Bayerns Tourismus kämpft mit Gegenwind: Im Juli 2025 sind die Gästeankünfte und Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken – ein Minus von 2,3 Prozent bei den Ankünften und 2,6 Prozent bei den Übernachtungen. Besonders betroffen ist Oberfranken, das mit einem Rückgang von 3,7 Prozent den stärksten Einbruch verzeichnet. Die Zahlen sind ein Alarmsignal für den Freistaat, der sonst als Urlaubsziel so beliebt ist.

Woran liegt’s? Während Campingplätze und Jugendherbergen mit deutlichen Verlusten kämpfen, profitieren Ferienwohnungen und Hotels garnis von einem kleinen Aufschwung. Gleichzeitig verändert sich das Reiseverhalten: Kürzere, spontanere Trips und vermehrt kühlere Destinationen stehen im Fokus. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt, wo noch Chancen liegen – und welche Regionen besonders gefordert sind.

Tourismus im Juli 2025: Rückgang der Gästeübernachtungen – Oberfranken besonders betroffen

Der Tourismus in Bayern hat im Juli 2025 einen Rückgang zu verzeichnen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik sank die Zahl der Gästeankünfte um 2,3 Prozent auf 4,7 Millionen, während die Übernachtungen um 2,6 Prozent auf 11,7 Millionen zurückgingen.

Laut der Mitteilung der Dienststelle Schweinfurt des Statistikamtes vom Dienstag, 9. September 2025, seien inländische Gäste besonders betroffen. Deren Übernachtungen nahmen im Vergleich zum Juli 2024 um 3,0 Prozent ab, während internationale Gäste einen moderateren Rückgang von 1,0 Prozent verzeichneten.

Alle sieben Regierungsbezirke Bayerns meldeten im Juli 2025 niedrigere Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Oberfranken war mit einem Minus von 3,7 Prozent am stärksten betroffen, gefolgt von Schwaben (-3,3 Prozent) und Oberbayern (-3,1 Prozent). In den anderen Bezirken wie Niederbayern und Mittelfranken fiel der Rückgang mit jeweils rund 1,3 Prozent etwas moderater aus.

Vorjahresvergleich: Analyse der Übernachtungszahlen

"Obwohl der Juli im Jahr 2025 bisher der Monat mit den höchsten Ankunfts- und Übernachtungszahlen in den bayerischen Beherbergungsbetrieben ist, fallen diese verglichen mit dem Vorjahresmonat geringer aus", erklärt das Landesamt wörtlich. Wir haben uns die Entwicklung der Übernachtungszahlen der Landkreise und Städte in Bayern genauer angesehen und zwei Listen mit den größten "Verlierern" und "Gewinnern" im Freistaat erstellt.

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Bei der Betrachtung der Listen ist es wichtig zu beachten, dass die aufgeführten Veränderungen der Übernachtungszahlen auf einem Vergleich zwischen den Zahlen aus dem Juli 2025 und dem Juli 2024 basieren. Die prozentualen Veränderungen spiegeln somit keine absoluten Zahlen wider, sondern zeigen relative Entwicklungen im Jahresvergleich auf.

Dabei können zahlreiche Faktoren wie besondere Ereignisse, Wetterbedingungen, wirtschaftliche Entwicklungen oder Veränderungen in der touristischen Infrastruktur eine Rolle spielen. 

Tourismus im Juli 2025: Landkreise und kreisfreie Städte mit dem größten Rückgang

Die Liste der Landkreise und kreisfreien Städte mit dem größten Rückgang zeigt deutliche regionale Schwerpunkte, vor allem in Oberbayern und Oberfranken. Besonders auffällig ist der Landkreis Kronach in Oberfranken, der mit einem Rückgang von 17,5 Prozent den stärksten Einbruch verzeichnet. Dies könnte auf spezifische regionale Herausforderungen wie ein geringeres touristisches Angebot oder wetterbedingte Einflüsse hindeuten.

Auch in Aichach-Friedberg in Schwaben und Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz fallen die Rückgänge mit über 15 Prozent massiv aus, was möglicherweise auf strukturelle Probleme oder eine geringe Nachfrage nach ländlichem Tourismus hinweist. Auffällig ist zudem, dass viele betroffene Regionen kleinere oder ländliche Gebiete sind.

