Die Agentur für Erneuerbare Energien (kurz AEE) in Berlin zeichnete Haßfurt am Freitag als Energie-Kommune des Monats aus. Die Agentur, die sich als Redaktionsbüro und Informationsdienst für die Aufklärungsarbeit über erneuerbare Energien betrachtet, würdigt die Haßfurter Bemühungen auf vielen Feldern.
Strom aus erneuerbaren Energien wird zum Beispiel durch eine Power-to-Gas-Anlage in Wasserstoff umgewandelt und ins Gasnetz eingespeist. Dies sei ein wichtiger Baustein für eine Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien, betont die Agentur. "Haßfurt ist ein gutes Beispiel dafür, dass viele Innovationen von Kommunen und Stadtwerken in der Praxis angewendet und erprobt werden", erklärt Nils Boenigk, der stellvertretende AEE-Geschäftsführer, anlässlich der Auszeichnung.


Auf dem Hafengelände

Die containergroße Power-to-Gas-Anlage, die seit Oktober 2016 auf dem Gelände des Haßfurter Mainhafens steht, wird von den Städtischen Betrieben und einem Hamburger Öko-energie-Anbieter (Greenpeace-Energy) betrieben. In Zeiten großen Stromangebots aus erneuerbaren Energien wird mittels Elektrolyse in der Anlage Wasserstoff erzeugt. Mit dem erzeugten Wasserstoff können somit Wind- und Sonnenstrom gespeichert werden. Der hierfür benötigte Strom stammt aus dem nahen Bürgerwindpark Sailershäuser Wald und Photovoltaikanlagen. "Wir wollen beweisen, dass die Ziele der Energiewende zu erreichen sind", erklärt Günther Werner (SPD), der Bürgermeister von Haßfurt. Seit Oktober 2016 konnten den Angaben zufolge eine Million Kilowattstunden Wasserstoff erzeugt werden.
Außerdem lobt die Agentur: Die Kunden der Stadtwerk Haßfurt GmbH, die über einen kostenlos installierten intelligenten Stromzähler, sogenannte Smart-Meter, verfügen, können mithilfe einer App ihren Strom-, Gas- und Wasserverbrauch kontrollieren. "Dies macht eine effektive Nutzung in kostengünstigen Tarifzeiten möglich", erklärt Norbert Zösch, Geschäftsführer des Stadtwerks. Die App wurde von Schülern des Haßfurter Gymnasiums entwickelt.
Ferner: Ins Haßfurter Stromnetz speisen 13 Windkraftanlagen ein. Im vergangenen Jahr betrug deren Produktion 61 Millionen Kilowattstunden, wie weiter mitgeteilt wurde. Photovoltaikanlagen befinden sich auf dem Bauhof, dem Stadtwerk sowie dem Freizeitzentrum (Freibad und Eishalle). Die Stadt verfügt über fünf E-Ladesäulen, die mit Ökostrom versorgt werden. Weitere sind geplant, teilte die Agentur in Berlin mit. red