sauer in seiner einleitenden Besinnung auf die Apostelgeschichte, wonach die Diakonie in der jungen Christenheit ihren Ursprung hat, nämlich neben dem Wort Gottes auch für die Armutspflege zu sorgen, die in allen diakonischen Einrichtungen durch das Kronenkreuz symbolisiert wird. Er ging auf die sieben Werke der Barmherzigkeit ein. Aber er betonte auch, dass die Armutspflege und die Verkündigung des Worts Gottes einander bedingen und zusammengehören - das eine geht nicht ohne das andere.
In seinem Bericht über die Vereinsaktivitäten des Jahres 2017 stellte Vorsitzender Karl Kaiser den rührigen Besuchsdienst in den Mittelpunkt. Im Jahr 1998 wurde dieser vom damaligen Vorsitzenden Walter Zwingel aus der Taufe gehoben. Die inzwischen neun Mitglieder dieses Kreises besuchen vor allem alte und gebrechliche Menschen und treffen sich mehrmals im Jahr zum gegenseitigen Austausch. Seit der Stunde eins sind Käte Zwingel, Walter Zwingel, Lieselotte Sandner und Michael Haberkamm auch nach 20 Jahren noch immer mit großem Elan aktiv. Kaiser zollte ihnen für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit höchsten Respekt und Anerkennung. Auch Magda Täubert, Ingeborg Schade, Frieda Schubert und Luise Berlet sind schon seit Jahren fester Bestandteil des Teams. 20 Jahre Besuchsdienstkreis nimmt man zum Anlass, das Jubiläum im Herbst dieses Jahres im Rahmen eines Diakonie-Gottesdienstes zu feiern.


Spendenaufkommen steigt

15 Jahre engagierte sich Reta Stark im Diakonie-Café. Bis ins hohe Alter hinein war sie mit viel Herzblut im Einsatz. Sie kümmerte sich um alles und sorgte auch für gute Stimmung. Kaiser bezeichnete es als Wermutstropfen, dass mit ihr seit einigen Monaten "die Seele des Diakonie-Cafés" gesundheitsbedingt nicht mehr dabei sein könne.
Erfolgreich war man wieder am Adventsmarkt vertreten. Der Diakonieverein konnte mit seinen Heißgetränken die Kirchengemeinde wirkungsvoll unterstützen.
Kassiererin Helga Teufel berichtete, dass sich im abgelaufenen Kalenderjahr Ausgaben und Einnahmen die Waage gehalten haben. Die wesentlichen Ausgaben waren zum einen zwei Spenden an die Kirchengemeinde zur Sanierung der Friedhofmauer sowie zur Anschaffung einer neuen Lautsprecheranlage. Außerdem wurden zwei Familien mit Schwerstpflegefällen unterstützt. Dem Vorschlag, den Jahresbeitrag weiter unverändert bei 15 Euro zu belassen, stimmten die Mitglieder zu. Die Kassenprüfer Reinhold Teufel und Lorenz Kalb hoben die deutliche Steigerung der erhaltenen Spenden positiv hervor.
Der Geschäftsführer der Zentralen Diakoniestation Neustadt, Diakon Frank Larsen, ging in seinem kurzweiligen und informativen Vortrag über die zentrale Diakoniestation zunächst auf die Entstehungsgeschichte der gemeinnützigen GmbH ein. Durch die Einführung der Pflegeversicherung und damit einhergehenden verschärften Abrechnungsmodalitäten bzw. Dokumentationspflichten konnten die bis dahin bestehenden Verhältnisse mit einer eigenen Diakonieschwester in den jeweiligen Gemeinden nicht mehr aufrechterhalten werden. So gründeten Diakonievereine aus der Region die Zentrale Diakoniestation Neustadt/Aisch gGmbH mit professionellen Strukturen. Neben dem Schwerpunkt "Sicherstellung der ambulanten Pflege" kann auch eine Vielzahl von Beratungsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden.
Ausführlich ging Larsen auf das neue Angebot Tagespflege ein. Drei derartige Einrichtungen sind geplant, wobei die erste schon 2017 in Bad Windsheim eröffnet werden konnte. Zum 1. Juli diesen Jahres ist die Einweihung der Tagespflege in Diespeck vorgesehen. Er schilderte die Voraussetzungen, die eine derartige Einrichtung zu erfüllen hat, um auch die Anerkennung zu erhalten. Dafür könne aber neben dem Pflegegeld für die häusliche Pflege ein zusätzliches Budget je nach Pflegegrad von der Pflegekasse ausgeschöpft werden.
Anhand des Grundrisses für die neuen Räumlichkeiten in Diespeck erläuterte er den Tagesablauf, Beschäftigungs- sowie Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten. Er wies darauf hin, dass auch ein Fahrdienst besteht, der die Besucher abholt und wieder nach Hause bringt, wobei er nachdrücklich anfügte, "wir fahren auch nach Lonnerstadt".
Den Abschluss der Versammlung bildete die Ehrung von Kurt Wittmann, der seit 15 Jahren als Beisitzer im Vereinsausschuss mitwirkt. red