Nach nur einem Jahr verabschiedete sich Pfarrerin Stephanie Mages schon wieder von der Petrikirchengemeinde in Kulmbach.Sie tritt ab September eine neue Stelle als Pfarrerin im Schuldienst in München an. Die Verabschiedung durch Dekan Thomas Kretschmar erfolgte gestern in der Nikolaikirche im Rahmen eines Gottesdienstes.
Pfarrerin Stephanie Mages machte deutlich, dass sich Menschen bei jedem Neuanfang und jeder Veränderung auf die Liebe und Gnade Gottes verlassen können: "Dass wir immer zu ihm kommen dürfen mit unseren Fehlern und Schwächen und bei ihm Halt, Orientierung und Vergebung finden."


Leistung und Gottesliebe

In ihrer letzten Predigt machte die scheidende Pfarrerin deutlich, dass die Menschen in einer Leistungsgesellschaft leben. Schon von klein auf werde von den Kindern viel gefordert und sie werden bereits im Kindergarten nach ihrer Leistung eingestuft.
Später werde dann der Schüler nach seiner Leistung mit Zensuren beurteilt und auch in der Berufsausbildung zähle die erbrachte Leistung. Pfarrerin Stephanie Mages: "Wenn ich was ganz Bestimmtes tue, dann bekomme ich dafür Lob, Anerkennung und Zuneigung. Je mehr ich leiste, desto besser geht es mir. Dem Erwachsenen ist dieses Prinzip dann schon in Fleisch und Blut übergegangen."
Das Leistungsdenken stecke so tief in den Menschen, dass es manchmal auch auf die Beziehung zu Gott übertragen werde. Hier aber erwies Mages auf einen Galaterbrief und stellte fest, dass Gott die Liebe den Menschen einfach so schenkt, ohne eine Vorleistung. " Gottes Liebe gibt es einfach so umsonst."
Dekan Thomas Kretschmar erinnerte in der Verabschiedung daran, dass Pfarrerin Mages wunderschöne Gottesdienste gestaltet und darüberhinaus noch viel mehr für die Gemeinde geleistet habe. Kretschmar: "Ich kann nur sagen, schade, dass Sie jetzt nicht weitermachen mit der Gemeindearbeit, aber wir müssen Sie ziehen lassen." Mit einem Bibelwort und einem kleinen Engel als Geschenk verabschiedete Dekan Kretschmar Pfarrerin Stephanie Mages.
Vertrauensfrau Adrienne Dörnhöfer dankte für die Gottesdienste, die immer mit frischen Gedanken erfüllt waren.
Stellvertretende Landrätin Christina Flauder sprach auch für Oberbürgermeister Henry Schramm. Sie wünschte Mages mit Worten aus Hermann Hesses Gedicht "Stufen" alles Gute in ihrem neuen Wirkungskreis München.
Bis die vakante Pfarrstelle wieder besetzt werden kann, übernimmt Pfarrer Jürgen Harder die Vertretung. Er ist in der Gemeinde kein Unbekannter mehr: Schon nachdem Pfarrer Traugott Burmann in den Ruhestand gegangen war, hatte er die Vertretung inne.