Marion Krüger-Hundrup Schon seit Januar plant Barbara Zeck den traditionellen Krankengottesdienst am Montag, 18. August, um 10 Uhr zum Muttergottesfest der Oberen Pfarre. Die agile 78-Jährige reserviert Busse und Fahrdienste, schreibt alle Seniorenheime im Seelsorgebereich Bamberger Westen an.

„Ich habe schon immer gern organisiert, das kann ich auch“, sagt Babara Zeck, die in ihrem aktiven Berufsleben im Sekretariat eines Lehrstuhls der Bamberger Universität gearbeitet hat. Außerdem sei sie als gebürtige Kaulbergerin im ganzen Gebiet der Oberen Pfarre gut vernetzt.

Fahrdienste organisiert

Diese enge Verbundenheit komme ihr auch bei der Spendensuche zugute: „Die Fahrdienste kosten rund 3000 Euro pro Jahr“, erklärt Barbara Zeck. Im Lauf der vergangenen Wochen trudelten schließlich bei ihr die Anmeldungen für den Gottesdienst ein, die besondere Aufmerksamkeit genießen sollen: „48 Rollstühle und 39 Rollatoren“, zählt Zeck auf.

Dazu kommen etliche Fußgänger und Gläubige, die sich von dieser Eucharistiefeier eine Stärkung erhoffen. Zumal der Zelebrant, Pfarrer Helmut Hetzel , ihnen auch die Krankensalbung spendet.

„Für die alten Leute ist der Gottesdienst am Muttergottesfest das Highlight des Jahres“, weiß die langjährige Organisatorin Barbara Zeck aus vielen Rückmeldungen. Und selbst erlebe sie während der Messe, „wie viele vor Rührung weinen“.

Kranke gehören mit dazu

Pfarrer Hetzel geht sogar so weit zu sagen, dass „mit dem Krankengottesdienst das Fest steht und fällt“. Für ihn als Leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs Bamberger Westen, als Seelsorger und Mitmensch „gehören Kranke, Behinderte, Alte mitten zu uns dazu. Wir können und wollen ihnen Wege ins Leben zeigen“. Und zwar mit Maria als Vorbild, „die ihren Weg gegangen ist bis unter das Kreuz Jesu und über seine Auferstehung hinaus mit den Jüngern“.

Eucharistiefeier zum Auftakt

Pfarrer Helmut Hetzel schaut auf das gesamte viertägige Muttergottesfest, das am morgigen Samstag um 18 Uhr mit einer Eucharistiefeier eröffnet wird und am Dienstag, 19. August, um 18 Uhr zum feierlichen Abschluss mit eucharistischem Segen kommt. „Wir wollen uns von Neuem stärken lassen in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist“, lädt der Pfarrer zum Mitfeiern ein.

„Wir ziehen uns nicht zurück, sondern gehen sogar hinaus in Prozession“, verweist er auf die seit nunmehr 323 Jahren etablierte Muttergottes-Prozession am Sonntag, 17. August, nach dem Gottesdienst um 8 Uhr. Dann werden wieder 16 starke Männer das Gnadenbild der freudenreichen Mutter Gottes aus der Pfarrkirche Unsere Liebe Frau zur schmerzenreichen Maria in St. Martin bringen.

Diese Gegenüberstellung sei stets voller Symbolkraft. Denn „auch im Leben eines jeden Menschen gehören frohe und leidvolle Zeiten dazu“, sagt Pfarrer Hetzel.

Pilgerin und Hoffnungsträgerin

Passend zum weltweit begangenen Heiligen Jahr 2025 formuliert er das Motto des Muttergottesfestes: „Pilgerin der Hoffnung ins Leben“. Pilgerin Maria als Fürbittende, als Hoffnung schenkende Frau, als Lebensspenderin.

Und als Namensgeberin für den musikalischen Montag, 18. August, wenn die „Kemmerä Kuckuck“ und andere Gruppen um 19 Uhr das Fränkische Mariensingen starten.

Eingebettet in das Festtageprogramm sind auch Betstunden als authentisches Angebot für Menschen, sich mit ihrem Glauben und ihrer Sehnsucht nach einer Begegnung mit dem Göttlichen auseinanderzusetzen. Pfarrer Hetzel erdet diese: „Maria hat dem Göttlichen ein Gesicht gegeben. Und jeder Mensch tut dies.“

Mineralwasser steht bereit

Nun hofft Barbara Zeck, dass die kranken und alten Gottesdienstbesucher am Montagvormittag nicht durch allzu große Hitze belastet werden. Auf jeden Fall halten weitere ehrenamtliche Helferinnen Mineralwasser bereit. Wie überhaupt das Muttergottesfest eine große Gemeinschaftsleistung vieler Pfarrangehörigen ist.

Barbara Zeck organisiert seit Jahren den Krankengottesdienst zum Muttergottesfest.
Marion Krüger-Hundrup