Wie das Landratsamt Fürth mitteilt, wurde nach der letzten Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2017 in der vergangenen Kreistagssitzung im Juli 2023 der Endbericht zur aktuellen Fortschreibung vorgelegt. Das Motto für die Zukunft ist dabei: Vorfahrt für den ÖPNV.

Sowohl die Schwachstellen und Stärken des ÖPNV im Landkreis Fürth als auch die Planungen für die nächsten Jahre wurden dabei vorgestellt. „Es freut mich zu sehen, dass wir den ÖPNV im Landkreis in den vergangenen sechs Jahren stetig weiterentwickelt haben. Maßnahmenvorschläge der Fortschreibung 2017 konnten abgearbeitet werden. Um das erreichen zu können haben wir mehr Geld in die Hand genommen. 2021 wurden erstmalig mehr als 3 Millionen in den ÖPNV investiert. Um die angestrebten Ziele zu erreichen, muss aber weiter vorangegangen und investiert werden“ so Landrat Matthias Dießl.

So wurde in den vergangenen Jahren z.B. in schnellere Direktverbindungen investiert und die Linien neu geordnet. Besonders die Buslinien 113, 63/64 oder die S6 überzeugen durch ihre schnelle und gute Verbindung. Auf der Linie 113 wurden dazu Expressbusfahrten nach Fürth eingeführt. Die Fahrtzeit ist so genauso lang wie mit dem Auto, die Parkplatzsuche können sich ÖPNV Nutzende aber sparen. Eine 50% kürzere Fahrtzeit mit dem Zug im Vergleich zum PKW bietet die S6 von Siegelsdorf nach Fürth und mit der Linie 63/64 benötigt man bspw. von der Steiner Kirche bis zur U-Bahn in Röthenbach gerade einmal 5 Minuten. Auch im Bereich der Kilometerleistung bei den öffentlichen Linien im Landkreis hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Diese konnte allein von 2021 auf 2022 um 7% gesteigert werden, im Zeitraum von 2017 bis 2022 sogar um 35%. Es waren also insgesamt neue Busse und mehr Busse bzw. diese in engerer Taktung unterwegs.

Auch der VGN, der in Abstimmung mit den anderen Aufgabenträgern für den ÖPNV Angebote für den ganzen Großraum Nürnberg entwickelt, setzt es sich immer wieder neu zum Ziel das Angebot zu verbessern. Hierfür wurde eine Studie in Auftrag gegeben. „Die Studie hat uns gezeigt, dass der VGN zwar über die höchste Netzdichte der deutschen Verbünde verfügt, aber bei der Angebotsdichte, der Fahrplandichte und dem Reisezeitverhältnis aufholen muss. Um hier eine Verbesserung zu schaffen haben wir uns das Motto gesetzt: Unsere Busse binden die lokalen Bevölkerungsschwerpunkte möglichst zügig an die jeweils relevanten Standorte für Arbeiten, Einkaufen, Dienstleistung und Bildung sowie an Bahnhöfe und Verknüpfungspunkte zu anderen Buslinien an. Dies soll durch direktere Linienführungen ohne Umwege und eine konsequente Bevorrechtigung des ÖPNV gegenüber dem Pkw-Verkehr möglich gemacht werden“, so Hartmut Müller, zuständiger Verkehrsplaner des VGN.

Der Landkreis Fürth hat sich für die kommenden Jahre klare Ziele gesetzt. Es gilt weiterhin mehr Fahrgäste zu gewinnen. Dies soll vor allem durch eine Verlagerung von PKW-Fahrten auf den ÖPNV erreicht werden. Die zentrale Aufgabe ist daher ein attraktives ÖPNV-Angebot sicherzustellen und weiterzuentwickeln.

Entdecke hier unsere Rezepte für urfränkische Klassiker

Nutzerinnen und Nutzer können sich schon auf einige konkrete Neuerungen freuen. „Die Neuausrichtung der Linie 70-72 und der Linie 113 auf den U-Bahn-Halt Gebersdorf bewirkt für viele Orte im Landkreis Reisezeitgewinne nach Nürnberg. Die Verlängerung der Linie 71 ermöglicht außerdem einen Reisezeitgewinn für Oberasbach und weitere Orte“ stellt der Landrat zwei konkrete Maßnahmen vor und merkt an „um wirklich voranzukommen ist es erforderlich, dass die Planungsprozesse beschleunigt werden und vor allem eine verlässliche Finanzierung von Bund und Land gewährleistet ist. Wenn die Vorhaben verwirklicht werden sollen, sind erhebliche zusätzliche Mittel notwendig“.