In Cadolzburg (Kreis Fürth) kam es am Mittwochvormittag (30. Juli 2025) zu einem heftigen Unfall. Wie eine Sprecherin der Polizei Mittelfranken auf Nachfrage von inFranken.de berichtet, war gegen 10.30 Uhr ein Motorradfahrer in der Hindenburgstraße aus Richtung Ammerndorf kommend unterwegs. Dabei wurde er in einer Rechtskurve aus bislang ungeklärter Ursache nach links in den Gegenverkehr getragen und kollidierte dort seitlich-frontal mit einem entgegenkommenden Auto.

Demnach mussten beide Fahrer anschließend mit leichten bis mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Beide sind nach Angaben der Polizei jedoch nicht in Lebensgefahr. Während die Rettungskräfte vor Ort im Einsatz waren, musste die Hindenburgstraße für etwa eine Stunde vollständig gesperrt werden. Auch der Fürther Bundestagsabgeordnete Tobias Winkler (CSU) wurde zufällig Zeuge des Unfalls. In den sozialen Medien berichtet er wenig später von seinen erschütternden Beobachtungen.

Fränkischer Bundestagsabgeordneter nach Unfall: "Erschüttert, wie so eine Situation die Menschen überfordert"

Wie Winkler berichtet, hätten sich etliche Autofahrer unmittelbar nach dem Unfall durch die Engstelle gedrängt, ohne den beiden auf der Straße liegenden Verletzten zu helfen. Nur die wenigsten haben demnach angehalten, um Erste Hilfe zu leisten. "Es drängen sich circa 20 Autos durch die Engstelle, während zwei Verletzte deutlich sichtbar auf der Straße liegen", beschreibt er die Lage vor Ort. "Nur eine Fast-Beteiligte ist ausgestiegen", so Winkler. Eine fränkische Feuerwehr berichtete inFranken.de bereits 2024 von einem Gaffer-Wahnsinn nach einem tödlichen Unfall.

Der Bundestagsabgeordnete sei "echt erschüttert, wie so eine Situation die Menschen überfordert". Das, so Winkler, hätte er "nicht erwartet". Dabei sei Hilfeleistung eigentlich ganz einfach. "Warnblinker, Anhalten, Aussteigen, Notruf absetzen, Überblick gewinnen, Opfer ansprechen", fasst er das Vorgehen zusammen. "Man muss kein ausgebildeter Rettungssanitäter sein, um helfen zu können, jeder kann etwas tun."

Dabei gehe es häufig nur um "wenige, aber entscheidende Minuten", in denen Helfer beispielsweise den Verkehr regeln, einen Regenschirm halten, eine Decke holen, Verletzte beruhigen oder andere Helfer motivieren können. Denn glücklicherweise könne man sich darauf verlassen, dass Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei wie auch in diesem Fall schnell zur Stelle sind. "Habt mehr Mut zu helfen, egal wie und durch was", lautet deshalb Winklers eindringlicher Appell. Denn das einzige, was man in so einem Fall wirklich falsch machen könne, sei einfach weiterzufahren. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Fürth findet ihr in unserem Lokalressort.