  • Kronach in Oberfranken: -17,5 %
  • Aichach-Friedberg in Schwaben: -16,0 %
  • Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz: -15,3 %
  • Dachau in Oberbayern: -15,0 %
  • Ebersberg in Oberbayern: -13,0 %
  • Landshut in Niederbayern: -10,8 %
  • Freising in Oberbayern: -10,0 %
  • Coburg in Oberfranken: -9,4 %
  • Augsburg in Schwaben: -8,5 %
  • Bad Tölz-Wolfratshausen in Oberbayern: -7,8 %

Tourismus im Juli 2025: Landkreise und kreisfreie Städte mit dem größten Zuwachs

Die Liste der Landkreise und kreisfreien Städte mit dem größten Zuwachs wird von der kreisfreien Stadt Rosenheim in Oberbayern dominiert, die mit einem Anstieg von 20,0 Prozent deutlich an der Spitze steht. Bemerkenswert ist auch das starke Wachstum in Kaufbeuren in Schwaben und Amberg in der Oberpfalz, die beide mit über 17 Prozent Zuwächsen überraschen. Dies deutet darauf hin, dass diese Städte möglicherweise vom verstärkten Inlandstourismus profitieren.

Schwabach in Mittelfranken zeigt mit einem Plus von 14,7 Prozent ebenfalls eine positive Entwicklung, was zeigt, dass auch kleinere, städtische Gebiete von veränderten Reisetrends profitieren können. Insgesamt fällt auf, dass die Regionen mit Zuwächsen geografisch breit gestreut sind und sowohl städtische als auch ländliche Gebiete umfassen, was auf eine zunehmende Diversifikation der touristischen Nachfrage hinweist.

  • Rosenheim in Oberbayern: +20,0 %
  • Kaufbeuren in Schwaben: +18,1 %
  • Amberg in der Oberpfalz: +17,2 %
  • Schwabach in Mittelfranken: +14,7 %
  • Neuburg-Schrobenhausen in Oberbayern: +13,6 %
  • Memmingen in Schwaben: +9,0 %
  • Miltenberg in Unterfranken: +7,8 %
  • Neu-Ulm in Schwaben: +6,0 %
  • Tirschenreuth in der Oberpfalz: +4,1 %
  • Kelheim in Niederbayern: +3,7 %

Urlaub in Bayern - Inländische Gäste im Abwärtstrend

Der Rückgang bei den Übernachtungszahlen ist dem Statistikamt zufolge vor allem auf die geringere Nachfrage inländischer Gäste zurückzuführen. Ihre Übernachtungen sanken um 3,0 Prozent, während die Zahl der internationalen Gästeübernachtungen nur um 1,0 Prozent zurückging. Insgesamt übernachteten laut Statistik rund 3,4 Millionen deutsche Gäste neun Millionen Mal in bayerischen Beherbergungsbetrieben. Dies zeigt, dass die inländische Reiselust im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat

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Trotz des generellen Rückgangs gab es in bestimmten Unterkunftsarten positive Entwicklungen. Hotels garnis sowie Ferienwohnungen und Reha- und Vorsorgekliniken verzeichneten ein leichtes Plus bei Ankünften und Übernachtungen. Besonders Ferienwohnungen konnten von der anhaltenden Nachfrage nach individuellen Unterkünften profitieren. Dagegen mussten Campingplätze, Jugendherbergen und Pensionen deutliche Einbußen hinnehmen, teilweise im zweistelligen Bereich.

Betrachtet man die Zahlen für das gesamte Jahr bis Juli 2025, zeigt sich trotz des Rückgangs im Juli laut Jahresauswertung ein insgesamt positives Bild. Die Gästeankünfte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent auf knapp 23 Millionen, und auch die Übernachtungen legten leicht um 0,1 Prozent auf 57,7 Millionen zu. Dies deutet darauf hin, dass der bayerische Tourismus trotz der aktuellen Einbußen langfristig stabil bleibt

Experten sehen verschiedene Gründe für den Rückgang im Juli. Neben wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten auch die hohen Temperaturen und die Häufung von Hitzewellen eine Rolle gespielt haben, da viele Menschen kühlere Destinationen bevorzugten. Zudem hat sich das Reiseverhalten der Deutschen verändert: Tourismusstudien zufolge wird vermehrt auf kurze, flexible Reisen gesetzt, was sich negativ auf die Übernachtungszahlen auswirken könnte.

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