Der Altstadt-Firmenlauf ist ein Höhepunkt im Sportkalender der Stadt Kulmbach. Im vergangenen Jahr hatten die Auszubildenden der Firma Ireks diese Veranstaltung organisiert. Zu den fleißigen Helfern zählte damals auch Adrian Sommer aus Weismain, der bei dem Backmittelhersteller den Beruf des Industriekaufmanns erlernte.
"So wie ein Läufer das Ziel vor Augen hat, eine persönliche Bestmarke zu erzielen, hatte auch ich mir ein Ziel gesetzt. Ich wollte während meiner Lehrzeit viele Erfahrungen sammeln. Sie sind die Grundlage für meine spätere berufliche Laufbahn", so der 20-Jährige.


"Von nichts kommt nichts"

Für den hervorragenden Abschluss von 1,1 an der Kulmbacher Hans-Wilsdorf-Berufsschule überreichte ihm Landrat Klaus Peter Söllner bei der Abschlussfeier den mit 50 Euro dotierten Preis des Landkreises Kulmbach. Der Staatspreis der Regierung von Oberfranken in Höhe von 75 Euro ging an den Bayreuther Kfz-Mechatroniker Daniel Gebhard. Er ist der erste Anwärter auf den Rolex-Preis, der bei der Abschlussfeier im Sommer vergeben wird.
Insgesamt 179 Frauen und Männer wurden verabschiedet. 47 von ihnen haben zusätzlich den qualifizierenden beruflichen Bildungsabschluss (Quabi) bestanden, der der mittleren Reife entspricht. Erstmals wurden acht Schüler einer berufsintegrierenden Klasse verabschiedet, die den Mittelschulabschluss erworben haben.
Zurück zum Weismainer Industriekaufmann. Zugeflogen sind ihm die guten Noten nicht. Von nichts kommt nichts", stellt der junge Mann klar, der Freude am Umgang mit Zahlen und betriebswirtschaftlichen Vorgängen findet. Seinen Beruf beschreibt Sommer, der an der Realschule Burgkunstadt die mittlere Reife erworben hatte, als abwechslungsreich und vielseitig. Seine Ausbildung hatte für ihn viele Schokoladenseiten: das gute Betriebsklima, der exzellente Werksunterricht im Unternehmen, die guten Lehrer an der Berufsschule und die Organisation des Altstadtfirmenlaufs. "Bei dem Projekt wurde unsere Teamfähigkeit geschult. Außerdem hat es die Lehrlinge zusammengeschweißt."
Welches Ziel hat sich der frischgebackene Kaufmann gesetzt? "Konkrete Gedanken bezüglich einer Weiterbildung habe ich mir noch nicht gemacht. Ich will erst einmal Berufserfahrung sammeln."
"Adrian Sommer war durch sein hervorragendes Verhalten und seine ausgezeichnete Mitarbeit Vorbild für die Klassengemeinschaft", lobte Studiendirektor Bernd Scheffold. Der Leiter des beruflichen Schulzentrums, Alexander Battistella, spannte die Zuhörer zunächst auf die Folter: "Worauf ist der deutsche Botschafter in den USA Peter Wittig neben Fußball und Bier besonders stolz?"


Stolz auf duale Ausbildung

In seiner Rede liefert er die Antwort: "Sie, liebe Absolventen, haben die duale Ausbildung, die Deutschland so stark macht, erfolgreich abgeschlossen. Seien Sie flexibel, reagieren Sie auf das Leben und arbeiten Sie an sich."
Daniel Gebhard zollte in seiner Schülerrede allen Lehrkräften und Ausbildern ein dickes Lob für ihre tolle Arbeit. "Sie haben alle Chancen dieser Welt", sagte Landrat Söllner mit Blick auf die gute Konjunktur.
Sabrina Zimmer aus Hallstadt, die bei der Brauerei Rittmayer in Hallerndorf arbeitet, hatte bereits nach zwei Jahren und zwei Monaten - normal sind drei Jahre - ihre Lehre zur Brauerin und Mälzerin abgeschlossen. Kreishandwerksmeister Günther Stenglein überreichte hierfür eine Urkunde der Handwerkskammer.
Passend zur Abschlussfeier sang das Duo "Barfly" das Stück "Lucky Day".