Fürth mit seinen ca. 128.000 EinwohnerInnen ist eine kreisfreie Großstadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Sie bildet mit Nürnberg und Erlangen das Kerngebiet des Ballungsraums Nürnberg und ist die Geburtsstadt von Ludwig Erhard (1897, gestorben 1977 in Bonn).

Seit 2018 erinnert das Ludwig Erhard Zentrum, kurz LEZ, als einzigartiges Ausstellungs-, Dokumentations-, Begegnungs- und Forschungszentrum an Ludwig Erhard und sein Konzept der Sozialen Marktwirtschaft.

Freiheit, Soziale Marktwirtschaft und Wohlstand für alle

Der Wirtschaftswissenschaftler und Politiker war einer der Gründerväter der Bundesrepublik Deutschland. Als erster Bundeswirtschaftsminister (1949 bis 1963) und zweiter Bundeskanzler (1963-1966) ist er im kollektiven Gedächtnis als „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“ tief verwurzelt. Sein Konzept der Sozialen Marktwirtschaft steht bis heute für den Erfolg und Wohlstand unserer Gesellschaft.

Das Ludwig Erhard Zentrum (LEZ) versteht sich als interaktiver Lernort und offener Raum des Dialogs über Zeitgeschichte, Wirtschaft und Politik. Die Dauerausstellung auf 1.400 Quadratmetern mit über 50 Medienstationen verteilt sich auf zwei Gebäude, das Geburtshaus und den Neubau gegenüber. Im Geburtshaus - der „Wiege der Sozialen Marktwirtschaft“- beginnt die Ausstellung im zweiten Obergeschoss, der ehemaligen Wohnung der Familie Erhard.

Sie führt dem Besucher chronologisch die zentralen Stationen und Weichenstellungen von Ludwig Erhards Geburt 1897 und der Kindheit bis zum Zusammenbruch Deutschlands 1945 vor Augen. Im Neubau geht es um Ludwig Erhards Weg in die Politik, den marktwirtschaftlichen Urknall und sein Wirken als Wirtschaftsminister und Bundeskanzler sowie um die Idee der Sozialen Marktwirtschaft. Die Zeitumstände von 1945 bis heute werden lebensnah erzählt und die Herausforderungen der Sozialen Marktwirtschaft damals, heute und in der Zukunft (interaktiver digitaler Raum) vor Augen geführt.

Ludwig Erhard Im Original

Im 1. Stock des LEZ Neubaus sind im Rahmen der Dauerausstellung private Exponate, ´Ludwig Erhhard Im Original´, zu sehen. Diese „Schatzkammer“ bietet sieben Stationen mit authentischen Bildern und Objekten der Familie Ludwig.

Zum großen Teil ein Nachlass, der erst nach langer Odyssee und schwierigen Verhandlungen in Südafrika erworben werden konnte. Darunter Erhards Markenzeichen, die geliebten Zigarren, sowie Geschenke seiner rund 165 Auslandsreisen als Minister und Kanzler.

Zu weiteren Höhepunkten im Zusammenhang mit dem LEZ zählen: Das Café Luise (mit 50er/60er Jahre-Interieur im Erdgeschoß des Geburtshauses/ehemaligen Textilgeschäfts der Familie, www.cafe-luise-fuerth.de), Ludwigs Kleine Welt (Der Lernsupermarkt für Kinder, mit Programm für Schulen, Hortgruppen, Kindergärten und Familien), die Erhard City – Das Spiel Zur Sozialen Marktwirtschaft (in dem es um Klimawandel, Wohnungsmangel, Globalisierung, Energiewende und Altersvorsorge geht, www.erhardcity.de) sowie die Museums-APP (unter anderem mit Audio- und Quiz-Tour, www.lez-app.de).

Sonderausstellungen im 2. Stock

Bis Ende 2024 ist im 2. Stock des Neubaus noch die Sonderausstellung „Henry – World Influencer NO.1“ zu sehen, welche die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Kissinger aus Fürth anschaulich darstellt. Im Mittelpunkt steht der 1923 in Fürth geborene und 2023 in Kent/USA verstorbene amerikanische Außenminister und Friedensnobelpreisträger.

Zu den Stationen zählen: Die glückliche Kindheit in Fürth, die Flucht vor den Nationalsozialisten, das bittere Exil in den USA und der unglaubliche Aufstieg der Brüder Walter und Henry.

Hierzu werden auch öffentliche Führungen und Gruppenführungen angeboten.

Kultur und Kulinarik am Feierabend

Immer am letzten Donnerstag im Monat (nächste Termine 25. Juli, 29. August) lädt das LEZ zu einer Afterwork-Veranstaltung. Sie beginnt um 18.00 Uhr mit einer kostenlosen Kurzführung durch die Dauerausstellung und klingt im Anschluss im gegenüberliegenden Café Luise mit DJ, Drinks und Antipasti-Variation aus.

Der Eintritt ist frei und man kann ohne Anmeldung einfach vorbeikommen. Geöffnet ist das LEZ in der Ludwig-Erhard-Straße 6 von Di-So zwischen 9-18 Uhr, jeden letzten Do bis 21 Uhr und am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 7,- Euro für Erwachsene, ermäßigt 5,- Euro, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Information, Anmeldung und Buchung über die Webseite www.ludwig-erhard-zentrum.de.