Über einen gefällten Baum empörte sich in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO): "Die Dorflinde von Baiersdorf in der Altenkunstadter Straße, die ortsbildprägend war, ist der Säge zum Opfer gefallen. Der Baum war jahrzehntealt und gesund", stellte der Gemeinderat sichtlich verärgert fest.


Nicht unter Naturschutz

Was ihn besonders wurmte, war die Tatsache, dass das Grundstück, auf dem der Baum stand, im Rahmen der Dorferneuerung zu einem Dorfplatz umgestaltet werden sollte. Der Baum wäre ein wesentlicher Bestandteil eines solchen Platzes gewesen. Gerd Hofmann von der Bauverwaltung wies darauf hin, dass sich die Linde auf einem Privatgrundstück befunden und nicht unter Naturschutz gestanden habe. Winkler ließ sich von der Feststellung des Gemeindebeamten nicht beirren. Vom Bürgermeister verlangte er Aufklärung, wie es zu der Fällung kommen konnte. "Wir werden bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Lichtenfels nachfragen", sicherte ihm Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) zu.
"Seit zwei Jahren, gibt es einen Antrag von mir, die Linde unter Naturschutz zu stellen. Leider wurde der Antrag nicht umgesetzt", wurde Winkler im Gespräch mit dieser Zeitung konkreter. Wenn man einen Baum nicht unter Schutz stelle, dann könne man nur an die Vernunft der Eigentümer appellieren, den Baum nicht zu fällen. Hätte man den Baum zu einem Naturdenkmal erklärt, dann hätte der Landkreis die Verkehrssicherungspflicht übernehmen und auch für die Pflege des Baumes aufkommen müssen, so der Gemeinderat.
Wie sieht die Eigentümerin die ganze Angelegenheit? "Der Landkreis hätte nur Ärger mit der Linde bekommen, weil sie im Laufe der Zeit faul geworden wäre", sagte Brigitte Müller. In der Krone des 80 Jahre alten Baumes sei es zu Rissen gekommen, in die Regenwasser eingedrungen sei. Außerdem habe der Baum viel Laub abgeworfen, führte sie einen weiteren Grund für die Fällung an.
Bürgermeister Robert Hümmer erklärte gegenüber dieser Zeitung, dass man auch nach der Fällung an der Idee eines Dorfplatzes festhalten werde. Es hätten bereits Gespräche mit den Eigentümern stattgefunden. Diese wären bereit, das Grundstück zu einem späteren Zeitpunkt zu veräußern.


"Spielwienix" am Kordigast

Der Kordigast wird attraktiviert und unter anderem mit einem Keltenspielplatz namens "Spielwienix" ausgestattet. "Wir haben in diesem Zusammenhang einen Antrag auf denkmalschutzrechtliche Erlaubnis bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels für das Baugebiet Kordigast gestellt. Das wurde uns empfohlen, da rund um den Kordigast Bodendenkmäler auftauchen könnten", teilte der Bürgermeister mit. "Wir hoffen natürlich, dass nichts auftaucht", ergänzte Gerd Hofmann von der Bauverwaltung.
Zwei Bauanträge erhielten das gemeindliche Einvernehmen, allerdings unter der Einhaltung bestimmter Auflagen. Veronika Wir darf in Strössendorf ein Wohnhaus mit Stellplätzen bauen. Hinsichtlich der Befestigung der vorgesehenen Stellplätze ist zu beachten, dass diese für Oberflächenwasser durchlässig zu gestalten sind. Zulässig wären zum Beispiel Pflasterflächen mit Rasenfugen, Schotterrasen oder Rasengittersteinen.
Eugenie und Sebastian Handel wollen in Altenkunstadt ein Zweifamilienwohnhaus mit Garagen und Stellplätzen errichten.