Brillen für den guten Zweck

Gutes tun kann ganz einfach sein – das zeigte die Dorfgemeinschaft Weichtungen e.V. mit ihrer Brillensammelaktion zur Kirchweih Mitte November. An beiden Festtagen stand eine große Sammelbox bereit, in die Besucherinnen und Besucher ihre alten, nicht mehr benötigten Brillen legen konnten – mit überwältigendem Ergebnis.

Die Idee hatte die Zweite Vorsitzende Jasmin Denner eher zufällig beim Aufräumen. „Mir sind ein paar alte Brillen in die Hände gefallen, die zum Wegwerfen zu schade waren. Gleichzeitig braucht ja niemand mehrere Ersatzbrillen, wenn sich die Sehschärfe längst verändert hat“, erzählt sie. Eine kurze Recherche führte sie zu Brillen Weltweit, einem Hilfswerk, das gebrauchte Brillen aufarbeitet und kostenlos an Menschen verteilt – vor allem dort, wo Sehhilfen unerschwinglich oder augenärztliche Versorgung kaum vorhanden ist.

Tatsächlich schlummern in vielen Haushalten funktionstüchtige Brillen, die im Alltag längst ersetzt wurden. Dabei könnten sie andernorts dringend gebraucht werden: für Kinder, die ohne Brille dem Unterricht nicht folgen können, oder Erwachsene, die ohne Sehhilfe ihren Beruf kaum ausüben können. Fehlende Brillen bedeuten in vielen Ländern fehlende Bildung, fehlende Arbeit und mangelnde Teilhabe – genau hier setzt Brillen Weltweit an.

Zugleich ist die Aktion ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, denn Wiederverwenden schont Ressourcen und verhindert Müll. Zudem profitieren auch Menschen vor Ort: In mehreren Projekten des Hilfswerks arbeiten über 80 langzeitarbeitslose Personen an der Aufbereitung der Brillen und erhalten so eine neue Perspektive.

Wie groß die Hilfsbereitschaft in Weichtungen ist, zeigte sich schon am Kirchweihsonntag. Die Spendenbox war so schnell gefüllt, dass die Vorstandschaft sie mehrfach leeren musste. Rund 400 Brillen kamen zusammen – ein beeindruckendes Ergebnis für eine nur dezent beworbene Aktion. Die Brillen werden nun verpackt und nach Koblenz geschickt, wo sie gereinigt, vermessen und weltweit an Menschen mit Sehbedarf verteilt werden.

Für die Dorfgemeinschaft ist der Erfolg Ansporn und Inspiration. „Wir sprechen oft davon, dass wir in schwierigen Zeiten leben. Dabei vergessen wir manchmal, wie gut es uns geht“, sagen die Vorsitzenden Markus Dietz und Jasmin Denner. Der Verein denkt bereits darüber nach, welche soziale Aktion die nächste Kirchweih bereichern könnte – ganz nach dem Motto: „Gutes tun beginnt im Kleinen.“

Weitere Infos unter brillenweltweit.de.