Regelmäßig werden in den Tierheimen der Region Fundtiere abgegeben. Die Mitarbeiter des Tierheims Erlangen gaben bereits Tipps, wie man am besten mit Streunerkatzen umgehen sollte. Denn manchmal kann es auch zu Missverständnissen kommen: So wurde im Tierheim Lohr vergangen Monat eine Katze abgegeben, die eigentlich ein Zuhause hat und sich auch in der gewohnten Umgebung aufhielt. Die Besitzer äußerten sich daraufhin wutentbrannt.

Auch im Tierschutzhaus Fürth sorgt aktuell der Fall rund um eine vermeintliche Fundkatze für viel Wut. Dabei geht es um Katze Cindy. "Der Finder erzählte uns, dass sie ihm zugelaufen ist, er sie eigentlich behalten wollte, aber sein Kind hat Angst vor der Katze", schreibt das Tierheim in den sozialen Medien.

Tierschutzhaus Fürth wütend wegen Lüge um vermeintliche Fundkatze

Kurze Zeit später stellte sich jedoch heraus: Das war gelogen. Bei dem vermeintlichen Finder handelte es sich um den Besitzer, erzählt die stellvertretende Tierheimleitung Grit Vasile im Gespräch mit inFranken.de

Die Lüge fiel beim Tierarzt auf: Dort erkannte eine Frau die Katze im Wartezimmer wieder. "Sie sprach uns darauf an und erzählte, dass sie von einer anderen Tierschutzorganisation ist und die Katze bei ihr zur Abgabe angemeldet war. Die ursprünglichen Besitzer sagten den Termin jedoch ab, weil sie in der Zwischenzeit, über andere Wege, einen Platz für das Tier gefunden hatten", heißt es in dem Beitrag.

So habe man auch feststellen können, dass die Katze bereits bei einem anderen Tierarzt geimpft wurde. "Das ist ein prima Beispiel für den ganzen Unfug, den wir uns häufig anhören müssen. Nach Strich und Faden angelogen zu werden ist die eine Sache, was so ein Verhalten für das jeweilige Tier bedeutet die andere Sache", kritisieren die Tierheim-Mitarbeiter online.

Tierheim wünscht sich mehr Ehrlichkeit - "für uns viel besser und auch für das Tier"

Auch im Gespräch mit unserer Redaktion verdeutlicht Vasile noch einmal: "Uns interessiert nicht, warum jemand die Katze abgibt - jeder kann in eine Notsituation kommen. Uns geht es mehr darum, dass wir Informationen über das Tier haben und dem Tier einiges ersparen können." 

Informationen über das Tier seien darum unverzichtbar. Komme ein Tier jedoch als Fundtier ins Tierheim, wisse man meist nichts über Gesundheitszustand, Alter und Eigenarten. Von dem Besitzer hätte sich Vasile daher mehr Ehrlichkeit gewünscht. "Das wäre für uns viel besser und auch für das Tier", betont sie. Denn schämen müsse sich für das Abgeben eines Tieres prinzipiell niemand.

Besonders heikel: "Cindy hat einen Tumor und wird nächste Woche operiert", teilt das Team mit - und vermutet: "Vielleicht war auch das ein Grund, sich wilde Geschichten auszudenken."