Seit geraumer Zeit beschäftigen den Bayerischen Bauernverband (BBV) die Konsequenzen der Energiewende . In vielen Kommunen betreiben laut einer Pressemitteilung des BBV Investoren und Konzerne Photovoltaik- und Windparks , deren Gewinne steueroptimiert durch Wiederverkäufe und Beteiligungen am Fiskus und damit an der Kommune durch ausbleibende Gewerbe- und Körperschaftssteuern vorbeigehen. Momentan versuchten verstärkt derartige Betreiber weitere Flächen für die Planung und den Bau von Windenergieanlagen (WEA), Freiflächen-Photovoltaikanlagen (PV-FFA) oder gar Stromspeicheranlagen über Pachtverträge zu sichern.

Diese Tatsache nahm der BBV Oberfranken gemeinsam mit der Agrokraft GmbH, einer Tochtergesellschaft des BBV, zum Anlass, um sämtliche kommunale Vertreter, Flächeneigentümer und Akteure für das Thema „ Energiewende , aber richtig – Eine Chance für den ländlichen Raum“ zu sensibilisieren.

In zwei vorausgegangenen Online-Veranstaltungen erhielten die Teilnehmenden bereits eine Vorstellung davon, wie die Menschen vor Ort von der Energiewende profitieren können. „Das Ziel muss sein“, so Torsten Gunselmann, Ansprechpartner für Energiefragen im BBV-Bezirksverband Oberfranken und Bindeglied zur Agrokraft GmbH, „die maximal mögliche Wertschöpfung durch die Energieerzeugung in der Kommune zu belassen und bei der Planung derartiger Anlagen möglichst alle Bedürfnisse und Belange der Menschen vor Ort zu berücksichtigen. Dieser Spagat gelingt aber nur, wenn auch die Kommune sich von Beginn an die Flächen in den sogenannten Windvorranggebieten durch eigene Poolverträge sichert und das Zepter auch nach der Planung eines möglichen Windparks nicht aus der Hand nehmen lässt.“

Um den Input in der Theorie mit der Praxis zu verknüpfen, lud der BBV jetzt alle oberfränkischen Kommunen und interessierte Grundstückseigentümer zu einer Exkursion auf den Energiepark von Landwirt Roland Lösel nach Trabelsdorf im Landkreis Bamberg ein. Dort hatten die 30 Teilnehmenden die Gelegenheit, ein sich im Bau befindliches Umspannwerk zu besichtigen.

Der abschließende Appell von Altbürgermeister und Windkraft-Befürworter Helmut Krämer aus Heiligenstadt mit dem Wortlaut: „Holt Euch als Bürgermeister und kommunale Vertreter bei der Flächensicherung und ggf. bei der Planung eines Windenergieparks Rat und Hilfe – am besten durch unabhängige Dienstleister wie dem BBV und seiner Agrokraft GmbH“, ist bei den Besuchern als wichtigste Kernaussage an diesem Nachmittag angekommen.

Bei Interesse an einer für die Kommune strategisch gut ausgerichteten Flächensicherung zur Realisierung eigener WEAs können sich Flächenbesitzer und Kommunen aus Oberfranken unverbindlich an den BBV Oberfranken unter oberfranken@bayerischerbauernverband.de oder direkt an die Agrokraft GmbH unter info@agrokraft.de wenden.

Momentan findet im Gebiet des Regionalen Planungsverband Oberfranken-West das Beteiligungsverfahren zur Fortschreibung des Teilkapitels B V 2.5.2 „Windenergie“ statt. Alle Bürger in den betroffenen Landkreisen Coburg, Kronach, Lichtenfels, Bamberg und Forchheim haben bis zum 30. Mai die Gelegenheit, zu den insgesamt 68 Windvorranggebieten mit einer Fläche von rund 6500 Hektar Stellung zu nehmen.

Die Planunterlagen sind zu finden unter: https://www.oberfranken-west.de/Aktuelles/Fortschreibungen, die Beteiligungsplattform stehen unter https://formulare.lra-ba.bayern.de/frontend-server/form/provide/212/. red