Die Suche nach einem Kinderarzt ist für viele Eltern in Deutschland inzwischen eine echte Herausforderung. In vielen Regionen ist die kinderärztliche Versorgung angespannt. Besonders betroffen ist dabei der ländliche Raum, der Ärztemangel erreicht aber zunehmend auch die Städte. In einer neuen Analyse hat sich das Vergleichsportal Verivox deshalb jetzt mit der Frage befasst, wie es in den deutschen Großstädten ab 100.000 Einwohnern um die kinderärztliche Versorgung bestellt ist.

Dafür hat das Portal berechnet, wie viele Kinder jeweils auf einen niedergelassenen Kinderarzt kommen. Das Ergebnis: Die Unterschiede im deutschlandweiten Vergleich sind teilweise gravierend. Am besten ist die kinderärztliche Versorgung in einer fränkischen Stadt. Sechs fränkische Kliniken gehören derweil zu den besten in ganz Deutschland

Deutschlandweiter Kinderärzte-Vergleich - gleich zwei fränkische Städte in den Top 5

"Neben der bloßen Anzahl der Ärzte und Praxen sind auch die Öffnungszeiten entscheidend", erklärt Aljoscha Ziller, Vice President Insurance bei Verivox. "Unter niedergelassenen Ärzten werden Teilzeitmodelle immer beliebter und erschweren die Terminvergabe noch stärker." Da viele Untersuchungen und Behandlungen jedoch eine spezialisierte pädiatrische Ausbildung erfordern, können Eltern nicht einfach auf Hausärzte ausweichen. "Darum beginnt für viele Eltern in unterversorgten Gebieten eine unschöne Odyssee, wenn ihr bisheriger Kinderarzt in den Ruhestand geht und vorher keinen Nachfolger findet", so Ziller. 


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Wie die Analyse von Verivox zeigt, kommen in den deutschen Großstädten ab 100.000 Einwohnern im Schnitt 1270 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 16 Jahren auf einen niedergelassenen Kinderarzt. Im deutschlandweiten Vergleich sind demnach jedoch in beide Richtungen starke Abweichungen von diesem Durchschnittswert zu beobachten. So verzeichne beispielsweise Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) mit 2752 Kindern und Jugendlichen pro Arzt den schlechtesten Wert im bundesweiten Großstadtvergleich. Die Anzahl der potenziellen Patienten pro Arzt liege hier sage und schreibe 117 Prozent über dem Durchschnitt aller deutschen Großstädte. Auch in den benachbarten Städten sei die Lage ähnlich dramatisch. So gehen die letzten vier Plätze im Ranking aller 79 deutschen Großstädte mit Hamm (2312 U16-Jährige pro Arzt), Oberhausen (2114), Gelsenkirchen (2111) und Recklinghausen (2752) allesamt an Städte im Ruhrgebiet.

Ganz anders sieht es demnach in Würzburg aus. Hier kommen laut Analyse nur 732 Kinder und Jugendliche unter 16 auf einen Arzt. Im Vergleich zu allen anderen Großstädten liege die fränkische Stadt damit 42 Prozent unter dem Durchschnitt und habe die beste Versorgungsquote im gesamten Städtevergleich. Und auch Erlangen schafft es mit einem Wert von 795 Kindern und Jugendlichen pro Arzt im deutschlandweiten Vergleich unter die Top 5.  Die Plätze zwei bis vier im Großstadtranking gehen demnach an Kaiserslautern (738), Halle an der Saale (759) und Rostock (761).

Andere Regionen in Franken haben hingegen mit Ärztemangel zu kämpfen. In den Landkreisen Coburg und Bayreuth gibt es bezogen auf die Bevölkerungsdichte so wenige Hausärzte und Psychotherapeuten mit Kassenzulassung wie sonst nirgends in Deutschland. Weitere Rankings findet ihr in unserer Rubrik "Frankens Beste".