Lademöglichkeiten für Elektroautos gibt es außerhalb größerer Städte noch eher selten. In Rattelsdorf könnte sich das ändern – die Kommune prüft mögliche Standorte. Auch die Anschaffung einer Schlauchpflegeanlage für die Feuerwehren des Marktes war Thema im Gemeinderat .

Aktuell gibt es im Markt Rattelsdorf lediglich eine öffentliche Ladesäule mit zwei Anschlüssen. Standort ist der Schulhof. Nachdem sie nicht geeicht ist, muss eine Umstellung erfolgen, um sie zukunftsfähig zu machen. Über weitere Standorte unterhielt sich der Marktgemeinderat Rattelsdorf in seiner jüngsten Sitzung. Angeregt hatte den Tagesordnungspunkt die Fraktion Rattelsdorfer Zukunft (RatZ). Als mögliche Standorte wurden der Campingplatz Ebing, das Bürgerhaus Medlitz, die Sutte in Mürsbach sowie in Rattelsdorf die Abtenberghalle, das Torhaus, der Kindergarten und der Festplatz/Mehrgenerationenplatz festgelegt. Nun muss die Verwaltung prüfen, ob sich an diesen Standorten Ladesäulen verwirklichen ließen.

Zudem müssen Angebote eingeholt und Fördermöglichkeiten geprüft werden. Dies wurde bei einer Gegenstimme beschlossen, inklusive der Umstellung der bestehenden Säule. Für eine neue Elf-KW-Ladesäule ist mit Kosten von 11 000 Euro zu rechnen, Schnellladesäulen sind mit 50 000 bis 60 000 Euro deutlich teurer. Vom Landkreis gebe es zurzeit keine Zuschüsse, erklärte Bürgermeister Bruno Kellner, sehr wohl aber vom Freistaat Bayern. Hier werden Normalladepunkte mit 60 Prozent der Kosten oder maximal 2500 Euro , Schnellladepunkte mit 60 Prozent oder maximal 10 000 Euro gefördert. Kellner versprach, hier zeitnah weiterkommen zu wollen.

Dem Gemeinderat lag zudem ein Antrag der Freiwilligen Feuerwehr Rattelsdorf auf Anschaffung einer Schlauchpflegeanlage vor. Die Schlauchpflege wurde durch die Feuerwehraufsicht bereits vor einigen Jahren und auch jüngst wieder als mangelhaft beziehungsweise gar nicht durchgeführt festgestellt. Um dies zu ändern, ist eine eigene Schlauchpflegeanlage nötig.

Ansonsten müssten, so Bürgermeister Kellner, die Feuerwehren im Markt Rattelsdorf ihre Schläuche zur Pflege zu anderen Wehren bringen, die über eine Schlauchpflegeanlage verfügen. Das koste um die 20 000 Euro pro Jahr.

Als Standort für die eigene Anlage nannte Kellner den alten Bauhof . Das Gebäude befindet sich neben dem Rathaus und direkt hinter dem Feuerwehrhaus in Rattelsdorf . Die Anlage selbst koste um die 100 000 Euro . Zur Unterbringung im alten Bauhof sei eine Sanierung des Dachs unumgänglich. Der Standort wurde von zahlreichen Rätinnen und Räten kritisiert.

Andreas Schneiderbanger (Ebinger Liste) nannte als möglichen Alternativstandort den neuen Bauhof in Medlitz. Dort sei ausreichend Platz, auch für einen eventuell nötigen Anbau. Dass im alten Bauhof weitere Arbeiten nötig wären, bestätigte der Rattelsdorfer Feuerwehrkommandant Andreas Flügel-Steiner. Nur mit einer Schlauchwaschanlage sei es nicht getan. Die sei in einem Container untergebracht, ihr Standort daher flexibel. Es brauche aber die nötige Infrastruktur, einen Internetanschluss, Fliesenboden und auch eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung. Die Lieferzeit für den Container liege zurzeit bei acht bis zwölf Monaten.

Beschlossen wurde, die nötigen Zuwendungsanträge zu stellen und die Ausschreibung für die Beschaffung der Schlauchpflegeanlage durchzuführen. Der Standort soll dann zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.

Beim Thema „Durchführung einer Organisationsplanung“, in die auch die Sozialeinrichtungen des Marktes einbezogen werden sollen, gab es ebenfalls neue Details. Patrick Kamenka vom Büro KBK war zu Gast und erläuterte, dass für Verwaltung und Handwerk der Auftrag vom Markt Rattelsdorf bereits erteilt sei und die Kindertagesstätten ebenfalls untersucht werden könnten. Dies sei allerdings nicht mit einer Stellenbewertung für die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sinnvoll, sondern über einen „Kita-Träger-Check“. Erstellt wird hier ein Katalog, der eine Stellenbewertung durch die Verwaltung ermöglicht und Hinweise enthält, wie vorgegangen werden sollte. Dieser Check kostet zudem deutlich weniger als die Einzelbewertung durch das Büro. Der Gemeinderat gab einstimmig grünes Licht.

Bestätigt wurden in einem weiteren Tagesordnungspunkt der zweite und der dritte Kommandant der Feuerwehr Rattelsdorf – Markus Deinhart und Daniel Bayer. Ebenfalls einstimmig wurde einem Bauantrag und einer dadurch entstehenden „fiktiven Nutzung“ eines Grundstücks in Medlitz zugestimmt. Hintergrund ist der Bau eines Havariebeckens für die Biogasanlage.

Verkehrszählung kommt

Keller wies auf eine Verkehrszählung hin, die vom 12. bis 25. März an der Gemeindeverbindungsstraße Rattelsdorf-Zapfendorf durchgeführt wird. Sie ist Voraussetzung für Fördergelder zur Sanierung der Straße. Er informierte auch darüber, dass die Schule Rattelsdorf die Einführung einer offenen Ganztagsschule anstrebt. Dies wäre ab September möglich.