Cadolzburg war seit dem 13. Jahrhundert eine der wichtigsten Residenzen der Hohenzollern und ein Zentrum ihrer Herrschaft in Franken. Cadolzburg hat heute typisch fränkische Fachwerk-Romantik und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Höhepunkt ist aber die Burg Cadolzburg mit ihrem spannenden Museum.

Markt Cadolzburg: Kleiner Ort mit großer Geschichte

Etwa 22 Kilometer von Nürn­berg entfernt, findest du im Land­kreis Fürth den Markt Cadolzburg. Cadolzburg ist über die B8 oder mit der Rangau Bahn zu erreichen. Der Ort ist auch Station des Hohenzollern-Radwegs und des KulturWanderwegs Hohenzollern. Mit vielen gut ausgeschilderte Wander- und Radwegen ist er ein lohnendes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrerinnen.

Schon von weitem siehst du die imposante gleichnamige Burganlage, die auf einem Felsen über den Ort wacht. Sehenswert ist nicht nur die Burg, auch der historische Ortskern mit Markgrafenkirche ist einen Besuch wert. 1157 wurde Cadolzburg erstmals urkundlich erwähnt. Das Kulturamt Cadolzburg bietet Ortsführungen "Rund um die Burg" an. Am Pisendelplatz 1 kannst du in einem Fachwerkbau von etwa 1670 das Historische Museum Cadolzburg besuchen. Es ist Mittwoch bis Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Hier erfährst du mehr über die Ortsgeschichte. Du kannst ein Kombiticket für das Museum und die Burg kaufen.

Der Cadolzburg vorgelagert ist der Marktplatz mit seinen romantischen Fachwerkhäusern. Früher waren hier regelmäßig Wochen- und Jahrmärkte. Heutzutage gibt es das nur noch zur Kirchweih und beim traditionellen Adventsmarkt.

Erst seit 2017 wieder zu besichtigen: die Hohenzollernveste Cadolzburg

Mittelalterliche Festung und Schloss - Burg Cadolzburg ist beides.
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Von der Festung Cadolzburg aus waren Feinde schon von Weitem zu sehen. Heute bietet sie dir einen großartigen Ausblick ins Umland. Schaust du auf die Hauptburg, erscheint die eine Hälfte mit Torturm und Wehrgang mittelalterlich, die andere mit Elementen aus dem 17. Jahrhundert hat Schlosscharakter. Die ältesten erhaltenen Teile der Burg stammen aus der Zeit um 1250. In dieser Zeit ließen die Burggrafen von Nürnberg die Cadolzburg ausbauen. Danach war sie über 200 Jahre lang bevorzugte Residenz der fränkischen Hohenzollern. Hier empfingen sie Könige und Fürsten, ja sogar Kaiser, machten Politik, gingen auf die Jagd und feierten.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Cadolzburg als Verwaltungssitz genutzt, bis sie im April 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges fast völlig ausbrannte. Von 1982 bis 2007 baute der Freistaat Bayern die Burganlage wieder auf. Seitdem kannst du Vor- und Kernburg, Wehrgang, Burgkapelle, Ochsenschlot (Kamin) und Folterturm bei Führungen besichtigen. Mehr über die Burg erfährst du auf unterhaltsame Weise auch im Podcast über die Cadolzburg. Schüler*innen des Wolfgang Borchert Gymnasiums Langenzenn haben in mehreren mp3-Folgen Infos zur Burg in eine Geschichte verpackt, die dich ins Mittelalter entführt. 

Die Burg ist heute ein beliebter Veranstaltungsort. Handwerkvorführungen, kostenloses Freiluft-Kino im Sommer, ein Kunsthandwerkermarkt in der Adventszeit oder die Cadolzburger Burgfestspiele finden hier in historischer Umgebung statt.

  • Adresse: Cadolzburg, 90556 Cadolzburg
  • Anreise: Die Rangaubahn verkehrt von Fürth im Halbstunden- bzw. am Wochenende im Stundentakt (Fußweg vom Bahnhof zur Burg etwa 20 Minuten). Parkplatz "Höhbuck" (Fußweg zur Burg 10 Minuten)
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, April bis September: 9 bis 18 Uhr, Oktober bis März: 10 bis 16 Uhr. Geschlossen: 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 31. Dezember
  • Eintrittspreise 2023: 7 Euro; 6 Euro ermäßigt

Das Burgerlebnismuseum

In der Burg wurde 2017 auch ein Museum eröffnet. "HerrschaftsZeiten Erlebnis Cadolzburg" heißt die Ausstellung, die du ohne Führung besuchen kannst.

Auf vier Etagen des Alten Schlosses und in der gesamten Kernburg kannst du dich hier in das spätmittelalterliche Burgleben hinein versetzen. Kurzweilig und informativ erfährst du etwas über Themen wie Kochen, Schlafen, Recht und Politik, Krieg, Jagd, Tanz oder Turnier.

Neben Medienstationen, Spielen und anderem Interaktivem werden vielfältige Originalobjekte und Reproduktionen gezeigt. Einen kostenlosen Multimedia-Guide kannst du auch bekommen.

Entspannung und Pflanzenkunde im Burggarten

Besuche zur Entspannung auch den Burggarten. Er ist ganzjährig bei freiem Eintritt geöffnet. Die bayerische Schlösserverwaltung will hier nach und nach einen dem Mittelalter nachempfundenen Garten anlegen.

Bisher siehst du im Kräutergarten mittelalterliche Kräuter und Gemüsesorten und im oberen Gartenteil Schaupflanzungen mit historischen Getreidearten. Zu einzelnen Getreidesorten findest du auch Rezepte zum Mitnehmen. Im unteren Garten, der nach Osten durch eine Wehrmauer abgeschlossen ist, spazierst du durch eine Blumenwiese mit Obstbäumen.

In einem separaten kleinen Garten stehen Picknickbänke. Eine tolle Aussicht hast du von der großen Rundbank um die alte Linde vor dem Burggarten. Direkt neben dem Burggarten gibt es noch die ehemalige Pferdeschwemme zu besichtigen. Sie diente früher dem Waschen und Tränken der Pferde und im 19. Jahrhundert als Löschwassertank.