Siemens ist ein wichtiger Arbeitgeber in Franken - schließlich hat das Unternehmen Niederlassungen in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth und Bad Neustadt an der Saale. Auch darüber hinaus gilt der Konzern als einer der Top-Betriebe: Im vergangenen Jahr landete er bei einem Arbeitgeber-Ranking der Employer-Branding-Beratung "Universum" sogar auf Platz 1.
Nun allerdings plant das Unternehmen harte Einschnitte: 6000 Jobs sollen bei Siemens weltweit abgebaut werden - 2850 davon in Deutschland. Und das bis Ende September 2027. Das machte der Konzern am Dienstag (18. März 2025) öffentlich. Bisher war nur bekannt, dass davon vor allem die bayerischen Standorte betroffen sind - aber wie schwer werden Franken die Kürzungen treffen?
Stellenabbau-Pläne bei Siemens: Sprecher bezieht zu fränkischen Standorten Stellung
Auf Nachfrage von inFranken.de erklärt Unternehmenssprecher Bernhard Lott am Mittwoch (19. März 2025): Betroffen sei vor allem das Automatisierungsgeschäft von Siemens. Bei den Standorten mit entsprechendem Schwerpunkt könnte es also durchaus zu Kürzungen kommen - auch in Franken. "Sicherlich sind hier Standorte mit einer starken Präsenz in der Automatisierungssparte betroffen", stellt er klar.
Zu der entsprechenden Sparte gehören die Werke in Franken fast alle - mit Ausnahme von Bayreuth. Da es sich dabei um eine Niederlassung handle, seien dort vorerst keine Kürzungen zu befürchten, teilt Lott mit. Auch Siemens Healthineers mit Standorten in Erlangen und Forchheim sei von den Plänen in keinster Weise betroffen.
Wie viele Stellen genau an welchem Standort gestrichen werden, könne man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen. "Momentan sind das nur unsere Planungen, die werden wir aber noch mit der Arbeitnehmervertreterseite besprechen", betont Lott. Erst dann könnten genauere Aussagen getroffen werden.
Nicht nur Werksmitarbeiter von betroffen - Siemens-Maßnahme trifft auch Vertrieb
Der Siemens-Presssprecher macht jedoch deutlich: Von dem Stellenabbau seien nicht ausschließlich die Werke betroffen. "Wir passen auch die Vertriebsstruktur an", so Lott. Die Stellenabbaupläne könnten daher Beschäftigte in den verschiedensten Funktionen treffen.
Aber warum sind die massiven Kürzungen überhaupt nötig? Wie die dpa berichtet, leide das Automatisierungsgeschäft des Unternehmens seit einiger Zeit unter anderem an hohen Lagerbeständen bei Kunden und Händlern, was zu schwacher Nachfrage und schlechter Auslastung der Kapazitäten führt.
Veränderte Bedingungen in zentralen Märkten machten Anpassungen notwendig, hieß es von Siemens. "Insbesondere der deutsche Markt ist seit zwei Jahren rückläufig. Daher müssen Kapazitäten in Deutschland angepasst werden." Der Abbau soll in Deutschland jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen.
Dieser Artikel wurde mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt.