Eine junge dynamische Gruppe des Alpenvereins Bad Kissingens brach auf, um in den hohen Bergregionen des sonnigen Wallis ihre Bergträume zu verwirklichen. Die Leitung lag in Händen der beiden Fachübungsleiter Andi Grau und Lukas Keller, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die als „Luxusbergsteigen“ ausgeschriebene Tour versprach nicht zu viel. Sonniges Wetter, fünf Gipfel, Entspannung in der Sauna und Grillabend auf dem Campingplatz. Durch die Bergbahnen in Saas Fee sind die 4000er doch nicht mehr ganz so weit entfernt und man kann sich die Hüttenzustiege und -übernachtung sparen. Dennoch sollte man sich akklimatisieren und langsam an die Höhe gewöhnen. Als Eingehtour über den Klettersteig aufs 3142 Meter hohe Mittaghorn eröffnete einen Rundumblick auf die Ziele der kommenden Tage.
Schon am zweiten Tourentag wurde das Weissmies 4013 Meter ü. M. (über Meer) mit der imposanten Nordflanke anvisiert. Am Vormittag standen alle Teilnehmer mit strahlenden Augen auf dem höchsten Punkt. Der erste Viertausender! Im Abstieg wurde man durch die guten Schneeverhältnisse belohnt und war zügig an der Bergbahn und gleich im Tal zurück.
Um das sich ändernde, gemischte und labile Wetter doch noch auszunutzen, wurde statt dem schweren Hohlaubgrat der Normalweg auf das beeindruckende Allaninhorn 4027 Meter ü. M. gewählt. Bei wenig Sicht auf die umliegenden Berge durften alle zusammen oben stehen. Auch der Vater mit Tochter, der spontan in die Seilschaft aufgenommen wurde. Der zweite der Vier war geschafft.
Um einen regnerischen Tag auszufüllen, der für Schneefall auf den Gipfeln sorgte, entschloss man sich für einen Ruhetag mit Sauna, Wellness und Spaziergängen. Die Planungen der nächsten Ziele wurden am Abend besprochen und alle waren sich einig.
Das Lagginhorn ist 4010 Meter hoch. Wieder unterstützte die Bergbahn den Zustieg aus dem Tal, so dass die 1300 Höhenmeter nicht mehr ganz so schwer fielen. Dennoch gestaltete sich der Weg anfangs durch Geröll und leichte Kletterei im 2. Grad, später durch den Neuschnee und Firn recht zäh und mühsam. Auch diesen Berg meisterten die Aspiranten, und freudig feierten alle ihren 3. Viertausender.
Voller Tatendrang und Motivation wollten die Teilnehmer am letzten Tag noch auf einem weiteren Gipfel stehen. Also früh morgens 7 Uhr mit der ersten Bahn zum Mittelallalin hoch. Der bekannte Weg zum Feejoch – 3807 Meter – ging flott und sicher, bevor es über den Feechopf (3883 Meter) Richtung Alphubeljoch ging. Der starke Wind, Graupel und Nebel gestaltete die 3er Kletterei am schmalen Verbindungsgrat anfangs recht spannend. Zügig und ohne Sicht folgte die Spur fast endlos auf einer Höhe an der Nordflanke des Alphubels entlang, bevor es noch einmal steil wurde und knapp 400 Höhenmeter direkt zum Gipfel in 4206 Meter ü. M führten.
Der vierte Viertausender der Teilnehmer wurde überglücklich erreicht. Nun kam der spannende Abstieg zur 2870 Meter hoch gelegenen Längfluh Bergbahn. Imposante Gletscherabbrüche, Längs- und Querspalten gleichzeitig, ließen keine Zeit zum Träumen aufkommen. Auch diesen letzten Abstieg gemeistert, feierte man abends dann noch zusammen. Mit neuen Erfahrungen, Plänen und Erzählungen endete das Bergabenteuer in der sehr angenehmen Gruppenatmosphäre, heißt es weiter in der Pressemitteilung. red