Zum Stadtfest der Partnerstadt Massa ist eine Delegation des Städtepartnerschaftskomitees Bad Kissingen gefahren, so wie schon im vergangenen Jahr. Auf unterschiedlichen Wegen reisten die einzelnen Gruppen in die Toskana. Das erste Team musste sich bereits um zwei Uhr morgens mit einem Hänger voller fränkischer Bratwürste und Kreuzbergbier auf den Weg über den Brenner machen. Die Gruppe von jungen Blasmusikern aus Bad Kissingen und Umgebung im zweiten Bus konnte ein wenig länger schlafen und den deutlich kürzeren Weg durch die Schweiz wählen.

Bereits fünf Tage zuvor hatte Christian Brand (Beirat des Komitees für Jugend und Schulen) seine Reise begonnen. Er hatte sich entschieden, einen langgehegten Traum zu verwirklichen und die Tour nach Süden über die Alpen und bis nach Massa auf dem Fahrrad zurückzulegen. In Massa sorgte dies für Aufsehen und Vertreter von Presse und Lokalfernsehen rückten an, um mit dem ambitionierten Sportler ein Interview über seine Tour zu führen und Fotos zu machen.

Trotz der Unterschiede bei Verkehrsmitteln und Reiserouten erreichten alle fast gleichzeitig die Piazza Aranci im Zentrum von Massa.

Assessorin Monica Bertoneri begrüßte die Gäste aus Massas Partnerstädten Bad Kissingen, Vernon und Nowy Sacz (Polen). Bei Pizza und Bier gab es erste Gelegenheit, die anderen Gäste kennenzulernen und sich über ein Wiedersehen mit Bad Kissingens Freund und dem Träger der Bürgermedaille in Silber, Franco Tortorella, zu freuen. Den nächsten Morgen verbrachte das Team mit dem Vorbereiten, Einrichten und Schmücken des Verkaufsstandes, so dass das Fest pünktlich um 14 Uhr mit frisch gebackenen Brezeln, Kreuzbergbier und zünftiger Blasmusik beginnen konnte. Während der erste Tag als Kinderfest gestaltet war und vor allem die jüngsten Gäste mit Märchenstunde und Zaubershow begeisterte, fand das eigentlich Stadtfest zu Ehren von Massas Stadtpatron, dem Heiligen Franziskus, am Samstag statt. Gegen Mittag bekamen die Massesi Appetit und das ganze Team war in vollem Einsatz. Trotz mancher sprachlicher Schwierigkeiten gab es am Stand sehr nette Begegnungen. Ein älterer Herr zeigte Schwarzweißfotos seiner Delegation, die in den frühen 60er Jahren nach Bad Kissingen gereist war. Eine junge Mutter, die aus Nürnberg kommt und jetzt in Massa wohnt, freute sich, dass sie ihren Kindern echte bayerische Brezeln kaufen konnte, die Renate Horch gerade frisch aus dem Ofen gezogen hatte. Neben vielen alten Freunden kamen auch etliche Neugierige an den Stand, die angezogen von der Blasmusik auch mal Sauerkraut und Weißwürste probieren wollten. Nach dem großen Ansturm am Samstag verlief der Sonntag deutlich ruhiger – dafür bei strahlendem Sonnenschein. Am Nachmittag konnten die Vereinsmitglieder des Komitees bereits die Speisekarten abnehmen und „Ausverkauft“ melden. Am Montagmorgen brachen alle in Richtung Heimat auf.

Auch Christian Brand entschied sich für den Bus und sein Drahtesel fand Platz auf dem extra montierten Fahrradträger. Maren Schmitt