Die Firma GS Schenk aus Fürth wächst. Das traditionsreiche Familienunternehmen hat am Dienstag (1. April 2025) das Bauunternehmen Dörrmann aus Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz übernommen. Dieses hatte zuvor infolge einer wirtschaftlichen Talfahrt Insolvenz anmelden müssen. Die Fürther Firmengruppe hat nach eigenen Angaben mehr als 110 Jahre Erfahrung in der Baubranche. Geboten wird laut Firmenwebseite ein breites Leistungsspektrum - darunter Schlüsselfertigbau, Hoch- und Tiefbau, Garten- und Landschaftsbau sowie die Entwicklung eigener Wohnprojekte.

Gegründet wurde das fränkische Bauunternehmen 1914 in Nürnberg. Die Standorte befinden sich heute in Fürth, Nürnberg und München. Mit rund 420 Mitarbeitern gehört GS Schenk nach Eigenaussage zu den größten regionalen Arbeitgebern. Nun kommen weitere Beschäftigte hinzu.

Übernahme als Investition: Fürther Bauunternehmen erwirbt insolvente Firma

Im Insolvenzverfahren der Dörrmann Bau GmbH habe man "trotz schwieriger Rahmenbedingungen einen Investor gefunden", berichtet die Sanierungskanzlei Pluta. "Mit GS Schenk haben wir eine Lösung gefunden, die nicht nur wirtschaftlich sinnvoll ist, sondern vor allem auch die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigt", wird Insolvenzverwalter und Pluta-Anwalt Patrick Meyerle zitiert. "In einer angespannten Branchensituation ist es ein sehr positives Signal, dass hier Arbeitsplätze erhalten und Perspektiven geschaffen werden."

Das mittelständische Familienunternehmen GS Schenk zählt mit 420 Mitarbeitern laut Kanzleiangaben zu den größten Arbeitgebern in der regionalen Baubranche.
Ralf Welz / inFranken.de (Symbolbild)

Nach Kanzleiangaben eröffnete das Amtsgericht Nürnberg am 1. April das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft und bestellte Meyerle zum Insolvenzverwalter. Der Jurist war demnach bereits seit 24. Januar als vorläufiger Verwalter tätig. Das Team führte in dieser Zeit den Geschäftsbetrieb fort und initiierte einen Investorenprozess, "der nun erfolgreich abgeschlossen" worden sei.

"Nahezu alle Mitarbeiter sowie sämtliche laufende Aufträge werden vom Erwerber übernommen", erklärt Pluta. "Das Unternehmen GS Schenk hat sogar allen 40 Beschäftigten ein Angebot unterbreitet, welches bis auf wenige Ausnahmen von den Mitarbeitern angenommen wurde." Die Angestellten werden demnach zu gleichen Konditionen künftig im Hoch- und Tiefbau bei GS Schenk weiterbeschäftigt. Der bisherige Eigentümer und Geschäftsführer Alexander Dörrmann wechselt in die neue Rolle als Oberbauleiter bei GS Schenk.

"Branche steht unter Druck": Geschäftsführer sieht Kauf als strategische Entscheidung

Die Übernahme erfolge in einem für die Baubranche "herausfordernden Umfeld", heißt es in der Verlautbarung. "Steigende Kosten, unsichere Rahmenbedingungen und ein deutlicher Rückgang im Wohnungsbau setzen insbesondere mittelständische Bauunternehmen unter Druck." Auch die Firma Dörrmann aus der Oberpfalz sei von dieser Entwicklung nicht verschont geblieben und habe daher Insolvenz anmelden müssen - "trotz jahrzehntelanger Marktpräsenz und verlässlicher Bauqualität", wie es weiter heißt.

Andreas Eckert, geschäftsführender Gesellschafter von GS Schenk, sieht in der Übernahme eine strategische Entscheidung: "Die Branche steht aktuell unter Druck - keine Frage. Umso wichtiger ist es, jetzt mutige und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. Wir haben eine stabile Auftragslage und sehen die Verstärkung durch die erfahrenen Fachkräfte als Investition in unsere Leistungsfähigkeit. Unsere Baustellen brauchen genau diese eingespielten, kompetenten Fachleute - und wir freuen uns, sie in unserem Team aufnehmen zu können."

Auch Alexander Dörrmann selbst blickt mit Zuversicht auf die neue Perspektive: "Die Insolvenz war ein schwerer Schritt, aber ich bin dankbar, dass es weitergeht - für unsere Bauherren und vor allem meine Mitarbeiter. Die Übernahme durch die Firma Schenk war die ideale Lösung - eine Traditionsfirma, die unsere Werte teilt und auf unsere Leute setzt. Ich freue mich sehr, selbst Teil dieses Teams zu sein."

GS Schenk: Fränkisches Bauunternehmen feiert 111-jähriges Jubiläum

Das mittelständische Familienunternehmen GS Schenk zählt mit 420 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in der regionalen Baubranche. Im Jahr 2025 feiert das Bauunternehmen sein 111-jähriges Jubiläum.

Der bekannte Lebensmittelhersteller Danone macht indessen sein Werk in Ochsenfurt (Kreis Würzburg) dauerhaft zu. Rund 230 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

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