Bis zu 43 Prozent weniger Ausbildungsplätze in Fürth - im Landkreis sieht es noch schlimmer aus: Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2020/2021 im Agenturbezirk Fürth mit seinen Städten Fürth und Erlangen sowie den Landkreisen Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim. Zum Stichtag am 31. März hinterlässt die Pandemie tiefe Einschnitte. So ging die Zahl der gemeldeten Bewerber mit aktuell 2.100 um 634 oder 23,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.
Zeitgleich schrumpfte die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr um 899 oder 26,3 Prozent auf derzeit 2.515. Und das vor allem im Handel, der Gastronomie sowie in Produktion und Fertigung. Lichtblick: Jedem Bewerber steht zumindest rein rechnerisch gut eine Lehrstelle zur Wahl, was der Lage im Vorjahr entspricht. Das teilt die Agentur für Arbeit Fürth mit.
Ausbildungsplätze in Fürth: Arbeitsagentur-Chef verrät Tipp
Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, sagt: „Auch der Ausbildungsmarkt ist massiv von der Pandemie betroffen. Auf bei-den Seiten besteht große Unsicherheit. Ich setze große Hoffnungen auf die Impfungen, dass sie uns in überschaubarer Zeit aus der Pandemie führen. So werden momentan noch eingeschränkte Branchen nach und nach wieder regulär arbeiten. Auch für die Bewerber wird sich die Lage normalisieren. Dabei denke ich an Betriebspraktika, Ausbildungsmessen und auch an persönliche Gespräche mit unserer Berufsberatung als wichtige derzeit noch versperrte Zugangswege zum Ausbildungsmarkt. Vor diesem Hintergrund rechne ich damit, dass der Ausbildungsmarkt im Jahresverlauf zulegen wird. Deshalb rate ich jungen Leuten dringend, sich jetzt bei uns zu melden. Arbeitgebern empfehle ich, Lehrstellen jetzt auszuschreiben, denn das Gewinnen von Fachkräften wird auf absehbare Zeit nicht einfacher werden.“
Ausbildungsplätze in Fürth und Umgebung: Hier haben Sie besonders gute Chancen
Stadt Fürth: Entgegen der Gesamtlage im Agenturbezirk ist hier die Nachfrage größer als das Angebot. So stehen 592 Bewerbern 514 Ausbildungsplätze zur Wahl. Verhältnis Ausbildungsstellen/Bewerber: 0,9. Ferner ging die Zahl der Ausbildungssuchenden im Vorjahresvergleich um 13,3 Prozent zurück, das Lehrstellenangebot schrumpfte um 35,5 Prozent – Besonders signifikant im Bereich Produktion/Fertigung mit minus 43,8 Prozent.
Landkreis Fürth: Hier ist die Nachfrage sogar viel größer als das Angebot. Hier stehen 445 Bewerbern 286 Ausbildungsplätze zur Wahl. Verhältnis Ausbildungsstellen/Bewerber: 0,6. Ferner ging die Zahl der Ausbildungssuchenden im Vorjahresvergleich um 16,0 Prozent zurück, das Lehrstellenangebot schrumpfte um 29,7 Prozent – Besonders signifikant im Bereich Handel mit minus 32,2 Prozent.
Stadt Erlangen: Das Angebot ist de facto doppelt so groß wie die Nachfrage. So kommen hier auf 321 Bewerber 631 freie Ausbildungsplätze. Verhältnis Ausbildungsstellen/Bewerber: 1,9. Ferner ging die Zahl der Ausbildungssuchenden im Vorjahresvergleich um 24,6 Prozent zurück, das Lehrstellenangebot schrumpfte um 33,7 Prozent – Besonders signifikant im Bereich Produktion/Fertigung mit minus 47,3 Prozent.
Landkreis Erlangen-Höchstadt: Das Angebot ist etwas größer als die Nachfrage. Hier stehen 444 Bewerbern 492 freie Ausbildungsplätze zur Wahl. Verhältnis Ausbildungsstellen/Bewerber: 1,1. Ferner ging die Zahl der Ausbildungssuchenden im Vorjahresvergleich um 34,9 Prozent zurück, das Lehrstellenangebot schrumpfte um 22,4 Prozent – Besonders signifikant im Bereich Gesundheit Soziales mit minus 53,7 Prozent.
Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim: Das Angebot ist de facto doppelt so groß wie die Nachfrage. So kommen auf 298 Bewerber 592 freie Ausbildungsplätze. Verhältnis Ausbildungsstellen/Bewerber: 1,9. Ferner ging die Zahl der Ausbildungssuchenden im Vorjahresvergleich um 27,8 Prozent zurück, das Lehrstellenangebot schrumpfte lediglich um 5,1 Prozent – Besonders signifikant im Bereich Informatik/IT mit minus 31,6 Prozent.