Mit Musik und Literatur soll die „ersehnte Friedenstaube“ in die Ukraine geschickt werden: Der Bamberger Symphoniker Eduard Resatsch, der aus Lemberg (Lviv) stammt, seine Ehefrau Nadine (Oboe) und Martin Neubauer, Prinzipal des Brentano-Theaters, laden am Donnerstag, 10. März, um 19 Uhr in der Erlöserkirche zu einem Benefizkonzert für das kriegsgeplagte Land ein. Der Erlös des Abends wird dem Verein „ Ärzte ohne Grenzen “ zufließen, der Hilfen für die Kriegsopfer leistet.

„Wir können nur winzige Aktionen machen und beten“, sagt Martin Neubauer. Doch gemeinsam mit seinen Freunden Eduard und Nadine hofft der Theatermann, dass die Veranstaltung den Nerv der Bamberger trifft. Und nicht nur dieser. Denn auch Resatschs russischer Symphoniker-Kollege Vladislav Popyalkovsky wirkt mit: „Er musste sich kurzfristig entscheiden, weil er bis vor kurzem die Hand in Gips hatte“, erklärt Cellist Resatsch die bisherige Zurückhaltung des Geigers.

In dem etwa einstündigen Konzert mit Lesung kommen Werke von Benjamin Britten und Johann Sebastian Bach zu Gehör, aber auch Stücke des etablierten Komponisten Eduard Resatsch. Zum Beispiel „Stille“, eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Menschen und seiner Vergänglichkeit.

Oder „Adagietto“, eine Hommage an die Liebe mit zwei Melodien, die sich musikalisch umarmen, auseinanderentwickeln und wieder zueinanderfinden. Oder „hall-Wider-hall“: 2014 komponiert, als Russland die Krim annektierte und den Krieg in der Ost-Ukraine begann.

„Damals war es nicht vorstellbar, dass das Stück acht Jahre später brandaktuell ist!“, sagt Resatsch, der gerade mit diesem „Widerhall“ voller Dissonanten und einem Hauch Hoffnung durch die Einarbeitung einer ukrainischen Volksmelodie eine musikalische Brücke zwischen zwei Welten schlagen will. Nämlich die Brücke zwischen seiner alten Heimat Ukraine und seiner neuen Heimat Deutschland.

Martin Neubauer hat Texte von ukrainischen, russischen und deutschen Literaten ausgesucht: von Taras Schewtschenko etwa, Nikolai Gogol , Leo Tolstoi oder Wolfgang Borchert . „Texte voller Friedenssehnsucht und großer Friedensliebe, die Russland auch zur Ukraine hegte“, so Neubauer. Coronabedingt gilt während des Benefizkonzerts FFP2-Maskenpflicht und das Abstandsgebot.